Lackierung Williams FW45 für F1-Saison 2023
Leider kein Gulf-Design

Auch bei der dritten Präsentation in diesem Jahr bekamen die Fans noch kein fertiges Auto für die Saison 2023 zu sehen. Williams enthüllte bei der offiziellen Saisoneröffnung lediglich die neue Lackierung des FW45. Technik-Chef Dave Robson gab zumindest einen kleinen Ausblick auf die wichtigsten Upgrades.

Williams FW45 - Lackierung - 2023
Foto: Williams

Zweieinhalb Wochen bleiben noch bis zu den Testfahrten in Bahrain. So früh im Jahr will offenbar kein Team die Karten auf den Tisch legen. Nach Haas und Red Bull hat auch Williams bei seiner offiziellen Saisoneröffnung am Montag (6.2.) keine echten Bilder des Neuwagens präsentiert. Statt technischer Upgrades veröffentlichte das schlechteste Team der Vorsaison lediglich ein paar Fotos der neuen Lackierung auf dem Vorjahresmodell.

Viel Neues gab es aber auch beim Look nicht zu entdecken. Der FW45 wird weiterhin das traditionelle Williams-Blau in verschiedenen Helligkeitsstufen auf der Außenhaut tragen. Aufgelockert wird das Design durch ein paar rote Akzente am hinteren Seitenkasten und seitlich am Vorderbau. Neu ist lediglich, dass die Lackierung nun nicht mehr glänzend, sondern in einem matten Finish auflackiert ist.

Unsere Highlights

Interessanter ist da schon der Blick auf die Sponsoren. Nach drei Jahren Kooperation mit McLaren konnten die Williams-Vermarkter das Mineralöl-Unternehmen "Gulf Oil" als neuen Partner gewinnen. Es handelt sich dabei aber leider nicht um einen großen Deal. Das Logo ist nur oben auf der Front und seitlich an den Heckflügel-Endplatten zu sehen. Viele Fans hätten das Auto sicher gerne komplett im legendären hellblau-orangefarbenen Gulf-Look gesehen.

Williams FW45 - Lackierung - 2023
Williams
Enttäuschung für die Fans. Der Williams FW45 trägt nur ein paar Gulf-Logos statt einer kompletten Gulf-Lackierung.

Seitenkästen werden umgebaut

Mit der Investmentbank Stephens und der Biermarke Michelob Ultra finden sich noch zwei weitere US-Unternehmen in der Sponsorenliste. Das gestiegene Interesse aus den USA dürfte auch an der Beförderung von Logan Sargeant ins Stammcockpit liegen. Den ganz großen Fisch hat die Marketing-Abteilung aber noch nicht an Land gezogen. Die prominenten Plätze auf den Seitenkästen, der Motorhaube und den Flügelflächen vorne und hinten sind noch frei.

Auch eine prominente Personalie fehlte noch bei der offiziellen Saisoneröffnung. Der neue Teamchef James Vowles, der von Mercedes zu Williams wechselt, darf erst am 20. Februar mit seinem Job in Grove beginnen. Der Nachfolger von Jost Capito wird von seinen neuen Kollegen schon sehnsüchtig erwartet: "Ich habe ihn leider nur kurz begrüßen können", erklärte Technik-Chef Dave Robson. "Er kommt mit viel Erfahrung und ist sicher voll motiviert. Unser ganzes Team freut sich schon darauf, mit ihm zu arbeiten."

Auch wenn noch keine Bilder vom Neuwagen gezeigt wurden, gab der oberste Ingenieur immerhin schon mal einen kleinen Ausblick auf die Technik: "Das Auto insgesamt ist eine Evolution des Vorjahresmodells. Die größte Änderung, die von außen zu erkennen sein wird, betrifft die Form des Seitenkastens. Dieses Upgrade hätten wir eigentlich gerne schon letztes Jahr in Silverstone gebracht. Aber das war nicht möglich, weil wir dazu das Layout der Kühler anpassen mussten."

Williams FW45 - Lackierung - 2023
Williams
Die Techniker haben die Schwächen des Vorjahresmodells identifiziert und sich beim neuen FW45 darauf fokussiert.

Erster Eindruck passt

Dazu wurden auch noch Änderungen an der vorderen Aufhängung und der Verkleidung vorgenommen. Das Hauptziel bei der Entwicklung lag darin, die Effizienz der Aerodynamik zu verbessern. Das alte Auto produzierte einfach zu wenig Abtrieb. Dieses Defizit soll nun beseitigt sein, ohne dabei zu viele Abstriche beim Luftwiderstand zu machen. Außerdem habe man das Auto speziell auf die neue Generation Pirelli-Reifen abgestimmt, heißt es.

Laut Robson sind die Techniker zufrieden mit den Daten, die der Windkanal und die CFD-Simulationen für den FW45 ausgespuckt haben. "Wir sind ganz zuversichtlich. Die Fahrer haben auch schon die ersten Runs im Simulator abgespult. Es scheint, als hätten wir einige störende Eigenschaften des Vorjahresmodells ausmerzen können. Jetzt sind wir natürlich gespannt, ob wir den Fortschritt auch auf der Strecke sehen können." Mit störenden Eigenschaften meint Robson unangenehme Balanceverschiebungen innerhalb von langen Kurven, von denen die Fahrer letztes Jahr regelmäßig überrascht wurden.

Ob der neue Williams wirklich den erhofften Fortschritt bringt, werden aber erst die Proberunden beim Shakedown in Silverstone zeigen, der für den 13. Februar angesetzt ist. Sowohl Alex Albon als auch Neuzugang Logan Sargeant sollen dabei ein Gefühl für ihren neuen Dienstwagen entwickeln. Die Techniker versuchen parallel erste Kinderkrankheiten zu erkennen. Ob der Williams FW45 im Vergleich zur Konkurrenz aufgeholt hat, wird sich dann aber endgültig erst beim Kräftemessen in Bahrain herausstellen. Die dreitägigen Testfahrten des kompletten Formel-1-Felds beginnen am 23. Februar.