Bugatti Chiron Profilée
Unfassbar teures Unikat

Der Bugatti Chiron Profilée ist eine weniger radikale Interpretation des Pur Sport. Weil Bugatti keine Produktions-Kapazitäten für weitere Chiron-Modelle mehr frei hat, bleibt er ein Unikat. Jetzt wurde er für einen Rekord-Preis von fast zehn Millionen Euro versteigert.

Bugatti Chiron Profilée
Foto: Bugatti

Im Jahr 2020 brachte Bugatti mit dem Pur Sport die bislang fahrdynamischste Version des Chiron an den Start. Der Pur Sport war zwar schnell ausverkauft, aber Kunden fragten nach einer weniger radikalen Interpretation. Das war die Geburtsstunde des Chiron Profilée. Konzeption und Entwicklung begannen bereits im Herbst 2020. Als der Profilée fertig entwickelt war, waren aber auch schon alle verfügbaren Produktionskapazitäten für den Chiron ausgeschöpft, denn mehr als 500 Exemplare werden nicht gebaut.

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Für knapp 10 Mio. Euro versteigert

Damit war das Schicksal des Chiron Profilée besiegelt. Statt der geplanten Kleinserie von 30 Fahrzeugen bleibt er ein Unikat. Ein Unikat, das komplett fertig entwickelt und erprobt sowie mit einer Einzelgenehmigung für Europa ausgestattet ist, wurde am 1. Februar 2023 in Paris von RM Sotheby’s unter der Losnummer 177/200 versteigert. Und zwar zu einem Rekord-Preis. Für satte 9.792.500 Euro netto ging das Einzelstück an einen unbekannten Bieter. Der Profilée ist damit angeblich der teuerste je bei einer Auktion versteigerte Neuwagen. Im Bugatti-Imperium bleibt er allerdings um rund eine Millionen Euro hinter dem La Voiture Noire zurück, der seinerzeit für rund 11 Millionen Euro verkauft wurde. Ein Teil des Erlöses kommt wohltätigen Zwecken zugute.

Eleganter Spoiler und mehr Top-Speed

Und was macht diesen Chiron so einzigartig? Der Profilée trägt einen feststehenden, durchbrochenen Flügel auf dem Heck, der bis zur Höchstgeschwindigkeit von 380 km/h (der Pur Sport ist nur bis 350 km/h freigegeben) den Abtrieb auf der Hinterachse erhöht. Zudem führt er per Unterdruck heiße Luft aus dem Motorraum über zwei innenliegende Tunnel ab. Dieser integrierte Spoiler verleiht dem Profilée dann auch seinen Namen, denn er erinnert an die frühen Bugatti-Typen 46 und 50, die einen ähnlichen Schwung am Heck trugen und von Jean Bugatti eben Profilée genannt wurden.

Für einen höheren Kühlluftdurchsatz an der Front sorgen breitere Lufteinlässe und ein vergrößerter Hufeisen-Kühlergrill. Ein überarbeiteter Frontsplitter führt in Verbindung mit einem ausgeformten Unterboden zu noch mehr Abtrieb und einem optimierten Luftstrom.

Angetrieben wird er von der gleichen 1.500 PS starken Weiterentwicklung des Bugatti-W16-Motors mit einer um 15 Prozent kürzeren Getriebeübersetzung als beim Chiron Sport. Der Profilée beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 2,3 Sekunden und auf 200 km/h in 5,5 Sekunden. Die Fahrwerksabstimmung umfasst geänderte Sturzwinkel der Räder an Vorder- und Hinterachse sowie härtere Federn mit einer frontlastigen Balance. Die Federn sind im Vergleich zum Chiron Sport um zehn Prozent steifer. Die Hinterachse trägt zudem 50 Prozent mehr negativen Sturz, was für eine verbesserte Haftung in Kurven sorgt, ohne dass der Fahrkomfort darunter leidet.

Einzigartiges Interieur

Der Profilée präsentiert sich in der Grundfarbe Argent Atlantique, die exklusiv für dieses Fahrzeug entwickelt wurde. Der untere Teil des Fahrzeugs ist mit Sichtcarbon versehen, das in der bestehenden Bugatti-Farbe Bleu Royal Carbon gefärbt ist. Die Räder sind speziell für den Profilée entworfen und in der Schattierung Le Patron lackiert. Polierte Aluminiumelemente spiegeln die Form des Bugatti-Hufeisen-Kühlergrills wider.

Im Interieur setzt die Mannschaft aus Molsheim auf gewebte Lederoberflächen auf dem Armaturenbrett, den Türverkleidungen und der Mittelkonsole. Die Komfortsitze tragen gestepptes Leder in den Farben Gris Rafale und Deep Blue. Die Mittelkonsole akzentuiert eine schwarz eloxierte Rahmeneinlage mit Profilée-Schriftzug.

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Fazit

Er war als Kleinserie geplant, blieb dann aber ein Unikat, weil keine Produktionskapazitäten verfügbar sind – der Chiron Profilée. Konzipiert ist der als elegantere Version des Pur Sport. Anfang 2023 wurde er versteigert – für rund zehn Millionen Euro.

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Erscheinungsdatum 25.04.2024

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