Dacia Duster 2019
Weitere Motoren, mehr Leistung und Preise

Für das Modelljahr 2019 rüstet Dacia bei den Motoren des Duster nach. 130 und 150 PS leisten die neuen Turbo-Benziner mit Rußpartikelfilter. Nun stehen die Preise für die neuen Topmodelle fest.

01/2019, Dacia Duster Modelljahr 2019
Foto: Dacia

Bereits seit sieben Jahren sorgt Dacia bei preisbewussten SUV-Kunden für Furore. Das in Rumänien mit bewährter Renault-Technik gebaute Kompakt-SUV setzte bislang auf die Marken-Tugenden – alles drin, was nötig ist, aber kein teurer Schnickschnack. Auf viele Annehmlichkeiten verzichteten Duster-Kunden bewusst und wurden mit konkurrenzlosen Kaufpreisen belohnt. Demgegenüber ist es fast schon eine kleine Revolution, was Dacia mit dem neuen Duster auffährt. Denn die zweite Generation erhält etliche Features, die bislang bei dieser Marke unauffindbar waren.

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Duster wird nicht größer

In der Größe ändert sich bei der zweiten Generation nichts: Es bleibt bei 4,30 Meter Länge und 1,80 Meter Breite. Optisch zeigt sich das neue Spar-SUV jedoch deutlich überarbeitet. So rücken die Hauptscheinwerfer weiter nach außen, wodurch der Duster breiter wirkt. Das LED-Tagfahrlichtband ist dreigeteilt, die Motorhaube stark profiliert. Neben dem neuen Grill erhält das Modell einen breiteren Unterfahrschutz, der sich als aluminioumfarbene Spange deutlich vom Stoßfänger abhebt. Wert legt Dacia darauf, dass der Schutz unempfindlich gegenüber Kratzern ist.

Die Seitenansciht bleibt sich mit drei Fenstern und der nach hinten ansteigenden Fensterlinie treu. Jedoch ist die Windschutzscheibe um zehn Zentimeter nach vorn versetzt und stärker geneigt.Die Konturen der A-Säule werden von der neu gezeichneten Dachreling verlängert, hinzu kommen die ausgestellten Radhäuser und die 17 Zoll großen Felgen. Die Heckpartie zeigt sich mit breiten Schultern und auch hier weit nach außen hin positionierten Heckleuchten. Typisches Dacia-Stilelement sind die vier Segmente der Heckleuchten.

Zwei Benziner, zwei Diesel für den Dacia Duster

Wie bisher schon bietet Dacia den Duster mit Front- und Allradantrieb an. Zum Verkaufsstart Anfang 2018 blieb es bei je zwei Benzin- und Dieselmotoren sowie einem Antrieb mit Flüssiggas (LPG). Das bisherige Basismodell ist der Saugbenziner SCe 115 mit Frontantrieb, den es auch in einer LPG-Variante gibt. Der Turbobenziner TCe 125 war mit Front- und Allradantrieb erhältlich. Für ihn folgen nun der TCe 130 und der TCe 150. Diesel-Einstiegsmotor ist der dCi 95 mit Frontantrieb. Der stärkere dCi 115 lässt die Wahl zwischen zwei und vier angetriebenen Rädern.

Auf dem Autosalon in Paris 2018 hat Dacia die Wachablösung für den bisherigen TCe 125-Motor vorgestellt. Ein neuer 1,3-Liter-Turbobenziner mit Direkteinspritzung und Rußpartikelfilter, der aus der Kooperation mit Daimler entstammt und auch in den kleinen Mercedes-Baureihen zum Einsatz kommt, wird künftig oberhalb des Basis-Benziners positioniert. Den Vierzylinder gibt es der Typbezeichnung TCe 130 GPF und TCe 150 GPF entsprechend mit 130 und 150 PS Leistung. Speziell der 150-PS-Motor dürfte für spürbar bessere Fahrleistungen des Dacia Duster sorgen. Das maximale Drehmoment, 240 Nm beim TCe 130 und 250 beim TCe 150, liegt mit 1.500/min beziehungsweise 1.600/min bereits sehr früh an und soll dem neuen Motor laut Hersteller die Leistungscharakteristik eines Turbodiesels verleihen. Die neuen, nach Euro 6d-Temp zertifizierten Motoren sind ab sofort bestellbar, die Preise finden Sie am Ende des Textes.

Ab Ende 2018 wird außerdem die verbesserte Version des Infotainmentsystems Media Nav Evolution verfügbar sein. Wichtigste Neuerung: Das System erlaubt die Smartphone-Integration über Apple CarPlay und Android Auto. Damit kann der Fahrer mobile Apps vom Mobiltelefon über die Bedienelemente des Fahrzeugs nutzen – per Bedienungssatellit am Lenkrad oder über den Touchscreen. Dacia verspricht außerdem eine verbesserte Berührungssensibilität und schnellere Verarbeitungsgeschwindigkeit.

Toter-Winkel-Warner und Windowbags

Dacia Duster (2017)
Dacia
Das Interieur des Duster hat Dacia umgeräumt und aufgewertet.

