Audi A3 (8V vs. 8y) Generationenvergleich
Was sich beim neuen Premium-Golf geändert hat

Audi bringt die 4. Generation des A3 mit der internen Bezeichnung 8Y an den Start. Auf den ersten Blick scheinen die Neuerungen überschaubar. Was Audi wirklich verändert hat, vor allem im Innenraum, zeigt der Vergleich mit dem Vorgänger mit der Bezeichnung 8V.

A3 alt gegen neu
Foto: Audi

Sowohl beim Design als auch bei den Maßen ist dieser Generationswechsel eher evolutionär. Die „Zacke“ beim Frontscheinwerfer ist stärker ausgeprägt als beim Vorgänger und erinnert ein wenig an die Prefacelift-Version des großen Bruders A4. Die Optik des Tagfahrlichts kommt im neuen A3 statt eines fast rings um den Scheinwerfer reichenden Lichtbandes mit zwei einzelnen Elementen oben und unten. Die einzelnen LED-Segmente in der „Zacke“ sind je nach Ausstattungslinie unterschiedlich angeordnet. Der Singleframe-Kühlergrill ist wuchtiger geworden und kommt bereits bei den Basismotoren in Waben-Optik. Die seitlich angedeuteten Lufteinlässe sind zwar kleiner, aber dynamischer ausgeformt als beim Vorgänger. Am oberen Rand des Kühlers verläuft, wie bei fast allen neuen Audi-Modellen, ein sichtbarer Spalt als Abgrenzung zur Motorhaube.

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Audi A3 Generationen Vergleich Seitenansicht Profil
Audi / Patrick Lang

Am Heck laufen die geteilten Heckleuchten spitz aufeinander zu, ein durchgehendes Leuchtband gibt es allerdings nicht. Die beim Vorgänger sichtbaren Auspuffrohre auf der linken Seite weichen einer Chromspange in Endrohr-Optik. Die Tornadolinie verläuft nach wie vor zwischen Scheinwerfer und Heckleuchte, wird aber durch eine jeweils zum vorderen und hinteren Kotflügel verlaufende Sicke ergänzt. Die Sicke über dem Schweller orientiert sich nun mit einem Knick im Bereich der hinteren Türen nach oben in Richtung Kotflügel.

In Länge und Breite wächst der A3 um jeweils drei Zentimeter auf 4,34 und 1,82 Meter. Die Höhe und der Radstand bleiben mit 1,43 und 2,64 Meter unverändert. Das Kofferraumvolumen bleibt gleich, bei umgeklappter Rücksitzlehne sinkt es um 20 Liter auf 1.200.

Im Innenraum folgt Audi nicht, wie VW beim Golf, der Strategie fast komplett auf Knöpfe zu verzichten. Obwohl der neue A3 deutlich mehr Bildschirm und weniger herkömmliche Knöpfe und Regler als der Vorgänger zeigt, gibt es sie noch für Funktionen wie Sitzheizung, Heckscheibenheizung, Einparkhilfe und Fahrmodus-Auswahl. Der Drehschalter für die Lichteinstellungen wurde ebenfalls durch Knöpfe ersetzt. Der aufgesetzte Zentralbildschirm weicht einem mittig integrierten Display, welches ausschließlich per Touchscreen bedient werden kann – einen Dreh-Drück-Steller sowie einen manuellen Lautstärkeregler gibt es nicht mehr. Klingt nach Kleinigkeit, fällt aber in der Praxis allein aufgrund der Nutzungshäufigkeit stark auf – für die Mehrheit der Nutzer vermutlich eher nicht positiv.

Audi A3 Limousine 40 TFSI Quattro, Interieur
Achim Hartmann
Audi A3 Premiere Genf 2020
Audi

Zum Musikaufdrehen hat der neue A3 einen sensorischen Touchregler in der Mittelkonsole und behält natürlich die gewohnten Knöpfe am Multifunktionslenkrad. Klassische Analog-Instrumente für Tempo und Drehzahl gibt es nicht mehr. Hier zeigt nun ein 10,25 (gegen Aufpreis 12,3) Zoll großes Display alle wichtigen Informationen an.

Die runden Lüftungsdüsen weichen zwei trapezförmigen Luftauslässen links und rechts neben dem virtuellen Cockpit. Auf der Beifahrerseite sind die Düsen vollständig in das Armaturenbrett integriert. Die Getränkehalter wandern hinter den Schaltknauf, davor gibt es eine abgeschrägte Ablage mit Induktionsladefunktion fürs Smartphone und USB-Anschlüssen.

Technisch neu sind ein 48-Volt-Bordnetz für den 1.5 TFSI und Car-to-X-Kommunikation. Ein Navigationssystem gibt es beim neuen A3 serienmäßig, ein verbessertes Head-up-Display für 800 Euro.

Bleibt abschließend die Frage nach dem Preis. Los geht es zunächst bei 26.800 Euro für den 1.5 TFSI mit 150 PS, was im Vergleich zum Vorgänger 1.100 Euro mehr sind.

Fazit

Insgesamt wirkt der neue A3 extrovertiert und dynamisch, kommt im Innenraum voll digital, behält aber klassische Knöpfe für die wichtigsten Bedienfunktionen. Neu erfunden hat der A3 die Kompaktklasse dadurch nicht, folgt aber dem Wandel der Zeit.