Honda Civic Type R FL5 TCR
Japan-Rennwagen mit 340 PS

Der Honda Civic ist innerhalb der Kategorie der TCR-Rennfahrzeuge eines der erfolgreichsten Modelle überhaupt. Jetzt kommt die dritte Generation des Civic TCR auf Basis des kürzlich vorgestellten Type R FL5. Was macht der Neue besser als die alten?

Honda Civic Type R (FL5) - TCR - Rennwagen
Foto: Honda

Schon der erste Wurf war ein Volltreffer: 2015 erblickte der FK2 TCR das Licht der Welt und schlug gleich ein wie eine Bombe. Seinerzeit war er das erste Auto, das die jungen TCR-Regularien konsequent ausnutzte, während die Konkurrenz noch auf Cup- und seriennahe Technik setzte. Beim Civic kam damals schon viel Knowhow – unter anderem ein Renngetriebe und ein spezieller Turbolader – zum Einsatz, das aus Hondas parallel laufendem Programm in der WTCC (Tourenwagen-WM) stammte. Unter anderem holte der FK2 mit Josh Files die Fahrertitel in der ADAC TCR Germany 2016 und 2017.

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Der in besagtem Jahr 2017 lancierte und ab 2018 eingesetzte zweite Civic TCR hieß nicht wie sein Type-R-Serienbruder FK8, sondern FK7 – weil an der Karosserie auch Teile des zivileren Fünftürers zu finden waren, der Rest inklusive Motor aber natürlich vom Type R stammte. In der erst kürzlich eingestellten WTCR (Tourenwagen-Weltcup) holte dieses Modell mit 22 Laufsiegen den ewigen Rekord.

Honda Civic Type R (FL5) - TCR - Rennwagen
Honda
Der neue Rennwagen soll im April 2023 sein Renndebüt geben.

Civic TCR mit großen Fußstapfen

Die dritte Generation tritt also in große Fußstapfen. Und es grenzt an ein Wunder, dass sie überhaupt an den Start geht. Denn über Wochen und Monate war unklar, ob Honda den unter Insidern eigentlich längst bestätigten TCR-Renner auf Basis des FL5 überhaupt bringt. Da die WTCR kriselte und nun eben eingestellt wurde, drohte die Hauptbühne wegzufallen. Doch mit den Kundenteams, der Historie, vielen nationalen und regionalen Serien sowie der neuen TCR World Tour hat man in Japan anscheinend doch genug Gründe für ein Abnicken des Projekts gesehen.

Umgesetzt wird dieses erneut von JAS Motorsport aus der Nähe von Mailand. Die hatten auch ohne den finalen Honda-Segen schon mit der Entwicklung angefangen, waren durch aktuell ziemlich leere Kassen aber auf grünes Licht vom Auftraggeber angewiesen. Da die TCR-Kategorie sowohl eine Balance of Performance als auch einen Kostendeckel vorsieht, lohnen sich teure Entwicklungen nicht. So konzentrierte man sich darauf, den FL5 TCR besser bedienbar und dank eines steiferen Chassis vor allem fahrbarer zu machen. Upgrades bei Bremsen, Getriebe und Sicherheit erhöhen den Wohlfühlfaktor im Cockpit zusätzlich.

Optional ist zudem ein Langstrecken-Paket erhältlich. Der FK7 holte u.a. zwei TCR-Klassensiege beim 24h-Rennen am Nürburgring und der Nachfolger könnte dank Zusatzscheinwerfern, ABS, Fahrerkühlung und einem noch ergonomischeren Innenraum für ähnliche Erfolge gut sein. Die ersten Fahrzeuge sollen im April 2023 an Kundenteams ausgeliefert werden. Der Preis für den 340 PS starken Rennwagen wurde noch nicht bekanntgegeben, dürfte aber wegen des erwähnten Kostendeckels rund 140.000 Euro netto für die Basisversion betragen.