Eine verstärkte Karosserie soll die Sicherheit verbessern. Dazu kommen Windowbags, die Dacia das erste Mal einsetzt. Die aktive Sicherheit verbessert ein Toter-Winkel-Warner, der per Ultraschall Fahrzeuge im Toten Winkel erkennt und mit einer Leuchte Außenspiegel vor gefährlichen Spurwechseln warnt. Neu an Bord kommen auch eine Berganfahrhilfe und eine Automatik für das Ein- und Ausschalten des Abblendlichts.

Im Design behutsam modernisiert, bei den Abmessungen praktisch identisch zum Vorgänger sind es vor allem die neuen Details, die bei Dacia-Fans der ersten Stunde für ausgiebiges Augenreiben sorgen. Zum Beispiel die Rundum-Kamera mit Draufsicht-Modus auf dem (immer noch etwas fitzeligen, aber besser positionierten) Multimedia-Bildschirm. Dazu unter anderem Keyless-Funktion, Klimaautomatik, Rückfahrkamera und Window-Bags (die sind immer Serie), alles Premieren bei Dacia. Verhaltene Nörgeleien der Kundschaft wurden bei der Geräuschdämmung (mehr Dämmstoffe, dickere Windschutzscheibe) und den Sitzen (länger, straffer gepolstert, bessere Seitenführung) berücksichtigt, man ist auch bei Dacia lernfähig.

Der erste Fahreindruck mit dem neuen Dacia Duster

Der 1,2 Liter kleine Turbo-Benziner (der 2019 durch zwei neue Motoren abgelöst wird), mit dem wir die erste Testfahrt der neuen Generation absolvierten, eignet sich erwartungsgemäß nicht für Raketenstarts, er wird erst jenseits der 2.500 Touren richtig munter. Dafür ist er recht laufruhig und hält sich auch unter Volllast im Hintergrund. Zwar stemmt er sich auch bei niedrigen Drehzahlen tapfer ins Geschirr und wird nicht brummelig, doch echter Vortrieb wird tief unten nicht generiert. Etwas zwiespältig fällt das Urteil gegenüber der Lenkung aus. Die ist zwar durchaus präzise, wirkt aber ein wenig wie in Watte gepackt und verfügt über ein sehr schwaches Rückstellmoment.

Das Fahrwerk glänzt im Normalbetrieb mit überraschend gutem Komfort, kommt auch mit Flickschuster-Asphalt und Feldwegen prima zurecht, wird nicht trampelig und federt einwandfrei. Dafür kann man es mit forcierter Fahrweise an seine Grenzen bringen. Die Kombination Kurve, Bodenwelle und schwerer Gasfuß provoziert leichte Versetzer und Überraschung hinter dem Lenkrad. Der Duster will lieber gleiten, was auch die merkliche Seitenneigung bei flotter Kurvenfahrt unterstreicht.

Die versprochene Verbesserung des Gestühls ist gelungen, die Sitze sind gut gepolstert und geben auch im Rückenbereich spürbaren Seitenhalt. Allerdings fühlt sich der seitliche Bewegungsspielraum im Dacia Duster eher nach Kleinwagen an, speziell zur Mittelkonsole hin ist wenig Platz fürs Knie, im Schulterbereich ist der Platz auch eher kompakt bemessen. Hier zeigt sich, dass einiges der gar nicht so geringen Breite des Duster in den stark ausgestellten Radhäusern steckt und nicht im Fahrgastraum ankommt.

Dacia Duster 2019 – die Preise

In den Markt startete der neue Dacia Duster ab dem 13. Januar 2018. Der neue Duster kommt (Stand Oktober 2018) zu einem Basispreis von 11.490 Euro mit dem 1,5-Liter Saugbenziner. Damit bleibt er der günstigste SUV in Deutschland, ist aber inzwischen 800 Euro teurer als der Vorgänger, der ab 10.690 Euro zu haben war. In der Essential-Ausstattungsvariante kostet der neue Duster ab 12.500 Euro, wer Comfort ordert, wird mit wenigstens 13.700 Euro zur Kasse gebeten. Die Top-Ausstattung Prestige ist ab 15.000 Euro zu haben. Die Preise für die 4x4-Varianten starten bei 15.600 Euro. Diese Preise beziehen sich jeweils auf den Basis-Benziner SCe 115.

Der TCe 130 GPF kostet mindestens 15.550 Euro, der TCe 150 GPF ist ab 18.900 Euro erhältlich – allerdings vorerst nur in Kombination mit dem Sondermodell Adventure. Beide Triebwerke sind zunächst nur mit Frontantrieb lieferbar; vier angetriebene Räder soll es ab Jahresmitte 2019 geben. Die Preise für das optionale Media-Nav-System bleiben trotz größerem Funktionsumfang unverändert.

Fazit

Der neue Dacia Duster hält die Versprechungen des Herstellers. Er ist spürbar komfortabler und leiser als das Vorgängermodell und nun auch (zumindest gegen Aufpreis) zeitgemäß ausgestattet. Für sportliche Fahrweise ist das SUV nicht so gut geeignet, als sanfter Gleiter macht der Duster aber eine gute Figur.