Mark Webber holt Porsche 918 ab
Ein Porsche in Le Mans-Farben

Mark Webber hat seinen Fuhrpark um einen Porsche 918 bereichert. auto motor und sport war dabei, als der Australier in Zuffenhausen sein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk in Empfang nahm. Wir haben Bilder und Infos zu den besonderen Details.

Mark Webber - Porsche 918 Spyder - Zuffenhausen 2015
Foto: Joss / Porsche

An diesem Tag hatte alles eine Bedeutung. Porsche-Werkspilot Mark Webber kauft 4 Tage vor dem 1.000 Kilometer-Rennen am Nürburgring und einen Tag vor seinem 39. Geburtstag einen Porsche. Nicht den ersten. Webber war Porsche-Fan lange bevor er für die Stuttgarter einen Werksvertrag unterschrieb. Ein GT2 RS steht bereits in der Garage.

Diesmal sollte es das Top-Modell 918 sein. Der Rennfahrer holte den in der Grundausstattung 768.000 Euro teuren Supersportwagens wie jeder Kunde in der Werkstatt des Museums am Stammsitz in Zuffenhausen ab. Mit der entsprechenden Zeremonie bei der Schlüsselübergabe.

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Auf Wunsch des Australiers wurde das Auto in den Farben des ersten Le Mans-Siegerautos lackiert. Also das Porsche Salzburg-Design in roter Grundfarbe und weißen Streifen. Hans Herrmann und Richard Attwood gewannen in diesem Look 1970 den 24 Stunden-Klassiker. Felgen und Bremssättel sind schwarz. Die Radmuttern links rot, rechts blau. Webber war der erste Kunde, der die Bremszangen in schwarz bekam. Normalerweise sind sie rot.

Webber lernte das Auto bei einem Goodwood-Termin 2014 kennen. "Da habe ich mich sofort in den 918er verliebt." Diesen Sommer stellte Porsche USA dem früheren Red Bull-Piloten einen 918er zur Verfügung. "Ich fuhr offen durch die Rocky Mountains und fühlte mich in die 70er Jahre zurückversetzt." Dabei hätte es der Ausfahrten in Colorado gar nicht mehr gebraucht. Der Kaufvertrag war längst abgeschlossen, das Auto bereits in der Produktion.

Der Porsche-Fan wollte aber nicht irgendeinen 918er: "Ich mag rot, das Design ist nicht zu wild, und es atmet Geschichte. Außerdem erinnern mich die Farben an meinen 919, den ich in der WEC fahre." Passend dazu ruft der neunfache GP-Sieger ein Foto auf seinem Handy ab. Es zeigt den Porsche 917 von Herrmann und Attwood neben seinem eigenen 919 von Le Mans. "Da müsste jetzt noch mein 918er dazu."

Webber Porsche 918 mit Seriennummer 605

Der Zahlenspiele nicht genug. Als Webber zwei Tage vor seinem Zuffenhausen-Termin auf seine Bordkarte schaute, traute er seinen Augen nicht. "Der British Airways-Flug von London nach Stuttgart hatte die Nummer BA918. Wenn das kein gutes Omen ist."

Nur bei der Seriennummer des limitierten Modells hatte der Le Mans-Zweite keine große Wahl. Die 918 war schnell weg. Genauso wie die 278, die Zahlen seines Geburtstages. "Alle meine Porsche haben diese Kombination im Nummernschild." Webber bekam die 605. "Ich bin nicht der erste Kunde und musste nehmen, was noch übrig war."

Die erste Fahrt mit dem neuen Auto ist bereits geplant. Noch am gleichen Tag fuhr Webber zu seinem Teamkollegen Timo Bernhard in der Saarpfalz. Am nächsten Tag sollte es zum Nürburgring gehen. "Wenn das Wetter schön bleibt", schränkte Webber ein.

Erste Testfahrt auf der Nordschleife

"Einerseits musst du einen Porsche fahren, weil sie fürs Fahren gebaut werden. Andererseits ist das ein Juwel. Ich will es pflegen, so gut es geht. Manche meiner Autos kommen bei Regen nicht auf die Straße." Bei gutem Wetter ist natürlich auch eine Runde auf der Nordschleife eingeplant. "Weil so ein Auto an seinen Bestimmungsort gehört."

Der Porsche 918 im Retro-Look wird auf dem Festland bleiben. Das bietet sich an, da der schnellste Porsche für die Straße ein Linkslenker ist. Webber wohnt zwar in England, hat aber auch ein Ferienhaus in Südfrankreich.

Sollte er das Auto je in seine Heimat Australien exportieren, muss er es dort in seine Garage stellen. Australien ist eines der wenigen Länder, die für den Straßenbetrieb Rechtslenker vorschreiben. Doch auch dort ist Webber ausreichend motorisiert. In Australien fährt der Mann aus New South Wales einen Porsche Cayenne.

In unserer Galerie haben wir die Bilder von der Porsche 918-Auslieferung an Mark Webber und der ersten Spritztour über die Autobahn.