GMC Sierra Pickup (2022) Premiere
US-Dickschiff mit neuem Look und viel mehr Luxus

GMC überarbeitet den großen Sierra. Der Riesen-Pickup bekommt ein neues Topmodell. Das soll jetzt in Sachen Luxus mit der Konkurrenz gleichziehen.

GMC Sierra Pickup 2022
Foto: GMC

Schon im Sommer hatte General Motors den neuen Sierra für das Modelljahr 2022 vorfahren lassen: Stark getarnt diente der Fullsize-Truck als Hauptfigur in einem Demonstrationsvideo, mit dem der US-Hersteller ein neues System zum autonomen Fahren mit Anhängern vorgestellt hat.

Nun hat GMC die Serienversion des Fullsize-Pickups vorgestellt, bei der neben einer überarbeiteten Front vor allem der Innenraum im Vergleich zum Vorgängermodell stark überarbeitet wurde. Außerdem reagiert GMC auf die zunehmend ins Luxus-Segment expandierende Konkurrenz und legt mit dem Sierra Denali Ultimate ein neues Topmodell auf, das auch preislich die bisherigen Dimensionen sprengt.

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Insgesamt weitet GMC die Sierra-Linie um drei Modellvarianten aus. An der Basis dient jetzt der Sierra "Pro" als Einstieg. Dazu kommen die Varianten AT4X oberhalb des AT4 und der Denali Ultimate als Variante des bisherigen Denali. Ihren Grundmodellen haben die beiden Versionen einen erweiterten Funktions- und Ausstattungsumfang voraus. Die komplette Front des GMC Sierra wurde überarbeitet: neue Scheinwerfer, neuer Kühlergrill, neuer Stoßfänger. Die nahezu senkrecht stehende Front mit dem quadratmetergroßen Riesengrill ist alles außer zurückhaltend und dezent.

Für den Innenraum sind künftig volldigitale Instrumente verfügbar, das neue Multimedia-Display erstreckt sich auf eine Diagonale von 13,4 Zoll. Das neue Infotainment bietet die drahtlose Einbindung der Benutzeroberflächen von Apple- und Android-Mobiltelefonen. Zusätzlich lässt sich darauf der Google App-Store aufrufen und die Google-Anwendungen Karten und Sprachassistent verwenden, ohne ein gekoppeltes Mobiltelefon zu benötigen. Eine weitere Neuerung ist das mehrfarbige Head-Up-Display.

GMC Sierra Pickup Facelift 2022
GMC
Neues, volldigitales Cockpit mit sehr breitem Multimedia-Bildschirm.

Die Mittelkonsole wurde ebenfalls überarbeitet. Bei den Modellen mit Einzelsitzen gibt es einen neuen Wählhebel für die Getriebesteuerung, die Varianten mit Zweier-Beifahrersitzbank verfügen über einen klassischen Lenkstockhebel für die Automatik. In den höherpreisigen Versionen ist die Lenksäule jetzt elektrisch verstellbar.

Das neue Topmodell Denali Ultimate fährt auf 22-Zoll-Rädern vor, hat serienmäßig ein adaptives Fahrwerk mit aktiven Dämpfern und bekommt eine ordentliche Packung Chromteile mit auf den Weg. Im Innenraum des Denali Ultimate ist reichlich Leder und offenporiges Holz verbaut, das Bose-Audiosystem sorgt mit zwölf Lautsprechern für Unterhaltung, die Vordersitze lassen sich in 16 Stufen elektrisch verstellen und verfügen über eine Massagefunktion. Außerdem bekommt der Denali Ultimate das "Super Cruise"-System serienmäßig (beim regulären Denali kostet es Aufpreis), mit dem der Riesendampfer auf geeigneten Strecken autonom fahren kann.

