Williams FW46 Lackierung für F1-Saison 2024
Alter Look, neue Philosophie

Williams hat in New York die neue Lackierung des FW46 gezeigt. Die technischen Geheimnisse des 2024er-Rennwagens wurden dabei aber noch nicht enthüllt. Alex Albon verrät allerdings schon, dass man mit dem Modellwechsel auf eine neue Philosophie umgeschwenkt ist.

Williams FW46 - Formel 1 - Saison 2024
Foto: Williams

Mit dem Sprung vom Ende der Tabelle bis auf Platz sieben im Teamranking war Williams einer der Aufsteiger der vergangenen Saison. In seinem ersten Jahr auf der Kommandobrücke in Grove hat Teamchef James Vowles direkt das Maximum aus seiner Mannschaft herausgeholt. Trotz Schmalspurentwicklung konnte man die Mittelfeld-Konkurrenz immer wieder ärgern.

2024 soll der eingeschlagene Weg fortgesetzt werden. Die Fans erwarten, dass der Aufwärtstrend weitergeht. Die Teamführung versucht aber, die Erwartungen im Zaum zu halten. Der gerade erst begonnene Modernisierungsprozess in der Fabrik steht noch ganz am Anfang. Bis sich die Infrastruktur auf dem Niveau der Top-Teams befindet, werden noch Jahre vergehen.

Unsere Highlights
Williams FW46 - Formel 1 - Saison 2024
Williams

Williams hat die Lackierung für die Saison 2024 in New York City präsentiert.

Williams fokussiert sich auf die Zukunft

"Auf dieser gemeinsamen Reise ist es noch ein langer Weg, aber ich weiß, dass unsere Fans, Partner und alle im Hauptquartier in Grove an einem Strang ziehen, um mit diesem Team eine neue Geschichte zu schreiben", erklärte Vowles. "Es wird noch etwas Zeit dauern, wir bauen aber auf die Unterstützung aller, die uns in den nächsten Jahren zum Erfolg führt. Ich freue mich schon darauf, zu sehen, was diese Saison für uns bereithält."

Wie schon im Vorjahr will Vowles im operativen Rennbetrieb Ressourcen sparen, um die Umstrukturierungen im Hintergrund nicht zu gefährden. Der Fokus liegt auf der Zukunft. Schneller Erfolg hat keine Priorität. Die Geldgeber von Dorilton Capital sehen Williams als langfristiges Investment. Das Traditionsteam soll irgendwann wieder an glorreiche Zeiten anknüpfen.

Trotzdem kann Vowles die Gegenwart natürlich nicht ganz vernachlässigen. Am Montag (5.2.) gab es einen ersten Vorgeschmack auf das, was die Fans 2024 auf der Rennstrecke zu sehen bekommen werden. Williams sprach im Gegensatz zu Haas bei seinem Launch-Event offen davon, dass hier nur die neue Farbgebung des Autos gezeigt wird. Auf die letzten Geheimnisse der Technik müssen wir also noch warten.

Williams FW46 - Formel 1 - Saison 2024
Williams

Mit Komatsu hat das Traditionsteam einen neuen Sponsor an Land gezogen.

Traditionelles Farbschema auf dem FW46

Aber auch bei der Optik gibt es keine großen Überraschungen. Williams bleibt dem traditionellen Farbschema mit verschiedenen Dunkelblautönen treu. Wer darauf gehofft hatte, dass Sponsor Gulf sein legendäres Rennwagendesign mit den orangefarbenen Streifen auf den FW46 bringen darf, der wird enttäuscht. Im Vergleich zum Haas gibt es auf den ersten Blick deutlich weniger unlackierte Carbonflächen zu sehen.

Die dunkelblaue Grundfarbe wird durch einen rotweißen Zierstreifen aufgelockert, der sich bis zur Nasenspitze zieht und auf die britische Herkunft hinweist. Auch auf den Felgen findet sich nun eine weiße Linie. Im Vorjahr wurden hier noch hellblaue Pfeile aufgeklebt. Die Airbox bekommt weiter einen kupferfarbenen Anstrich, damit sie einer Duracell-Batterie ähnelt.

