Hyundai-Elektrostrategie mit 17 neuen Autos
Zum Start gibt es einen kleinen Crossover

Hyundai hat seine Elektro-Zukunft konkretisiert und will bis 2030 insgesamt 17 neue Elektroautos auf den Markt bringen. Dazu entwickeln die Koreaner eine neue Elektroplattform.

Hyundai Ioniq-Modelle
Foto: Hyundai

Aktuell hat Hyundai die E-GMP-Plattform (electric global modular platform) im Einsatz auf der unter anderem der Ioniq 5 sowie der Genesis GV60 aufbauen. Weitere Modelle wie der Ioniq 6 und der SUV Ioniq 7 schließen sich an. Zu den 17 neuen Modellen gehören drei Limousinen, sechs SUV, ein leichtes Nutzfahrzeug sowie ein weiteres Modell ohne konkrete Angabe zur Karosserie. Bei der Submarke Genesis sind es zwei Pkw und vier SUV – wobei ab 2025 alle neuen Genesis-Autos rein elektrisch unterwegs sein werden.

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Neue IMA-Plattform mit IDM von Borg-Warner

Als neue Fahrzeugbasis entwickelt Huyndai für die weiteren Elektroautos die "integrierte modulare Architektur" (IMA) auf Basis der E-GMP weiter. Sie soll jedoch nicht nur batterieelektrische Pkw (BEV) für alle Segmente, sondern auch Spezialfahrzeuge ("purpose-built vehicles", PBV) tragen. Der Vorteil dieser Plattform ist es, neben dem Fahrgestell auch das Batteriesystem und den Motor zu standardisieren. So soll IMA mit standardisierten Batteriepacks ausgestattet sein, die flexibel und auch kostengünstig unabhängig vom Modell eingesetzt werden können. "Durch das Cell-to-Pack-System kann die neue Architektur eine ausreichende Energiedichte gewährleisten und die Ladezeit verkürzen", teilt Hyundai mit. In Sachen Antrieb bietet IMA zudem fünf Standard-Motortypen.

Integriertes Antriebsmodul IDM Borg-Warner
Borg-Warner
Das IDM von Borg-Warner ist leicht und kompakt. Es leistet bis zu 135 kW.

Erst unlängst hatte der Zulieferer Borg-Warner für Hyundai ein integriertes Antriebsmodul (Intergrated Drive Modul; IDM) vorgestellt. Das kompakt bauenden IDM verfügt über einen Elektromotor, Getriebe sowie Leistungselektronik und wird mit 400 Volt betrieben. Der "IDM146" mit 146 mm Strator-Außendurchmesser ist skalierbar und leistet maximal 135 kW (184 PS).

Kommt ein Ioniq 1 oder ein Ioniq 2?

Während sich die Konzernschwester Kia bereits Modellnamen zwischen EV1 und EV9 hat schützen lassen (fünf davon auf E-GMP), sind die weiteren Hyundai- und Genesis-Modelle noch namenlos. Fix ist, es werden insgesamt elf BEV mit Hyundai-Logo und sechs Genesis-Stromer kommen.

Bereits vor Monaten hatte Thomas Schemera, globaler Marketingleiter gegenüber diversen Medien das Update der E-GMP in Aussicht gestellt. "Es wäre sinnvoll, alle Vorteile, die mit der E-GMP-Plattform verbunden sind, auf kleinere Fahrzeuge auszuweiten", sagte er. Die Vorteile liegen bei der Reichweite, der Konnektivität und der Möglichkeit Over-the-Air-Updates durchzuführen. Allerdings müssen kleinere E-Auto auf E-GMP Skaleneffekte und Absatz-Volumen erreichen.

Und würden dann Kleinwagen, die als Konkurrenz zum 2025 auf den Markt kommenden und rund 20.000 Euro teuren VW ID.2 anzusehen sind, auch die Nomenklatur Ioniq 2, Ioniq 3 und Ioniq 4 tragen? "Das ist etwas, das ich nicht bestätigen möchte, aber es liegt nahe", sagt Schemera. Der VW Life sei "ein Maßstab" auf den man reagieren müsse. "Wir können es uns nicht leisten, über die Realität nachzudenken, sie aber auf vier Jahre in die Zukunft zu verschieben". Deshalb ist ein Ioniq 1 oder ein Ioniq 2 zum Preis von zirka 20.000 Euro nicht erst ab 2025 denkbar. "Vielleicht wird es nicht so lange dauern." Aktuell hat Hyundai in Indien bereits mit dem Casper (siehe Fotoshow) einen Kleinwagen am Start, das Modell soll auch ab 2023 als E-Modell an den Start gehen und könnte auch global vermarktet werden.

Riesige Investitionen in die E-Mobilität

Dieses Modell und die weiteren 16 Elektroautos sollen Hyundai dem Ziel näher bringen, sich einen Anteil von sieben Prozent am weltweiten BEV-Absatz zu sichern. Entsprechend wird der Jahresabsatz auf 1,87 Millionen Elektroautos zu steigern sein. Zuvor waren 560.000 Einheiten bis 2025 angekündigt worden. Für die Elektrostrategie stellt der Konzern als Investitionssumme umgerechnet 72 Milliarden Euro, darunter 14 Milliarden Euro für die Elektrifizierung und neun Milliarden Euro für die Softwareentwicklung bereit.

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Fazit

Der Hyundai-Konzern baut sein Portfolio bei den Elektroautos aus und baut dafür einen neue Elektroplattform als Erweiterung der bekannten E-GMP auf. Es werden elf Hyundai- und sechs Genesis-Modelle bis 2030 auf den Markt kommen. Sie sollen dazu beitragen, dass der Autobauer bis 2030 auf ein globales Absatzziel bei den Elektroautos von sieben Prozent kommt. Dazu müssen jährlich fast 1,9 Millionen Elektroautos an den Mann oder die Frau gebracht werden.