Infiniti QX 80
Aus Monograph Concept wird Autograph-Serie

In Pebble Beach 2023 war der große SUV noch als Studie QX Monograph zu sehen. Im März 2024 wurde das Serienmodell in nahezu unveränderter Form vorgestellt.

Aus Europa hat sich die Nissan-Nobelmarke Infiniti im Frühjahr 2020 verabschiedet, in den USA kämpft das Label immer noch um Marktanteile. Um sich im Segment der Full-Size-SUV neu aufzustellen, erfinden sich die Japaner in Sachen Design mal wieder neu. Das 2023 in Pebble Beach vorgestellte Concept Car QX Monograph zeigte, wohin die Reise geht. Zudem gab die Studie einen sehr konkreten Ausblick auf den neuen QX80.

Der präsentierte sich am 20. März 2024 erstmals im Serien-Look. Wenig überraschend, weicht der QX80 quasi nicht von den Linien ab, die die Studie vorgegeben hat. Der einzige offensichtliche Unterschied ergibt sich aus dem neuen Namenszusatz. Hieß die Studie noch QX Monograph, so ist am Serienauto Autograph zu lesen. Darüber hinaus zeigt sich das Serienmodell mit einer Tankklappe sowie obligatorischen Rückstrahlern in der Heckschürze. Geringfügig angepasst wurde auch die Grafik der LED-Rückleuchten.

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Lauflicht-Festspiele an Front und Heck

Die neue Design-Sprache von Infiniti setzt auf einen Kühlergrill, der seine Nase weiter nach vorne streckt. Darauf sitzt mittig ein beleuchtetes, dreidimensional ausgeformtes Logo. Die Studie war als besonderer Gag noch mit einem Pianolicht bestückt. Dabei lief ausgehend von der Grillmitte an der Oberkante ein aus quadratischen Elementen aufgebautes LED-Lichtband entlang des Grills jeweils bis in die LED-Scheinwerfer hinein. Das Pianolicht ist am Serienmodell verschwunden, die LED-Scheinwerfer blieben aber erhalten. In den vorderen Kotflügeln wird deren Lichtsignatur von den entsprechend gestalteten Entlüftungskiemen erneut aufgegriffen. Wandert das Auge weiter zum Heck, so zeigt sich auch dort der Rücklicht-Aufbau als durchgehende Lauflicht-LED-Linie. Die Leuchten an Front und Heck beherrschen verschiedene Animationsvarianten.

Quasi unsichtbare Dachsäulen simulieren eine durchgehende Glasfläche und ein scheinbar schwebendes Dach, die dem Trumm einen Hauch von Leichtigkeit verleihen. Auch das Dach besteht überwiegend aus Glas, was wiederum für viel Licht im Innenraum sorgen und so zu einem optimierten Raumgefühl beitragen soll.

Gegenüber dem aktuellen QX80 gibt sich der Monograph kantiger gezeichnet. Die stark eingezogenen Schwellerbereiche dienen als Trittbrett. Die versenkten Türgriffe haben den Sprung vom Conceptcar in die Serie geschafft. Auf verzierende Chromelemente, die am QX80 bislang reichlich zu finden waren, verzichtetet die Neuauflage.

Biturbo-V6 statt V8

Beim Thema Antrieb gibt mit dem Generations- auch einen Konzeptwechsel. Unter der Motorhaube des QX80 sitzt als Ersatz für den bisherigen Achtzylinder ein weiterentwickelter 3,5-Liter-V6 mit Biturbo-Aufladung, der es in der jüngsten Ausbaustufe auf 450 PS und 700 Nm Drehmoment bringen soll. Die Gangwahl obliegt einer Neungang-Automatik mit einer weiter gespreizten Übersetzung. Angetrieben werden in der Basisversion nur die Hinterräder. Gegen Aufpreis ist Allradantrieb zu haben. Immer an Bord sind verschiedene Fahrprogramme, mit denen der Antrieb vorkonfiguriert werden kann. Zu den weiteren Technikfeatures zählen aktive Luftklappen in der Front, eine optionale elektronische Steuerung der höhenverstellbaren Luftfederung sowie eine deutlich verbesserte Geräuschdämmung.

Das Cockpit des QX80 setzt auf zwei jeweils 14,8 Zoll große Displays – eines vor dem Lenkrad als Kombiinstrument, ein zweites unter einer gemeinsamen Scheibe daneben als Steuerzentrale für das Infotainmentsystem. Zwischen Fahrer und Beifahrer türmt sich eine breite, hohe Mittelkonsole auf, die vorn in einen weiteren Touchscreen mündet, der sämtliche Bedienfunktionen für Klima, Belüftung und Sitze bündelt. Eine zweite breite Konsole trennt auch die Sitze in Reihe zwei. Zum Siebensitzer wird der QX80 mit drei Plätzen auf der Bank im Fond. Das Ambiente setzt auf viel zweifarbiges Leder und eine verstellbare Ambientebeleuchtung. Für ein besonderes Sounderlebnis auf allen Plätzen sorgte in Highend-Audiosystem von Klipsch, das in der ersten Reihe auf Lautsprecher in den Kopfstützen setzt.

Zu haben ist der neue Infiniti QX80 in vier Ausstattungslevels, die von gut bestückt bis absolut volle Hütte reichen. Bestellbar ist der neue QX80 in den USA ab sofort. Das Basismodell mit Hinterradantrieb startet ab 82.450 Dollar (umgerechnet rund 75.800 Euro. Das Top-Modell mit Allradantrieb steht mit wenigstens 110.595 Dollar (umgerechnet rund 102.000 Euro) in der Preisliste. Zu den US-Händlern rollt der neue Luxus-SUV dann ab Sommer 2024.

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Fazit

Infiniti hat den neuen QX80 vorgestellt, der sich streng an die Linien der Studie QX Monograph aus dem Jahr 2023 hält. Insgesamt wird die Linienführung kantiger, die Lichtinszenierungen nehmen zu. Dafür wird fast völlig auf Chromzierrat verzichtet. Beim Antrieb wird der neue QX80 von einem V8 auf einen Bi-Turbo-V6 umgestellt.

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