Ergebnis 24h-Rennen Nürburgring 2013
Premieren-Sieg für Flügeltürer

Erstmals gewinnt ein Mercedes-Benz SLS AMG GT3 ein 24h-Rennen am Nürburgring. Der Black Falcon-Flügeltürer siegt vor einem BMW Z4 und zwei weiteren Mercedes-Rennern.

#23, Mercedes-Benz SLS AMG GT3 , 24h-Rennen Nürburgring 2013
Foto: S. Baldauf / R. Kah

Spannend war das 24h-Rennen am Nürburgring 2013 bis zur letzten Minute. Nach 88 Runden über die 25,378 km lange Kombination aus Nordschleife und Grand Prix-Kurs siegten Bernd Schneider, Jeroen Bleekemolen, Sean Edwards und Nicki Thiim im Mercedes SLS AMG GT3.

„Ich habe immer gesagt, dieses Jahr will ich unbedingt ins Ziel kommen und Black Falcon hat alles dafür getan“, sagte Bernd Schneider. „Das war einfach ein Traum. Es macht enfach Spaß, wenn man solche schnelle Jungs mit auf dem Auto hat.“ Nicki Thiim ergänzte: „Das 24h Rennen ist mittlerweile ein Sprintrennen, da muss man immer am Limit fahren. Die Bedingungen haben das nicht unbedingt leichter gemacht.“

Unsere Highlights

Nur 2:39,7 Minuten betrug der Vorsprung auf den BMW Z4 GT3 mit der Startnummer 25 von Marc VDS. Mit einer furiosen Aufholjagd 20 Minuten vor Rennende holte sich Zielfahrer Maxime Martin noch beide Mercedes von Rowe-Racing und wurde Zweiter. „Es war am Ende ziemlich kanpp, aber ich habe gepusht, denn es ist nie vorbei“, sagte Martin. „So konnten wir es auf das Podium schaffen.“

Die beiden Rowe-Mercedes (#22 und #23) lieferten sich bis zur letzten Runde ein beinhartes Duell und schenkten sich nichts. Am Ende hatte das Auto in der Besetzung Klaus Graf, Thomas Jäger, Jan Seyffarth und Nico Bastian die Nase vorn. Das Schwester-Auto mit Lance-David Arnold am Steuer, musste in der letzten Runde noch einen Splash&Dash-Boxenstopp einlegen, um nachzutanken. Die Rowe-Flügeltürer belegten schließlich die Plätze drei und vier. „Unser Erfolg waren die schwierigen Witterungsbedingungen, die wechselhaften Verhältnisse haben uns in die Karten gespielt“, sagte Thomas Jäger.

Audi ohne Pokal

Die Vorjahressieger mit der Startnummer 1 musste sich dieses Mal mit dem fünften Platz begnügen. Die Audi-Piloten Mike Rockenfeller, Marcel Fässler, Frank Stippler und Markus Winkelhock wurden von einem Wechsel der Lambda-Sonde zurückgeworfen.

Das Team Schubert landete mit einem BMW Z4 GT3 immerhin auf dem sechsten Rang. In der Anfangsphase des Rennens kollidierten die beiden Schwester-Autos, der Z4 von Uwe Alzen schied nach einer Lenkgetriebe-Reparatur schließlich ganz aus.

Auch das Team Manthey blieb mit den Porsche hinter den Erwartungen zurück. Der 911 RSR beendete das Rennen auf dem siebten Rang, der 911 GT3 R verlor wertvolle Zeit durch einen technischen Defekt. Der achte Platz geht an den zweiten Phoenix-Audi der Stuck-Brüder, Position neun sicherte sich der dritte Phoenix-Audi. Der Aston Martin Vantage GT3, der vor dem Abbruch am Sonntagabend führte, sicherte sich den zehnten Rang.

Eifelwetter bestimmte das Renngeschehen

Das Eifelwetter bestimmte die 41. Auflage des 24h-Rennens am Nürburgring im Jahr 2013. Während die beiden Qualifyingsessions bei Trockenheit und Starkregen ausgetragen wurden, strahlte am Sonntagmorgen sogar die Sonne am Ring. Nach leichtem Regen in der Einführungsrunde erfolgte der Start um 17 Uhr bei trockenen Bedingungen. Frank Stippler ging von der Pole aus mit dem Audi R8 LMS ultra (#4) vor dem Schwester-Audi (#1) in Führung. Doch der vom zweiten Platz gestartete Pedro Lamy im Aston Martin Vantage GT3 bestätigte sich als Geheimfavorit und übernahm nach 125 Minuten die Führung.

Um 20:50 Uhr setzte Starkregen ein und zwang die Teams zum Wechsel auf Regenreifen. Zwar konnte der Aston Martin (#7) die Führung halten, aber die beiden Manthey-Porsche (#18 und #50) wechselten eine Runde nach den meisten Teams und konnten bei noch teilweise trockenen Streckenabschnitten dadurch auf die Positionen zwei und drei vorfahren. 

Die Witterung verschlechterte sich allerdings so sehr, dass die Rennleitung um 22:44 Uhr die Rote Flagge zeigen musste. Rennleiter Walter Hornung: „Die Sichtverhältnisse in einigen Streckenabschnitten waren so schlecht, dass wir aus Sicherheitsgründen nicht verantworten konnten, das Rennen weiter laufen zu lassen.“ Die Teams nutzen die Rennunterbrechung für Service- und Reparaturarbeiten an den Fahrzeugen.

24h-Restart am Montagmorgen

Erst am Montagmorgen, wurde der Restart für 8 Uhr angesetzt. Nach einer Einführungsrunde setzten die Ringkämpfer ihre Fahrt auf dem Eifelkurs fort. Erstmals übernahm Maxim Martin im BMW Z4 (#50) die Führung. Bei den widrigen Bedingungen konnte Pedro Lamy den Aston Martin (#7) nicht in der Spitzengruppe halten und fiel auf Rang elf zurück.

Der Nachmittag stand schließlich ganz im Zeichen von Mercedes. Um 10:00 Uhr holte sich der Mercedes SLS GT3  # 23 (Arnold / Roloff / Seyffarth / Jäger) den Spitzenplatz. Zwei Stunden später übernahm der Flügeltürer mit der Startnummer 9 (Schneider / Bleekemolen / Edwards / Thiim) die Führung und gab sie bis zum Ende des Rennens nicht mehr ab. Die Witterungsbedingungen änderten sich ständig. Dominiert wurde die Schlussphase an der Spitzte von drei Mercedes SLS AMG, dicht gefolgt vom BMW, der erst in der vorletzten Runde auf den zweiten Platz vorfuhr.

Alle Informationen zum Langstreckenklassiker in der Eifel haben die Kollegen von sport auto.

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