Ergebnis 24h-Qualifikationsrennen am Nürburgring
Schubert-BMW siegt im 24h-Qualirennen

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Der BMW Z4 vom Team Schubert Motorsport von Hürtgen/Baumann/Klingmann/Tomczyk hat das 24h-Qualirennen auf der Nürburgring-Nordschleife für sich entschieden. In der Schlussphase profitierte man von einem unplanmäßigen Stopp des Haribo-Mercedes.

24h Qualifikationsrennen Nürburgring -  12. April 2015
Foto: Stefan Baldauf/Robert Kah

Knapp sechs Stunden gehörte der Haribo-Mercedes zu den Sieganwärtern. Die Mannschaft, die sich neben Marco Holzer, Uwe Alzen und Mike Stursberg Verstärkung von DTM-Pilot Maxi Götz holte, dominierte das Rennen von Beginn an. Alzen setzte sich beim Start bereits ab und fuhr einen komfortablen Vorsprung heraus. Zwischendurch wechselte die Führung immer wieder.



Dramatische Schlussphase

Auch in der finalen Phase sah es nach einem Mercedes-Sieg aus. Doch rund 15 Minuten vor Schluss wendete sich das Blatt. Der SLS musste unplanmäßig die Box ansteuern, weil Vibrationen an der Vorderachse Probleme machten. Nach einem kurzen Check und mit neuen Vorderreifen fuhr Götz wieder aus der Box, hatte aber bereits die Führung an den BMW Z4 von Schubert mit Claudia Hürtgen, Dominik Baumann, Martin Tomczyk und Jens Klingmann verloren. Das Duell blieb aus, im Karussell blieb der SLS stehen. Damit ging der Sieg im 24h-Qualifikationsrennen nach 41 Runden wie im Vorjahr an BMW. "Uns haben natürlich die Umstände in die Karten gespielt – aber wir freuen uns dennoch über den Sieg", sagte Martin Tomczyk.

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Den zweiten Rang belegte nicht etwa ein GT3-Auto, sondern der von Manthey modifizierte Cup-Porsche von Christoph Breuer, Sven Müller und Matteo Cairoli. "Der zweite Platz ist für uns ein Erfolg, mit dem wir nicht gerechnet haben", sagte Breuer. "Es ist das erste Rennen mit dem Auto und diesen Piloten, das wir durchfahren konnten - Kompliment an die ganze Mannschaft, wir freuen uns alle sehr."

Den dritten Platz holte sich ebenfalls ein Cup-Porsche vom Team Black Falcon in der Besetzung Philipp Eng, Manuel Metzger, Hannes Plesse und "Gerwin". Das nächste GT3-Auto folgt mit dem Falken-Porsche von Peter Dumbreck und Wolf Henzler auf Rang vier vor dem zweiten Schubert-BMW auf dem fünften Platz (Sims/Müller/Werner/Wittmann).

Bentley und Glickenhaus mit Problemen

Bei Bentley war der Einsatz der beiden HTP-Autos nicht von Erfolg gekrönt. Das Duo Jeroen Bleekemolen/Brück musste mit technischem Defekt 17 Runden vor Schluss aufgeben. Die Teamkollegen Lance-David Arnold und Clemens Schmid schafften nur fünf Runden mehr. "Nachdem wir Meldungen erhalten haben, dass unser Fahrzeug zu laut ist, sind wir an die Box gekommen", sagte Arnold. "Wir wollen keine schwarze Flagge riskieren. Wir können uns das Problem nicht erklären, da wir in der gleichen Konfiguration unterwegs sind wie beim ersten VLN-Rennen - damals lagen wir im Rahmen."

Auch bei der Scuderia Glickenhaus kennt man dieses Problem. Schon bei VLN 1 überschritt man die Lärmbestimmungen, im 24h-Qualirennen sah das Auto von Manuel Lauck, David Jahn und Marino Franchitto erneut die schwarz-orangene Flagge. Man konnte das Problem aber beheben und schaffte es noch auf den 13. Rang. Das Schwesterauto rollte erst gar nicht in die Startaufstellung. Man kämpfte wie im Qualifying mit einem Elektrikproblem. Auch der Zakspeed-SLS konnte das Rennen auf Grund eines technischen Problems erst gar nicht aufnehmen.

Slow-Zones bewähren sich im Rennen

Neben den sportlichen Resultaten stand auch die neue Regelung der Slow-Zones im Fokus. Die Rundenzeiten fielen dadurch rund fünf Sekunden langsamer aus. Das Tempolimit von 200 km/h an Flugplatz, Schwedenkreuz und Antoniusbuche sowie 250 km/h auf der Döttinger Höhe wurde von den meisten Top-Teams mithilfe von Pitspeed-Limiter-Programmierungen umgesetzt.

Martin Tomczyk meinte: "Wir stehen voll und ganz hinter den Low Speed Zones, sie sind toll beschildert und die Sicherheit geht für uns vor." Auch andere Fahrer äußerten sich positiv und zeigten sich überrascht über die Umsetzung in der Praxis. Rennleiter Walter Hornung war ebenfalls zufrieden: „Ich muss den Fahrern ein großes Kompliment machen: Wir haben keinen einzigen Tempo-Verstoß auf der Strecke ahnden müssen. Das zeigt mir, wie professionell die Fahrer und Teams mit der neuen – und für alle Beteiligten ungewohnten – Situation auf der Nordschleife umgegangen sind. Trotzdem muss man sicher vor dem 24h-Rennen noch ein wenig Feintuning an den sportlichen Regeln betreiben. Das werden wir gemeinsam mit dem DMSB in den nächsten Tagen angehen.”

Vor allem das Tempolimit von 30 km/h in der Boxengasse dürfte noch für Diskussionen sorgen. Hier gab es einige Zeitstrafen wegen Überschreitung des Tempolimits. Von GT3-Fahrern war zu hören, dass 30 km/h kaum einzuhalten sind, da diese bereits mit Standgas erreicht sind.

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