KTM X-Bow GT-XR
GT2-Straßenableger mit 500 PS zu 339.000 Euro

KTM bringt seinen GT2-Renner auch ganz legal auf die Straße. Als KTM X-Bow GT-XR tritt der Supersportwagen mit einem 2,5-Liter-Turbofünfzylinder mit 500 PS an.

 KTM X-Bow GT-XR
Foto: KTM

Motorradhersteller KTM hat mit dem X-Bow auch einen Fuß im Autogeschäft. Der extrem sportlich gezeichnete Zweisitzer mischt aber auch in der Autorennszene eifrig mit. Unter anderem holte der KTM X-Bow GT2 diverse Laufsiege und den Titel in der GT2 European Series. An diesen Erfolg anknüpfend bringt KTM jetzt auch eine Straßenversion des GT2, die die Österreicher verpflichtend für die Homologation bringen müssen. Die trägt den Namen KTM X-Bow GT-XR. XR steht dabei übrigens für Extreme Racer. Vorbestellbar ist der XR bereits, ausgeliefert wird ab 2023.

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Ganz nah am Rennwagen

Die Philosophie hinter dem X-Bow GT-XR ist klar umrissen. Näher an einen reinrassigen Rennwagen kann man mit einem straßenzugelassenen Fahrzeug nicht kommen. Dazu paart der X-Bow GT-XR viel Leistung mit wenig Gewicht.

Herzstück des GT-XR ist wie in allen X-Bow der 2,5 Liter große Reihenfünfzylinder mit Turboaufladung von Audi. Der leistet im XR satte 500 PS bei 6.350 Touren und stellt 581 Nm Drehmoment bei 5.550/min bereit. Das komplette Antriebsmoment fließt über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe ausschließlich an die Hinterachse, wo ein mechanisches Sperrdifferential die Verteilung zwischen den Hinterrädern übernimmt. Der trocken 1.130 Kilogramm schwere KTM soll bis zu 280 km/h schnell sein. Von null auf 100 km/h spurtet er in 3,4 Sekunden. Der brachialen Motorleistung stellt sich eine Bremsanlage mit gelochten und innenbelüfteten Wave-Bremsscheiben sowie mit Achtkolben-Sätteln vorn und Vierkolbensätteln an der Hinterachse entgegen. Optional kann der XR auch mit einer Keramikanlage ausgerüstet werden. ABS und ESP ist immer an Bord.

Innen und außen aus Carbon

Eingebettet ist die Technik wie immer beim X-Bow in ein nur 89 Kilogramm schweres, vollständig aus Kohlefaser gefertigtes Monocoque mit integrierter Motorsport-Sicherheitszelle. Motor, Getriebe und Hinterachse werden über einen stählernen Hilfsrahmen angeflanscht. Das Fahrwerk mit liegend verbauten Sachs-Dämpfern erlaubt Höhen-, Sturz- und weitere Verstellungen an beiden Achsen. Die Vorderachse ist mit einem Lift-System ausgerüstet. An den aus dem vollen Aluminiumblock gefrästen Radträgern sitzen vorne 19 Zoll große OZ-Felgen im 5-Y-Speichen-Design, hinten drehen sich 20 Zöller. Die Reifendimensionen lauten 235/35 vorn und 295/35 hinten. Optional sind auch Zentralverschlussräder in 20 und 21 Zoll zu haben.

Die ebenfalls komplett aus Carbon gefertigte Karosseriehaut setzt auf maximalen Abtrieb bei möglichst geringem Luftwiderstand. Zu den Features zählen ein Unterboden mit Ground Effekt, ein riesiger feststehender Heckspoiler sowie ein mächtiger Diffusor. Kamerasysteme ersetzen die herkömmlichen Außenspiegel. Spektakulär ist der Zustieg ins zweisitzige Cockpit über ein elektrisch öffnendes Canopy, dessen Carbon-Konstruktion einen herkömmlichen Überrollkäfig ersetzt. Das komplett nach vorne oben schwenkende Modul verfügt zudem über zwei öffenbare Seitenfenster.

Serienmäßig hüllt sich das Carbon-Kleid in die Farben, Orange, Grau oder Weiß, die mit zwei Dekors-Varianten verfeinert werden können. Optional darf der XR seine Carbonstruktur auch offen zur Schau tragen – wahlweise im matten oder im glänzenden Look. Natürlich ist auch jede Sonderfarbe möglich.

Für 339.000 Euro gibt es auch ein wenig Komfort

Vollschalensitze aus Carbon nehmen zusammen mit Vier-Punkt-Gurten die beiden Passagiere auf. Individuelle Anpassungen sind über die Sitzpolster sowie die um 30 Zentimeter verschiebbare Pedalerie möglich. Zentrales Bedien- und gleichzeitig Informationselement ist ein Multifunktionsdisplay im Lenkrad. LED-Leuchten an Front und Heck sichern die Alltagstauglichkeit. Ebenfalls auf dieses Konto zahlen die elektrisch unterstütze progressive Servolenkung, der 160 Liter große Kofferraum vor dem Motor, der 96 Liter große Tank, die Klimaanlage, USB-Ladesteckdosen oder auch die Smartphoneeinbindung für das integrierte Soundsystem ein. Sogar ein kleines Handschuhfach haben die Entwickler vorgesehen.

Als Preis für den GT-XR nennt KTM 284.900 Euro zuzüglich Steuern (für Deutschland ergeben sich so rund 339.000 Euro). Damit sortiert sich der XR über dem GTX ein, der für rund 275.000 Euro (plus Steuern) gehandelt wird. Die GT2-Rennversionen sind ab rund 350.000 Euro (plus Steuern) zu haben. Die Auflage des GT-XR fällt extrem limitiert aus. Zahlen nennt KTM aber auch hier nicht. Klar ist aber, dass in der Grazer X-Bow-Manufaktur jährlich etwa nur 100 Fahrzeuge aller X-Bow-Varianten gefertigt werden.

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Fazit

KTM bringt eine aus dem GT2-Renner abgeleitete Straßenversion des X-Bow. Der KTM X-Bow GT-XR fällt relativ kompromisslos aus und kombiniert 500 PS Leistung mit rund 1.200 Kilogramm Gewicht. Und für einen Preis von fast 340.000 Euro gibt es sogar ein wenig Komfort.

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