Vettel und Red Bull wiedervereint
Im Formel-1-Auto über die Nordschleife

Red Bull plant einen Showrun der besonderen Art. Am 9. September versammelt der Brausehersteller einige Rennfahrer, um in Formel-1-Autos über die Nürburgring-Nordschleife zu fahren. Sebastian Vettel ist am Start. Er fährt sein Weltmeisterauto RB7 – betankt mit E-Fuels.

Sebastian Vettel - Red Bull RB7 - GP Deutschland 2011 - Nürburgring
Foto: Motorsport Images

Es ist mittlerweile zehn Jahre her, dass ein Formel-1-Auto die Nürburgring-Nordschleife unter die Räder nahm. Damals lenkte Michael Schumacher den Mercedes W02 durch die Grüne Hölle. Am 9. September soll es wieder so weit sein, und ein V8-Motor die Eifel erschüttern. Und wieder steht ein Mehrfachweltmeister aus Deutschland im Scheinwerferlicht.

Red Bull hat Sebastian Vettel dazu gewonnen, an einem Showrun mit Formel-1-Autos auf der Nordschleife teilzunehmen. Der Ende 2022 zurückgetretene Heppenheimer wird dann in seinen alten RB7 von 2011 steigen. Ein Auto, mit dem Vettel seinen zweiten Weltmeistertitel in der Formel 1 sicherte. Im RB7 gewann er elf von 19 Rennen, stand insgesamt 17 Mal auf dem Podest und schrieb nur eine Nullrunde in der gesamten Saison.

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Sebastian Vettel - Red Bull RB7 - GP Deutschland 2011 - Nürburgring
Motorsport Images
Sebastian Vettel und der RB7: Das war eine nahezu perfekte Kombination.

E-Fuels im Red Bull RB7

Vettel ist nicht der Typ, der einfach nur zur Show über die Nürburgring-Nordschleife fährt. Er will die Bühne nutzen, um etwas zu vermitteln. Der 35-Jährige hat sich in seinen letzten Formel-1-Jahren zu einem Botschafter für Gleichberechtigung und speziell für Umweltschutz entwickelt. Synthetisch hergestelltes Benzin als mögliche Alternative zu fossilem Kraftstoff hat bei ihm besonderes Interesse geweckt. Von daher ist es nur allzu logisch, dass der Renault-Achtzylinder im RB7 E-Fuels verbrennt.

An der Veranstaltung, die als "Red Bull Formula Nürburgring" bezeichnet wird, nimmt auch Vettels Ex-Teamkollege, Daniel Ricciardo, teil (Artikel). Beide arbeiteten 2014 zusammen beim englisch-österreichischen Formel-1-Team. Für den Showrun auf der Nordschleife klettert Ricciardo in den RB8 von 2012. Zwei weitere Fahrer sollen in Kürze bekannt gegeben werden.

Für Vettel und Red Bull kommt es gewissermaßen zur Wiedervereinigung. Mit dem Rennstall aus Milton Keynes feierte der Heppenheimer 38 seiner insgesamt 53 F1-Siege. Und alle seine vier Weltmeisterschaften, die ihn gemeinsam mit Alain Prost zum vierterfolgreichsten Fahrer der bisherigen Geschichte machen. Nur Lewis Hamilton, Michael Schumacher und Juan Manuel Fangio sammelten mehr WM-Titel.

Der RB7, designt von Adrian Newey, ging als ein dominantes Rennauto in die Geschichtsbücher ein. Zu Vettels elf Erfolgen kommt ein Sieg vom damaligen Teamkollegen Mark Webber. In 19 Rennen holte Red Bull damals 18 Pole Positions. Neben der Fahrer-Weltmeisterschaft sicherte sich das Team auch den WM-Pokal für den siegreichen Konstrukteur. Zu den bekanntesten Features des RB7 zählte der angeblasene Diffusor. Heiße Auspuffgase wurden dazu verwendet, den Diffusor gegenüber den Turbulenzen der Hinterräder zu versiegeln.