Neuer Audi R8 V10 RWD Coupé & Spyder (2020)
540 PS, Heckantrieb, leichter und billiger!

Audi kappt den Antriebsfluss zur Vorderachse und macht aus dem R8 einen reinen Hecktriebler. Der Supersportwagen mit dem Kürzel RWD ist leichter als seine Quattro-Brüder und kostet über 20.000 Euro weniger.

Audi R8 V10 RWD - Sportwagen - Coupé
Foto: Audi

Es ist nicht das erste Mal, dass Audi vom R8 eine Version mit Heckantrieb aufbaut. Das letzte Mal ist gar nicht so lange her. Anfang 2018 beglückte die Marke mit den vier Ringen die Fans des Hinterradantriebs. Aus Quattro wurde RWS für Rear Wheel Series. Gewissermaßen eine Revolution.

Seinen neuen R8-Hecktriebler versieht Audi mit dem Kürzel RWD für Rear Wheel Drive. Allerdings, und das ist der größere Unterschied, belässt es Audi dieses Mal nicht bei einem Sondermodell. Den RWS hatte man auf 999 Exemplare begrenzt. Der RWD hat innerhalb der R8-Familie zwar eine Sonderstellung durch seine Antriebsform, jedoch ist er kein Sondermodell mehr. Der Markt reguliert die Stückzahl.

Unsere Highlights

Gewichtsverlust? 65 Kilogramm

Die Leistungsabgabe an die Vorderachse wird gekappt. Die Kardanwelle, die Lamellenkupplung und das Vorderachsdifferential fliegen raus. Weniger Bauteile gleich weniger Gewicht: Der R8 RWD wiegt als Coupé und ohne Fahrer 1.595 Kilogramm – und damit im Vergleich zum Allradler über 60 Kilogramm leichter. Der heckangetriebene Spyder kommt laut Audi-Angaben auf 1.695 Kilogramm. Das sind 55 Kilogramm weniger als der R8 Spyder V10 Quattro.

Ein geringeres Gewicht ist für Sportwagenfans schon mal ein Kaufgrund. Heckantrieb für nicht wenige die einzig wahre Antriebsart. Und dann sinkt auch noch der Preis. Gut, der liegt mit 144.000 Euro für das Coupé immer noch unerreichbar weit oben für Normalsterbliche. Doch immerhin sind das 22.000 Euro weniger als beim R8 V10 Coupé mit 570 PS und Allrad. Im Vergleich zur 620-PS-Version sind es sogar 56.000 Euro weniger, oder über ein Viertel des Kaufpreises. Der R8 Spyder V10 RWD kostet im Grundpreis ab 157.000 Euro (mit Allrad und 570 PS ab 179.000 Euro).

Audi R8 Spyder V10 RWD - Sportwagen - Coupé
Audi
Der Spyder wiegt 100 Kilo mehr als das Coupé.

Den V10-Saugmotor verbaut Audi zwischen Fahrerkabine und Hinterachse. Der Mittelmotor mit einem Hubraum von 5,2 Litern leistet 540 PS bei 6.500 Touren. 30 PS weniger als der R8 mit Quattro, und 80 PS weniger als das Topmodell. Den Imagespurt wickelt der Hecktriebler in 3,7 Sekunden ab. Er verliert bis 100 km/h drei Zehntel auf den Allradler und sechs Zehntel auf den Performance-Allradler mit 620 PS. Der Spyder sprintet mit Heckantrieb in 3,8 Sekunden auf Landstraßentempo. Das maximale Drehmoment liegt bei beiden bei 540 Newtonmeter. Die gelangen über ein Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen an die Hinterachse, und werden von einem mechanischen Sperrdifferential verwaltet. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Audi mit 318 (Spyder) und 320 km/h (Coupé) an.

RWD-Plakette im Innenraum

Woran sind die Heckantriebs-Modelle auszumachen? An den Sideblades des Mittelmotorsportwagens. Das obere (hinter dem Seitenfenster) trägt glänzendes Mythosschwarz. Das untere (Lufteinlass Motor) ist in Wagenfarbe gehalten. Das Frontblade, die Seitenschwellereinsätze und der Diffusor sind serienmäßig schwarz glänzend lackiert. Alternativ gibt es das Optikpaket Carbon sowie für den Spyder ein erweitertes Optikpaket in Schwarz.

Wie bei den Allrad-Brüdern wachsen Single-Frame-Grill, Lufteinlässe und Luftauslässe in Front- und Heckschürze. Zwischen Grill und den vier Ringen versieht Audi auch den RWD mit drei Schlitzen. Im Heck macht sich ein Diffusor breit, den zwei ovale Endrohre flankieren. Audi stellt den R8 RWD auf 19-Zoll-Schmiederäder. Das Reifenformat: 245/35 vorn und 295/35 hinten. 20-Zoll-Räder und Semi-Slicks gibt es gegen Aufpreis.

Die Sportsitze kleidet Audi mit Leder und Alcantara aus. Damit der Fahrer auch weiß, in welchem Auto er sitzt, verbaut Audi auf dem Armaturenbrett vor dem Beifahrer eine Plakette mit dem Schriftzug RWD.

Upgrade für den GT4-Rennwagen

Parallel zu den RWD-Modellen stellt Audi den überarbeiteten R8 LMS GT4 vor. Der Rennwagen bestehe zu rund 60 Prozent aus Gleichteilen, heißt es aus der Motorsportabteilung. Das 2018 eingeführte Vorgängermodell wurde verfeinert: ABS und Traktionskontrolle sind nun in acht Stufen einstellbar – je nach Griplevel des Asphalts und des Wetters. Das Lenkrad übernimmt der GT4 vom GT2-Rennwagen. Die Drehschalter für ABS und Traktionskontrolle sind zentral auf dem Lenkrad platziert.