sport auto in der VLN 2014
Auf ein Neues

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Wir können es nicht lassen: Nach Meisterschaftsrang drei im Vorjahr startet sport auto auch 2014 im Opel Astra OPC Cup im Rahmen der VLN Langstreckenmeisterschaft. Ein Rückblick auf die ersten drei Rennen.

VLN 2014, #355, Opel Astra OPC CUP, CUP1, Langstreckenmeisterschaft Nürburgring

Die Tasche mit Rennanzug, Helm und Handschuhen stand einsatzbereit im Büro. Der Pulsschlag klopfte bereits auf Renntempo. Das Einzige, was fehlte, war der Startschuss. Kurz bevor die Startampel der VLN-Saison auf Grün schaltete, kam dann die ersehnte Zusage, dass sport auto auch in der Saison 2014 im Opel Astra OPC Cup startet.

"Wir wollen da weitermachen, wo wir in der letzten Saison aufgehört haben", sagt Testredakteur Christian Gebhardt, der auch dieses Jahr die gesamte VLN-Saison sowie das 24-Stunden-Rennen im Opel-Cup-Rennfahrzeug bestreiten wird. Ein kurzer Rückblick: In der Premierensaison des Astra-Markenpokals fuhr der von sport auto und auto motor und sport unterstützte Rennwagen auf Gesamtposition drei. Das Saisonziel für 2014 war nach dem erfolgreichen Vorjahr also schnell klar – ein Platz auf dem Podium soll es bitte schön auch dieses Jahr für den erneut von Düchting Motorsport eingesetzten Boliden wieder sein. 

Unsere Highlights

Opel Astra OPC technisch weiter optimiert

"Wir haben die Erfahrungen der letzten Saison genutzt, um den Astra technisch weiter zu optimieren. Durch die Steigerung der Langlebigkeit einzelner Komponenten konnte die Kosteneffizienz unserer Kundenteams weiter verbessert werden", erklärt Stefan Kissling, Leiter des Opel Astra OPC Cups. Selbst wer 2013 so gemächlich wie einst in der Fahrschule schaltete, wurde spätestens nach drei bis vier Renneinsätzen von kratzenden Getriebegeräuschen und Problemen an der Schaltbox eingeholt. Getriebeschäden waren 2013 nicht die Ausnahme.

Ein Schwerpunkt der technischen Modifikationen galt daher dem Sechsganggetriebe. Die Gangräder werden nun aus speziellem, verstärktem Material gefertigt. Außerdem soll eine neue installierte Getriebeölkühlung Temperaturen und damit Verschleiß senken. Neben den Veränderungen hinsichtlich der Dauerhaltbarkeit unter Rennbedingungen sorgen nun kürzere Schaltwege für noch mehr Fahrspaß im Cockpit.

Außerdem bekamen alle Cup-Teams einen neuen Turbolader für den Vierzylindermotor zur Verfügung gestellt. Die Leistungsangabe liegt weiterhin bei "rund 300 PS", was jedoch angesichts der aktuellen Rundenzeiten aus 2014 eher etwas untertrieben sein dürfte.

Nicht nur Technik und Design des sport auto-Renners mit der Startnummer 355 haben sich verändert, sondern auch das Fahrertrio. Neben sport auto-Tester Christian Gebhardt und Maxi Hackländer greift nun Daniel Bohr als dritter Pilot ins Lenkrad. Der Luxemburger Ex-VW-Scirocco-Cup-Pilot ersetzt Daniela Schmid, die ins Team von Bonk Motorsport wechselte – perfekte Voraussetzungen und ein schlagkräftiges Fahrerteam, um in der Meisterschaft anzugreifen.

Schlagkräftiges Fahrertrio

Im ersten VLN-Lauf sah zunächst auch alles gut aus. Von Startplatz fünf ging der sport auto-Astra ins Rennen und arbeitete sich zwischenzeitlich bis auf Position drei vor. Doch im Motorsport kommt es nicht nur auf schnelle Rundenzeiten der Piloten an, sondern auch auf perfekte Teamarbeit. Jedes Rädchen eines Teams ist wichtig – vom Sandwichschmierer bis hin zur Crew am Kommandostand. Und wie im Fußball verliert man auch im Motorsport immer nur gemeinsam.

Nachdem der Wächter über die Zapfpistole beim Boxenstopp vor dem letzten Renndrittel nicht genügend Hoch-Oktaniges in den 97- Liter-Tank fließen ließ, strandete die Startnummer 355 mit Spritmangel im Streckenabschnitt Kesselchen. Glücklicherweise sprang der Vierzylinder noch einmal an. Mit Motoraussetzern rettete sich der sport auto-Astra im Spielstraßentempo zurück an die Box und sah anschließend die Zielflagge noch auf Rang acht der Opel-internen Cup-1-Klasse.

Schwamm drüber: Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Den zweiten VLN-Lauf 2014 nahm die Mannschaft von Düchting Motorsport wieder von Startplatz fünf auf. Wegen eines schweren Unfalls wurde das Vier-Stunden- Rennen bereits nach knapp 60 Minuten unterbrochen. Durch lang andauernde Reparaturen der Leitplanken konnte es erst zweieinhalb Stunden später fortgesetzt werden. Nach dem Restart behaupteten Hackländer, Gebhardt und Bohr Position vier in der Klasse. Die Trendwende nach dem unglücklichen ersten Lauf schien geschafft.

Doch da ahnte die sport auto-Renntruppe noch nicht, dass der dritte VLN 2014 frustierend enden sollte. Schon fast traditionell eroberte das Fahrertrio Startplatz fünf in der Klasse und freute sich auf das Rennen. Ein Kurzschluss aus heiterem Himmel verhinderte jedoch, dass die Startnummer 355 überhaupt in die Startaufstellung rollen konnte. Während draußen der Ringkampf tobte, wurde in der Düchting-Box in den Motorraum gelinst, der Fehlerspeicher ausgelesen oder eilig Sicherungen getauscht. Doch das half alles nichts.

Selbst die von Opel Motorsport gesandten Techniker blickten nur ratlos auf ihre Laptops. Ohne eine Rennrunde endete für den sport auto-Astra das Rennwochenende.

Schwesterauto auf P2

Doch Freud und Leid liegen im Motorsport oft eng beisammen. So auch diesmal. Das Schwesterauto des sport auto-Boliden aus dem Düchting-Rennstall passierte auf einem sensationellen zweiten Platz die Zielflagge. Am Steuer des Astra mit der Nummer 357 finden sich übrigens zwei gute sport auto-Bekannte. Neben „Sugar Mountain“ greift hier Uwe Wächtler ins Lenkrad. Erstgenannter Pseudonym- Racer gehört längst zum Teilnehmer- Inventar des sport auto-Perfektionstrainings auf der Nordschleife. Letzterer zählt zu den Stamminstruktoren bei unserem Perfektionstraining. Drücken Sie uns die Daumen, dass beim nächsten Lauf auch die echte sport auto- Truppe Podiumsluft schnuppern darf.  

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Sport Auto 03 / 2022
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Erscheinungsdatum 04.02.2022

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