Vorschau 24h-Qualifikationsrennen am Nürburgring
Qualirennen unter neuen Vorzeichen

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Das 24h-Qualirennen wird die erste Veranstaltung sein, bei der die neuen Nordschleifen-Beschlüsse des DMSB umgesetzt werden. Trotz der unklaren Situation bis eine Woche vor dem Rennen sind über 70 Autos am Start.

Scuderia Cameron Glickenhaus - SCG 003C - Rennwagen - Nordschleife
Foto: Stefan Baldauf / Robert Kah

Am Sonntag (12.04.) wartet eine Bewährungsprobe auf die Nordschleifen-Szene. Zum ersten Mal werden die neuen Beschlüsse des DMSB in einem Rennen umgesetzt. Im sechsstündigen Praxistest muss sich zeigen, ob die Sofortmaßnahmen auch für das 24h-Rennen (16./17.05.) übernommen werden können. Die neuen Regeln gelten als kurzfristige Übergangslösung, bis eine detaillierte Ausarbeitung für weitere Sicherheitspakete erfolgt ist. Der Grund für die Änderungen war der Unfall beim ersten VLN-Rennen, bei dem ein Zuschauer ums Leben kam.

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GPS-Überwachung und mögliche Auffahrunfälle

Die Neuerungen: Die Top-Fahrzeuge werden eingebremst und müssen mit fünf Prozent weniger Motorleistung antreten. Die entsprechende Balance of Performance hat man bereits veröffentlicht. Zudem sind einige Zuschauerbereiche in den Streckenabschnitten Flugplatz, Schwedenkreuz, Metzgesfeld und Pflanzgarten nur eingeschränkt zugänglich.

Für die größten Diskussionen im Vorfeld sorgte allerdings das Tempolimit von 200 km/h an Flugplatz, Schwedenkreuz und Antoniusbuche sowie 250 km/h auf der Döttinger Höhe. Vor allem die GPS-Überwachung, die zur Überprüfung der Tempolimits eingesetzt wird, muss sich in diesem Fall beweisen. Auch mögliche Auffahrunfälle wurden von Kritikern als Risiko genannt.

Obwohl mit über 70 Startern die Anzahl der Teilnehmer trotz der chaotischen Situation gegenüber 51 im Vorjahr angewachsen ist, gibt es auch Teams, die sich bewusst gegen eine Teilnahme entschieden haben. Das Porsche-Team Kremer Racing, das für die SP-Pro genannt hatte, gab die Absage mit folgender Begründung bekannt: "Ein Tempolimit auf einzelnen Passagen der Nürburgring Nordschleife ist mit unserem Verständnis von freiem Wettbewerb im Motorsport nicht vereinbar", sagt Kremer-Inhaber Eberhard A. Baunach. "Wir bedauern den tragischen Unfall vom ersten VLN-Lauf und sind in Gedanken bei den Hinterbliebenen des ums Leben gekommenen Motorsportfans. Aber an Rennsport mit angezogener Handbremse haben wir kein Interesse."

Elf GT3-Autos am Start

Beinahe wäre die GT3-Klasse den Zuschauern an der Nordschleife komplett vorenthalten geblieben, nun dürfen sich die Fans auf elf Autos der Top-Kategorie freuen. Zum Favoritenkreis auf den Gesamtsieg zählen dabei die beiden Schubert-BMW, die Mercedes SLS von Haribo und Zakspeed sowie der Falken-Porsche. Aber auch die Exoten der Scuderia Glickenhaus werden an der Spitze mitmischen wollen. Beim VLN-Auftakt dauerte das Debüt nicht allzu lange, da man die Grenze der Schallbestimmungen überschritt.

Neben dem Gesamtsieg haben die Teams aber auch noch ein anderes Ziel: Sich ein Ticket für das Top-30-Qualifying für das 24h-Rennen zu sichern. Die Erfolgsaussichten darauf haben sich erhöht, da nun 15 Plätze im Qualifikationsrennen vergeben werden. Zehn für die Trainingsschnellsten, weitere fünf für die bestplatzierten Fahrzeuge im Rennen. Bei insgesamt elf GT3-Autos stehen die Chancen gut.

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