Beim Thema Werbepartner fällt natürlich sofort der neue Hauptsponsor "Komatsu" ins Auge. Der japanische Baumaschinenhersteller, der sich schon in den 80er und 90er Jahren mit Williams zusammengespannt hatte, darf sein Logo prominent auf die Seitenkästen und die Heckflügel-Endplatten kleben. Es soll sich gleich um einen mehrjährigen Deal handeln, teilte der Rennstall stolz mit. Auf der Motorhaube bleibt aber nach wie vor noch viel freie Fläche für weitere Sponsoren übrig.

Williams FW46 - Formel 1 - Saison 2024
Williams

Das neue Modell feiert am 20. Februar in Bahrain seinen Shakedown.

Williams-Shakedown in Bahrain

Bis es die ersten Bilder vom richtigen Auto gibt, müssen sich die Fans noch etwas gedulden. Seinen Shakedown wird der FW46 erst am 20. Februar in Bahrain absolvieren – einen Tag bevor an gleicher Stelle die offiziellen Wintertests starten. Das nun gezeigte Showcar mit der neuen Lackierung soll im New Yorker Puma-Store noch bis zum 11. Februar offen zugänglich sein. Natürlich können sich Fans dort auch gleich mit Merchandising des Teams eindecken.

"Es ist ein bedeutender Meilenstein für uns, die 2024er-Lackierung in solch einer legendären Location in New York City zeigen zu können", erklärte James Vowles bei der feierlichen Enthüllung. "Unser Fokus liegt schon seit vielen Monaten auf dem FW46. Und alle in Grove stecken da immer noch jede Menge Mühe und Arbeit rein, um das diesjährige Auto erfolgreich auf die Räder zu stellen."

Williams FW46 - Formel 1 - Saison 2024
Williams

Alex Albon ist auch 2024 der Williams-Hoffnungsträger. Der Engländer überzeugte in den letzten beiden F1-Saisons.

Albon zuversichtlich für 2024

Der Chef nutzte die Gelegenheit, um seinem Team ein Lob auszusprechen: "Seit ich vor einem Jahr zu Williams gekommen bin, habe ich gesehen, wie das Team zusammengehalten hat, um einige Herausforderungen zu bewältigen und den siebten Platz in der Teamwertung zu erreichen. Wir haben der ganzen Welt gezeigt, dass wir die Basis schaffen, um nach vorne zu kommen. Wir werden unser Team sowohl auf als auch neben der Strecke durch Verbesserungen an der Infrastruktur, durch Investitionen in die Belegschaft und durch das Anwerben neuer Partner wie Komatsu weiter stärken."

Sein Schützling Alex Albon deutete an, dass es sich beim neuen Auto nicht bloß um ein kleines Facelift handelt: "Wir haben dem Team und der Fabrik viel abverlangt, um das Auto dorthin zu bringen, wo es sein muss. Und wir haben sogar etwas die Philosophie des Autos verändert. Ich bin also gespannt, ob wir einige der alten Eigenschaften verbessern konnten. Das wird von uns Anpassungen beim Fahrstil verlangen, aber ich bin zuversichtlich, dass die Veränderung positiv ist."

Interessanterweise hat Williams in den bereits veröffentlichten technischen Daten zum FW46 nur Details zur Vorderachse genannt. Hier setzen die Ingenieure weiter auf ein konventionelles Pushrod-System. Zur Hinterachse gibt es dagegen keine Infos. Hier hatte Williams bisher immer Pullrod-Dämpfer verbaut. Die Heimlichtuerei könnte darauf hindeuten, dass man nun wie Red Bull, Toro Rosso, McLaren, Sauber und Alpine auf ein Pushrod-Konzept umgeschwenkt ist.