McLaren-Upgrade in Miami
Neue Teile für die Angststrecke

Miami ist nicht das bevorzugte Jagdrevier für den McLaren MCL38. Mit einem Kraftakt konnten die Ingenieure aber ein Upgrade-Paket für das Rennen in Florida schnüren. Die Fahrer hoffen auf einen ordentlichen Fortschritt.

Lando Norris - GP China 2024
Foto: xpb

Lando Norris saß am Donnerstag (2.5.) etwas zerknirscht in seiner Medienrunde. Ein Pflaster auf der Nase zeugte noch von einem kleinen Unfall in der Pause nach dem GP China. Beim Feiern mit Freunden in Amsterdam hatte sich der McLaren-Pilot eine Schnittwunde zugezogen. Ein erstes Foto, das in den sozialen Medien aufgetaucht war, zeigte den Briten mit einem großen Verband quer ums Gesicht.

"Irgendjemand hat ein Foto gemacht und dann wurde die ganze Geschichte größer gemacht, als sie eigentlich ist", klagte Norris in Miami. "Ich habe am Königstag in Amsterdam Freunde getroffen und ein paar freie Tage genossen. Dabei hat ein zerbrochenes Glas für eine kleine Schnittwunde gesorgt. Das ist etwas dumm gelaufen. Es sieht blöd aus. Aber es ist eigentlich nur ein kleiner Cut. Nichts, wofür man sich schämen müsste."

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Auch die Leistung in China war nichts, wofür man sich schämen musste. Norris fuhr auf Rang zwei und konnte sogar einen Red Bull hinter sich lassen. Das hatte man vorher nicht unbedingt erwartet. Auf die Gründe für die überraschend gute Leistung, wollte der Pilot aber nicht konkret eingehen.

Lando Norris - GP Miami 2024
xpb

Ein kleines Pflaster auf der Nase ist alles, was von einem kleinen Unfall in Amsterdam übrig geblieben ist.

China macht Hoffnung

"Wir haben es zum Teil verstanden, aber nicht ganz", gab Norris zu. "Vor allem, warum wir am Sonntag relativ nah an Red Bull dran waren. Im Qualifying lag Max noch deutlich vorne. Wir glauben, die Faktoren zu kennen, die zu dem Ergebnis beigetragen haben. Es hatte sicher auch etwas mit den äußeren Bedingungen zu tun. Deshalb ist es leider nicht so einfach, so etwas jedes Wochenende abzuliefern."

Vor dem Shanghai-Wochenende hatte McLaren gewarnt, dass die engen Kurven der Strecke dem Auto nicht schmecken dürften. Am Ende kam dann aber deutlich mehr heraus als nur Schadensbegrenzung. Vor dem Wochenende in Miami gibt Norris aber erneut den Pessimisten: "Die Strecke hier hat noch deutlich mehr Zweite- und Dritte-Gang-Kurven. Das sollte uns Probleme bereiten."

Die Erfahrung vom letzten Jahr ist den Piloten noch gut in Erinnerung. Vor zwölf Monaten blieben Lando Norris und Oscar Piastri auf dem Kurs rund um das Hard-Rock-Stadium schon in der ersten Runde des Qualifyings hängen. Am Ende fuhr man mit den Plätzen 17 und 19 ohne Punkte nach Hause. Norris hofft, dass es dieses Mal besser läuft: "Manchmal schaffen wir es, das Auto so einzustellen, dass es in den langsamen Kurven nicht ganz furchtbar ist. Aber das ist immer eine große Herausforderung mit dem Setup."

Oscar Piastri - McLaren -Formel 1 - GP Miami - 2. Mai 2024
xpb

Oscar Piastri kam im Basketball-Trikot der Miami Heat ins Fahrerlager.

Upgrade-Paket vorgezogen

Weil das Miami-Wochenende erstmals im Sprint-Format abgespult wird, haben die Teams nur eine einzige freie Trainingssitzung zur Abstimmung zur Verfügung. McLaren muss in den 60 Minuten obendrauf auch noch ein größeres Upgrade-Paket evaluieren. Eigentlich hätten die Teile erst in Imola kommen sollen. In einem Kraftakt wurde es aber auf Miami vorgezogen.

"Es ist schon ein ordentliches Paket. Sonst hätten wir auch nicht so hart gepusht, es hier schon zu bringen", verrät Norris. "Ich hoffe, dass ich im Cockpit spüre, dass wir einen Schritt nach vorne machen. Leider zielt das Upgrade nicht direkt auf unsere Schwachpunkte ab. Da ist noch weitere Arbeit notwendig. Aber im engen Verfolgerfeld sollte uns alles helfen, was das Auto irgendwie schneller macht."

Auch Oscar Piastri erwartet einen guten Schritt. "Ich hoffe, dass es so funktioniert, wie es soll. Und dass wir die Entwicklungskurve vom letzten Jahr fortsetzen können. Letztes Jahr haben die Upgrades gut funktioniert. Da hoffe ich natürlich auf einen ähnlichen Effekt. Wir kommen mit diesen Autos jetzt aber langsam ans Limit. Da wird es immer schwieriger, große Sprünge zu machen."

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