auto motor und sport beim Opel Astra Cup
Opel-Comeback in der Grünen Hölle

Wenn Opel mit dem Astra OPC Cup beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring wieder die große Motorsport-Bühne betritt, ist auto motor und sport direkt dabei. Wir stellen die neue Serie und den Renner aus Rüsselsheim genauer vor.

Opel Astra OPC Cup VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2013
Foto: S. Baldauf / R. Kah

Opel ist zurück im Rennsport und auto motor und sport ist mit dabei. Der Renn-Astra mit der Startnummer 355 kämpft beim 24h Rennen auf dem Nürburgring gegen 19 identische Fahrzeuge in einer eigenen Markenpokal-Klasse (Cup1). „Der Astra OPC Cup bietet die Möglichkeit, Motorsport zu überschaubaren Kosten zu betreiben“, sagt Opel-Motorsportdirektor Jörg Schrott.

Die ersten 20 Autos wurden zu einem Kampfpreis verkauft. Ab sofort kostet das Einsatzfahrzeug knapp unter 50.000 Euro. Auch die Ersatzteilpreise sind im Vergleich zu anderen Rennfahrzeugen fast Schnäppchenangebote (Getriebe 1.800 Euro, Motor zirka 4.000 Euro).

Unsere Highlights

Opel Astra Marken-Cup mit 20 Autos

Nachdem im Juni 2012 der endgültige Startschuss des Opel-Vorstandes für das Cup-Projekt fiel, entwickelten die Rüsselsheimer den Markenpokal-Renner in enger Zusammenarbeit mit Kissling Motorsport, die über einen langjährigen Erfahrungsschatz mit Opel-Fahrzeugen verfügen. „Der Serien-Astra OPC eignet sich sehr gut als Basis für einen Rennwagen. In Vorbereitung auf die erste Saison absolvierten wir über 7.000 Testkilometer mit der Cup-Version“, erklärt Stefan Kissling, Teamchef von Kissling Motorsport.

Anders als man vermuten könnte, ist die Rennversion kein rückgerüstetes Serienfahrzeug, sondern wird auf einer Rohkarosse neu aufgebaut. Der 300 PS starke Vierzylinder-Turbomotor mit zwei Liter Hubraum basiert auf dem Serienaggregat, leistet jedoch 20 PS mehr als die OPC-Straßenvariante. Die Kraftübetragung erfolgt über das manuelle Serien-Sechsganggetriebe.

Für den Renneinsatz wurde der Astra außerdem mit Überrollkäfig, Schalensitz samt Sechs-Punkt-Gurten sowie einem einstellbaren Bilstein-Performance-Rennfahrwerk modifiziert. Dank des leergeräumten Innenraums und verschiedenen Karosserieteilen aus Karbon (Türen, Motorhaube, Heckflügel) wiegt der Cup-Astra mit 1.280 Kilo rund 270 Kilo weniger als das Serienmodell.

Um den Markenpokal-Kämpfer für die Nordschleifen-Tortur fit zu machen, rüsteten die Entwickler die Bremsanlage an der Vorderachse auf. Statt der serienmäßigen Vier-Kolben-Sättel von Brembo kommen in der Cup-Version Sechs-Kolben-Sättel von Performance Friction zum Einsatz. Mit 378 Millimeter Durchmesser wurden auch die vorderen Bremsscheiben größer dimensioniert (Serie: 355 mm).

Ein FT3-Tank mit 100 Liter Tankvolumen (Serie: 56 Liter) sorgt dafür, dass der Cup-OPC acht Runden auf der VLN-Distanz (Nordschleife plus GP-Kurzanbindung) im Renntempo absolvieren kann. Einheitliche Technik und Einheitsreifen von Hankook sollen Chancengleichheit für alle Teilnehmer garantieren.

Die gute Basisabstimmung des Astra OPC Cup sorgt für eine schnelle Eingewöhnungsphase. Egal, ob bei Nässe oder Trockenheit, der Kompakt-Renner zeichnet sich durch seine gute Beherrschbarkeit im Grenzbereich aus. Lediglich der Top-Speed auf der Döttinger Höhe mit nur knapp 230 km/h könnte höher sein.

Erfolgreicher Einstand für das MPS-Auto

Der Cup-Einstand für den von Düchting Motorsport eingesetzten Astra des Motorpresse-Teams verlief trotz typischen Eifel-Wetters vielversprechend. Beim zweiten VLN-Lauf fuhr sport auto-Testredakteur Christian Gebhardt zusammen mit seinen Teamkollegen Daniela Schmid und Maximilian Hackländer auf Platz fünf in der Klasse mit den 20 Cup-Boliden.

„So kann es beim 24-Stunden-Rennen gleich weitergehen“, sagte Teamchef Michael Düchting nach der Premiere zufrieden. Wie sich die Truppe beim Saisonhöhepunkt zweimal rund um die Uhr auf der Nordschleife schlägt, können Sie bei den Kollegen von sportauto.de verfolgen.