Hongqi Guoyue
Luxusbus statt Staatslimousine

Die FAW Luxusmarke bringt in China einen ungewöhnlichen Bus. Der Guoyue bietet bis zu 23 Sitzplätze und setzt auf einen aufgeladenen V6-Benziner.

Hongqi Guoyue Luxusbus China
Foto: FAW

Die FAW Luxusmarke Hongqi ist vor allem für ihre Staatslimousinen bekannt. Auf dem Heimatmarkt umfasst das Portfolio darüber hinaus Crossover-Modelle, SUV und Limousinen. Und einen waschechten Bus, aber wie es sich für die Marke gehört, eben einen echt luxuriösen Bus.

Rückkehr ins Bussegment

Busland ist für Hongqi kein Neuland. Bereits zwischen 1980 und 1987 hatten die Chinesen mit dem Hongqi CA630 einen 19-Sitzer im Angebot, der von einem 4,5 Liter großen V8-Benziner mit bescheidenen 165 PS Leistung befeuert wurde. In Kombination mit einer Viergang-Automatik waren bis zu 100 km/h drin. Neben dem Personentransport fanden sich auch Varianten als Krankenwagen oder Transporter im Angebot. In der Langversion CA640 standen sogar bis zu 25 Sitzplätze bereit.

Unsere Highlights

Jetzt nehmen die Chinesen einen neuen Anlauf in diesem Segment. Ursprünglich unter dem Code QM7 entwickelt, soll der Hongqi Guoyue als VIP-Transporter für große Firmen, Hotels oder an Flugplätzen Punkte sammeln.

Luxus für bis zu 23 Fahrgäste

Der Guoyue streckt sich auf 7,29 Meter Länge, ist 2,09 Meter breit und 2,79 Meter hoch. Der Radstand beträgt 3,99 Meter. Die starre Hinterachse ist Zwillingsbereift und Blattgefedert. Der Innenraum lässt sich mit 17 oder 23 Plätzen bestuhlen. Die tragen alle Ledersitzbezüge und Armlehnen sowie integrierte Gurte. Hinzu kommen ausklappbare oder fest installierte Tische. Mit an Bord sind zudem ein großes Infotainmentsystem und ein Kühlschrank. Abgedunkelte Glasflächen unterstreichen den VIP-Charakter.

Der Fahrer agiert in einem Cockpit mit Pkw-Charakter, in dem nur das große Zweispeichenlenkrad an die Nutzfahrzeug-Gene erinnert. Ansonsten dominieren ein zentraler Touchscreen, Edelholzapplikationen und verchromte Luftausströmer. Der Wählhebel für die Achtgang-Automatik sitzt zusammen mit zwei Drehreglern hoch auf einer scheinbar frei schwebenden Bedieninsel.

Durstiger Benziner

Beim Antrieb setzen die Chinesen weiter auf einen Benziner. Der drei Liter große Turbo-Sechszylinder, der aus den Limousinen-Modellen bekannt ist und vorn unter der Kabine sitzt, kommt auf 292 PS und 420 Nm Drehmoment und treibt den Hongqi Guoyue abgeregelt auf bis zu 130 km/h. Der Durchschnittsverbrauch wird mit 16 Liter auf 100 Kilometer angegeben.

Weil so ein Bus beim Außendesign nicht viel Spielraum lässt, kommt der Hongqi Guoyue in der typischen Kastenform mit einem großen von außen zugänglichen Stauraum unter dem Passagierabteil daher. Fahrer und Beifahrer entern über konventionelle Türen. Für die Passagiere ist rechts eine zusätzliche Schwenktür vorgesehen. Den Brückenschlag zu den anderen Luxusmodellen aus dem Konzern schafft der Guoyue mit seinem verchromten Kühlergrill, den zweizeiligen LED-Hauptscheinwerfern sowie den weit oben eingesetzten LED-Tagfahrlichtstreifen.

Geplant ist eine Markteinführung im Februar 2024. Preise für den Guoyue nennt Hongqi noch nicht.

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Fazit

FAW kehrt in China ins Segment der Mittelklasse-Busse zurück und wählt dafür seine Luxusmarke Hongqi. Bereits im Februar soll der neue Hongqi Guoyue mit bis zu 23 Sitzplätzen in China auf den Markt kommen. Gedacht ist er als VIP-Transporter für große Firmen, Hotels oder an Flugplätzen. Entsprechend üppig fällt die Luxusausstattung aus. Ungewöhnlich ein der Sechszylinder-Turbobenziner als Antrieb.

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