24h-Rennen Nürburgring 2020 - Quali 3
Generalprobe auf nasser Piste

Das dritte Qualifying zum 24h-Rennen Nürburgring hatte auf nasser Piste zwar kaum Relevanz für schnelle Rundenzeiten, jedoch für die Rennabstimmung – denn es ist hauptsächlich Regen angesagt.

Lamborghini Huracán - Konrad Motorsport - Startnummer 21 - 24h Rennen Nürburgring - Nürburgring-Nordschleife - 25. September 2020
Foto: Stefan Baldauf

Am Freitagnachmittag hatten die Teilnehmer des 24h-Rennens Nürburgring zum letzten Mal Gelegenheit, sich ausgiebig für das Rennen vorzubereiten. Dieses Mal auf komplett nasser Piste. Tatsächlich ideale Bedingungen, denn das Rennen soll wohl zu über 80 Prozent von Regen geprägt sein. 89 Teams nutzten die Chance, acht gingen nicht an den Start.

HRT-Mercedes wird repariert

Eines der Teams, das die dritte Sitzung sausen lassen musste, war die Startnummer 2 von HRT Motorsport. Yelmer Buurman hatte den Mercedes-AMG GT3 Evo im Nachttraining am Schwedenkreuz verloren. Das Auto war so stark beschädigt, dass man in Absprache mit Rennleiter Walter Hornung zu einem neuen Chassis mit vielen Teilen aus dem beschädigten Auto greifen musste. Der Aufbau des Autos nahm natürlich Zeit in Anspruch, weshalb man auf das dritte Qualifying noch verzichten musste.

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Der Grund für den Ausritt von Buurman war offenbar eine falsche Einschätzung der Bedingungen auf der Strecke – wobei sich Buurman den Vorfall selbst nicht ganz erklären kann. Vor allem die neu asphaltierten Streckenabschnitte machen den Fahrern teils Probleme, weil hier die nassen Stellen nur schwer zu erkennen sind. Für Buurman war es einer der ersten selbst verschuldeten Abflüge.

Rundenzeiten im Nassen nicht verbessert

Auch der Falken-Porsche mit der Startnummer #44 war im Nachttraining auf Abwegen unterwegs. Das Team rund um Sven Schnabl hat es aber geschafft, den Elfer rechtzeitig für die dritte Session wieder fit zu machen. Teammanager Sebastian Stadler: "Der Schaden am Auto war nicht so erheblich wie anfangs gedacht. Es war ja in einer schnellen Passage passiert an der Fuchsröhre in der Nähe zum Adenauer Forst. Peter Dumbreck hatte das Auto auf einer Ölspur verloren und vorne und hinten die Leitplanke touchiert. Zum Glück war nicht mehr als Karosserieteile beschädigt und wir hatten das Auto heute Morgen um 5 Uhr wiederhergestellt.”

In Sachen Rundenzeiten sahen am Freitagnachmittag unter anderem der #4 HRT-Mercedes mit Maro Engel, der #18 KCMG-Porsche von Timo Bernhard und der #1 Phoenix-Audi von Frederic Vervisch ganz gut aufgestellt aus. Einen kleinen Ausritt legte der BMW M6 GT3 von Walkenhorst Motorsport im Bereich Hatzenbach hin (Walkenhorst/Ziegler/von Bohlen/von Bohlen).

Porsche muss noch aufholen

Als nächstes stehen die beiden Top-Qualifying-Sitzungen ab 17.50 Uhr auf dem Programm. Im Top-1-Quali geht es darum, noch die verbleibenden vier Tickets für das Top2-Quali zu ergattern. In diesem finalen Shootout fahren die besten 18 Autos um die Pole-Position für das Rennen.

Besonders Porsche muss hier noch Gas geben, denn keines der Pro-Autos hat es geschafft, sich bei den NLS-Rennen vorab für das Top2-Quali zu qualifizieren. Zwar mag die Startposition bei einem Regenrennen mit nur 97 Startern auf den ersten Blick nicht mehr ganz so wichtig erscheinen. Trotzdem sagen Experten: Für die Chance auf den Gesamtsieg muss man in den Top-Ten starten.