Skoda Octavia e-Tec im Test
Stattliches Auto, kleiner Motor

Wie gut harmoniert der 110-PS-Dreizylinder-Mildhybrid mit dem Octavia Combi? Test.

Skoda Octavia Combi
Foto: Achim Hartmann

Ein Liter Hubraum, verteilt auf drei Zylinder – das klingt immer noch ein wenig nach Kleinwagenantrieb, ist heute aber in Verbindung mit leistungssteigernder Aufladung auch in größeren Autos häufig erhältlich. Bei Skoda steckt im Octavia die modernste Ausführung des 1.0 TSI, der hier – nur zusammen mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe – auf die Hilfe eines 48-Volt-Mildhybridsystems (e-Tec) vertraut. Mit rund 4,70 Metern ist der Octavia zugleich länger als alle anderen Modelle im Volkswagen-Konzern, in denen der Dreizylinder zum Einsatz kommt.

Unsere Highlights

Damit kratzt der Skoda an der Mittelklasse, wo Dreizylinder nach wie vor Seltenheitswert und alle Motoren mehr Hubraum haben als der Einliter im Octavia. Ist der Antrieb also zu knapp dimensioniert? Schließlich bringt der Skoda bereits leer 1.400 Kilogramm auf die Waage – und darf noch weitere 460 kg einpacken.

Komfortabel und geräuscharm

Skoda Octavia Combi
Achim Hartmann
Unterstützt vom unauffällig schaltenden Getriebe schnurrt der Octavia in den die meiste Zeit kaum hörbar vor sich hin.

Nun, wer den Kombi in den minimal möglichen elf Sekunden auf Tempo 100 treibt, bekommt das Dreizylinder-typische Trommeln in maximaler Ausprägung dazu. Doch die meisten Fahrsituationen meistert der Einliter im Alltag problemlos im Teillastbereich, schnurrt dabei kaum hörbar vor sich hin, unterstützt vom unauffällig schaltenden Getriebe.

Fahrt aufnehmen, vom Gas gehen und rollen lassen, dazu lädt der e-Tec geradezu ein. Der Skoda wechselt im Schubbetrieb nicht nur in den Leerlauf, er knipst den Dreizylinder auch häufig komplett aus und gleitet nicht nur für wenige Sekunden antriebs- und geräuschlos dahin – sofern nicht gerade rekuperiert wird, was der Skoda über seine Sensorik selbstständig entscheidet. Beim erneuten Gasgeben kuppelt der Benziner per Riemenstartergenerator sanft und beiläufig ein, genauso wie nach dem Stopp an der Ampel.

Genügsam? Schon, aber ...

Skoda Octavia Combi
Achim Hartmann
Mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 7,1 l / 100 km präsentiert sich der Mildhybrid nicht als großer Gewinn.

So präsentiert sich der Mildhybrid eher als Gewinn für den Komfort als für den Verbrauch. 7,1 Liter pro 100 km im Test sind solide, mehr nicht. Immerhin: Auf der Eco-Runde sinkt der Schnitt auf 5,8 Liter. Unabhängig davon überzeugt der meistverkaufte Skoda mit seinen bekannten Qualitäten: viel Platz, praktische Detaillösungen, hohe Fahrsicherheit und ein überdurchschnittlich guter Federungskomfort auch ohne optionale Adaptivdämpfer, wenngleich verbunden mit teils kräftigen Aufbaubewegungen.

Somit bleibt der Octavia auch mit dem Dreizylinder ein ausgewogener Kombi. Als 1.0 TSI e-Tec ist er zwar nicht sparsamer als mit dem 150 PS starken Vierzylinder-Mildhybrid – aber immerhin 2700 Euro günstiger.

Umfrage
Sind Kleinwagen und Mildhybrid-Antriebe eine sinnvolle Kombination?
5169 Mal abgestimmt
Na klar. Man muss sie nur richtig einsetzen.Nein. Das Einspar-Potenzial ist zu gering.

Fazit

Der Dreizylinder ist im Skoda Octavia Combi keineswegs überfordert. Als Mildhybrid überzeugt er mit hohem Komfort, aber nicht mit besonders günstigem Verbrauch.

Technische Daten
Skoda Octavia Combi 1.0 TSI e-Tec First Edition
Grundpreis29.292 €
Außenmaße4689 x 1829 x 1453 mm
Kofferraumvolumen640 bis 1700 l
Hubraum / Motor999 cm³ / 3-Zylinder
Leistung81 kW / 110 PS bei 5500 U/min
Höchstgeschwindigkeit201 km/h
0-100 km/h11,0 s
Verbrauch4,3 l/100 km
Testverbrauch7,1 l/100 km
Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024
AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024

Erscheinungsdatum 08.05.2024

148 Seiten