Der Sierra AT4X wird wiederum das geländegängigste Modell der Baureihe. Mit einem Höherlegungs-Fahrwerk und elektronisch geregelten Dämpfern bietet er mehr Bodenfreiheit und ein besseres Ansprechverhalten im Offroad-Einsatz. Er ist serienmäßig mit dem 6,2-Liter-V8-Benziner und einer Zehngang-Automatik ausgestattet. Beide Achsen verfügen beim AT4X über Sperrdifferenziale, außerdem bekommt er zusätzliche auswählbare Geländefahr-Programme. Am Getriebe ist ein Unterfahrschutz, an den Schwellern bündig eingepasste Schutzrohre verbaut. Der Sierra AT4X steht außerdem auf Offroad-Reifen der Dimension 265/70 R18. Innen ist der AT4X auf dem Level des Denali Ultimate ausgestattet, entsprechend lässt es sich in gediegenem Luxus durch die Wüste in Richtung Sonnenuntergang ballern.

Vier Motoren stehen für den GMC Sierra zur Verfügung. Neuer Basismotor ist ein 2,7-Liter-Vierzylinder, der den bisherigen V6 als Einstiegsmotorisierung ersetzt. Der Turbo-Vierzylinder bringt es auf 310 PS und 420 Newtonmeter Drehmoment. Darüber rangieren zwei V8-Benziner ohne Aufladung: ein 5,3-Liter-Aggregat mit 355 PS und 519 Nm sowie ein 6,2-Liter-Achtzylinder mit 420 PS und 623 Newtonmeter Drehmoment. Wer lieber einen Selbstzünder beschäftigt, darf sich einen Dreiliter-Reihensechszylinder aussuchen. Der Turbodiesel leistet 277 PS und serviert das exakt gleiche Drehmoment wie der große Benziner: 623 Newtonmeter.

GMC Sierra Pickup Facelift 2022
GMC
Geländetauglich: Der neue Sierra AT4X mit Offroad-Optionen.

Bis auf den Basismotor (Achtgang-Automatik) sind alle anderen Antriebe mit einer Zehngang-Automatik bestückt. Dabei darf bereits der Vierzylinder-Sierra bis zu vier Tonnen an den Haken nehmen, bei den V8-Modellen liegt die maximale Anhängelast zwischen vier und 4,8 Tonnen. Das zugkräftigste Kaufargument hat hier der Diesel-Sierra mit einer Freigabe für bis zu 5,9 Tonnen schwere Nachläufer.

GMC Sierra Preise und Verkaufsstart

Der GMC Sierra des Modelljahrgangs 2022 ist für das kommende Frühjahr bei den Händlern angekündigt. Die Preise beginnen bei umgerechnet 27.900 Euro für das Basismodell Sierra Pro mit Vierzylinder. Für den Denali muss man mindestens 52.700 Euro einplanen, für den AT4X mit 64.400 Euro rechnen. Das Topmodell Denali Ultimate verlangt eine Investition von umgerechnet rund 69.000 Euro. Auf all diese Preise entfallen wie in den USA üblich noch die Steuern des jeweiligen Bundesstaats. Wer sich also einen GMC Sierra Denali Ultimate nach Europa holen möchte, darf sich auf Gesamtkosten jenseits der 100.000-Euro-Marke einstellen. Viel Geld für einen Pritschenwagen, aber er ist ja auch ganz schön groß.

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Fazit

Mit dem neuen Sierra schließt GMC wieder zu den Wettbewerbern auf, die mit ihren jüngsten Modellen das Luxus-Level weiter nach oben getrieben haben. Der Sierra Denali Ultimate und der offroad-lastige AT4X trumpfen dafür mit besonders exklusivem Interieur auf, verschieben aber auch die Preis-Skala kräftig nach oben. Wer sich angesichts der Motorenpalette mit fetten V8-Saugern und kräftigem Sechszylinder-Diesel die heutzutage reflexartige Frage nach einer Elektrovariante stellt: Die kommt auch noch, als Sierra EV, vermutlich 2023.

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