Bentley Mulliner Batur Coupé
Superselten, superteuer, superstark und superschön

Bentley zeigt mit dem Mulliner Batur das Markendesign für die Zukunft. Das limitierte Luxus-Coupé bekommt den stärksten Bentley-Motor aller Zeiten.

Bentley Mulliner Batur
Foto: Bentley

Mit dem Mulliner Batur legt Bentley nach dem Bacalar eine weitere Sammlerstück-Kleinserie auf. Der zweitürige Grand-Tourer debütierte jetzt auf der Monterey Car Week in Pebble Beach, Kalifornien. Das millionenteure und hinreißend designte Coupé soll dabei einen bemerkenswerten Spagat hinlegen. Einerseits bekommt der Mulliner Batur den stärksten Benziner unter die Haube, den Bentley jemals verbaut hat. Andererseits soll der Sportwagen gleichzeitig aufzeigen, welche Wege Bentley beim Design der künftigen Elektro-Modelle einschlagen möchte.

Unsere Highlights

Das vom Design-Direktor Andreas Mindt und seinem Team gestaltete Coupé ist das neueste Projekt der Bentley Sonderanfertigungs-Abteilung Mulliner, laut Eigenangaben der älteste "Coachbuilder" der Welt. Bei Bentley ist Mulliner seit jeher die Anlaufstelle für individuelle Kundenwünsche. Mit dem Bacalar startete man dort auch die Fertigung von individuellen Karosserien wie in den Anfangszeiten von H. J. Mulliner & Co. wieder neu. Damit war das Projekt Batur dort entsprechend gut aufgehoben.

Nur 18 Exemplare werden gebaut

Nachdem vom Bentley Mulliner Bacalar zwölf Exemplare entstanden, machen die Briten mit dem Batur sechs weitere solvente Markenfans glücklich, es werden 18 Exemplare des Coupés gefertigt. Während der Bacalar seinen Namen einem See an der mexikanischen Ostküste verdankte, trägt der Batur den Namen eines Sees in Bali/Indonesien. Dieser liegt im Krater des gleichnamigen (und nach wie vor aktiven) Vulkans Batur, was man auch als Sinnbild für die Motorisierung des Mulliner Batur verwenden kann.

Bentley Flying Spur W12, Motor
Rossen Gargolov
Stärker denn je: Der Bentley W12, hier im Flying Spur, bekommt kurz vor seiner Rente im Mulliner Batur noch einmal eine ordentliche Leistungsspritze.

Über 740 PS im W12-Motor

Der W12-Motor mit sechs Liter Hubraum wird in Crewe von Hand aufgebaut. Wie die Batur-Basis insgesamt stammt der Zwölfzylinder vom Bentley Continental GT. Für den Batur erhält die Sechsliter-Maschine ein neues Ansaugsystem, überarbeitete Turbolader, neue Ladeluftkühler und eine entsprechende neue Motorsoftware. Die Leistung konnte dadurch von zuletzt 659 PS im Continental GT auf, laut Bentley, "mehr als 740 PS" gebracht werden. Das Drehmoment steigt gleichzeitig auf 1.000 Newtonmeter. Verbandelt ist das Kraftwerk mit einem Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe. Die Abgasanlage aus Titan liefert laut Bentley "einen Soundtrack auf dem Level der Leistung", als Novum werden die Endrohre aus Titan im 3D-Druck-Verfahren hergestellt.

Titan-Auspuff mit 3D-Druck-Endrohren

Zu den Fahrleistungen hält sich Bentley bedeckt, es darf aber als gesichert gelten, dass die Beschleunigung auf 100 km/h in unter 3,5 Sekunden absolviert wird und die Höchstgeschwindigkeit jenseits 340 km/h liegt. Für die Leistung vorbereitet zeigt sich das Fahrwerk mit elektronisch regelbaren Dreikammer-Luftfedern und einem elektrischen Anti-Wank-System, das Seitenneigung in schnellen Kurven mit bis zu 1.300 Newtonmeter Zugkraft entgegenwirkt. An der Vorderachse gibt es eine 440mm-Bremsanlage mit Zehnkolben-Sätteln, hinten misst die Scheibe 410 Millimeter und wird von Vierkolbensätteln in Schach gehalten.

Bentley Mulliner Batur
Bentley
In 18 Karat Gold 3D-gedruckte Schalter? Kein Problem für Bentleys Mulliner-Abteilung.

Die 18 Modelle des Mulliner Batur werden jeder für sich ein absolutes Einzelstück werden. Hierzu werden die Kunden gemeinsam mit den Mulliner-Designern mit einer speziell für den Batur entworfenen Visiualisierungs-Software alle Details festlegen. In dem mehrstündigen Prozess kann laut Bentley jedes Teil des Autos in Farbe und Oberflächenbeschaffenheit individuell gestaltet werden, als Grenze gelte nur die Vorstellungskraft des Kunden. Dazu gehöre von den Außenfarben bis zur Oberflächenbeschaffenheit der Lüftungsdüsen buchstäblich alles dazwischen, jeder Kunde legt selbst die kleinsten Details fest. Die Farbauswahl ist dabei praktisch unendlich – angefangen bei der kompletten Mulliner-Farbpalette bis hin zu individuellen Farben nach Kundenwunsch und sogar handgemalten Grafiken. Selbst der 3D-Druck von Details in 18-Karat-Gold wird angeboten.

Nach dem Auswahl-Procedere wird jedes der 18 Exemplare dann in einem mehrmonatigen Prozess von Hand aufgebaut. Ebenso außergewöhnlich wie der Entstehungsprozess jedes Mulliner Batur ist auch dessen Preisgestaltung. Den Basispreis nennt Bentley mit umgerechnet 1,94 Millionen Euro pro Stück, vor Steuern. Und natürlich zuzüglich persönlicher Individual-Extras. Das scheint für etliche Menschen jedoch keine außergewöhnliche Hürde zu sein, denn alle 18 Exemplare des Bentley Mulliner Batur waren bereits vor der offiziellen Präsentation von langjährigen Kunden reserviert worden. Ausgeliefert werden die Pretiosen dann ab Mitte 2023.

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Fazit

Nach dem Bacalar, der wegen seiner indiviuell gestalteten Front noch ein gewisses Polarisierungs-Potential hatte, gibt es beim Bentley Mulliner Batur eigentlich keine zweite Meinung: Das hinreißende Design verdient die mittlerweile so inflationär genutzte Bezeichnung "ikonisch". Die Ankündigung von Bentley, diese Designlinie auch für künftige BEV zu interpretieren, macht auch im Zeitalter der Elektrifizierung Hoffnung auf weitere automobile Augenweiden. Es bleibt lediglich zu hoffen, dass wenigstens ein paar der 18 Exemplare des Mulliner Batur auch gelegentlich auf der Straße und in der Öffentlichkeit zu bewundern sind. Und nicht alle sofort hinter Schloss und Riegel in Privatsammlungen verschwinden.