Final Editions Lotus Elise and Exige
5 Leichtbau-Sportwagen zum Abschluss

Lotus legt von Elise und Exige fünf limitierte Versionen auf. Sie leisten zwischen 243 und 436 PS, tragen frische Farben und erhalten neue Ausstattungsdetails im Innenraum. Beide Baureihen werden Ende des Jahres eingestellt.

Lotus - Final Edition - Elise - Exige - Sportwagen - 2/2021
Foto: Lotus

In Hethel leiten sie das Ende einer Ära ein. Nach über zwei Jahrzehnten werden sich Lotus Elise und Exige Ende 2021 in den Ruhestand verabschieden. Der Sportwagenbauer aus England richtet sich neu aus – und schneidet die liebgewonnenen alten Zöpfe ab. An der Spitze der Modellpalette steht künftig das Hypercar Evija (Type 130).

Massive Investitionen

In diesem Jahr will Lotus mit dem Type 131 zudem einen neuen Alltagssportwagen vorstellen. "Er wird einen Verbrenner haben. Und der letzte Sportwagen sein, der nicht eine vollständige Elektrifizierung anbietet", sagt der scheidende Chef Phil Popham, der an Chefingenieur Matt Windle übergibt.

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Die chinesischen Investoren um Geely investieren massiv. Das Werk in Hethel wird mit Finanzmitteln in Höhe von über 100 Millionen Pfund auf Vordermann gebracht. Seit September 2017 hat Lotus 670 neue Mitarbeiter eingestellt. Inzwischen beschäftigt man mehr als 1.500 Angestellte.

Der Kahlschlag bei den Modellen betrifft auch den Evora. Auch seine Zeit läuft Ende 2021 ab. Lotus beschert seinen Sportwagen noch einen letzten Aufgalopp, und beginnt mit Elise und Exige. Insgesamt legt der Kleinserienhersteller fünf Sondermodelle auf, die beide Sportwagen ehren sollen – drei davon sind bis noch unbekannt, zwei stehen als Cup-Version bereits im Portfolio, erhalten aber Upgrades.

Lotus Elise Sport 240 - Final Edition - Sportwagen - 2/2021
Lotus
Neu im Elise-Aufgebot: die Sport 240 Final Edition mit 243 PS.

Fünf neue Farben

Die Final Editions zeichnen sich durch neue Farben, eine veränderte Innenausstattung und mehr Leistung aus. "Azure Blue", "Black" und "Racing Green" heißen die neuen Lackierungen für Elise Sport 240 und Elise Cup 250. Außerdem erhalten die Räder ein neues Finish.

Der Fahrer greift in ein Lenkrad mit Leder-Alcantara-Bezug, das auf der Unterseite abgeflacht ist. Das soll den Einstieg erleichtern – und großen Fahrern zu mehr Beinfreiheit verhelfen. In den beiden limitierten Exemplaren werden Fahrzeugdaten von einem digitalen TFT-Display abgelesen. Zwei Anzeigemöglichkeiten gibt es: das konventionelle Ziffernblatt oder eine Ansicht im Rennwagen-Stil mit digitaler Geschwindigkeitsauslesung und motorischem Drehzahlbalken. Zudem platziert Lotus eine Plakette, die die Sportwagen als Final Edition ausweist.

So eine gibt es auch für Exige Sport 390, Exige Sport 420 und Exige Cup 430. Die Karosserie färbt Lotus auf Kundenwunsch in "Metallic White" oder "Metallic Orange". Zum neuen Lack kommen geänderte Felgen, das TFT-Display, das neue Lenkrad und aufgefrischte Sitzbezüge mit neuen Stichmustern. Gehen wir die verschiedenen Modelle durch.

Elise Sport 240 ab 56.500 Euro

Die Elise Sport 220 hat ausgedient und wird durch die Sport 240 ersetzt. Durch eine neue Kalibrierung gewinnt der 1,8 Liter große Vierzylinder-Kompressor 23 PS. Die Leistung klettert in Summe auf 243 PS, die auf ein Leergewicht von 922 Kilogramm treffen. Das maximale Drehmoment beziffert Lotus auf 244 Nm. Der Imagespurt soll nach 4,5 Sekunden abgewickelt sein.

Die Aluminium-Schmiederäder mit den zehn Speichen sollen pro Rad etwa ein halbes Kilo einsparen. Mit weiteren (aufpreispflichtigen) Karbon-Teilen, zum Beispiel für die Motorabdeckung, einer Lithium-Ionen-Batterie und einem Heckfenster aus Polycarbonat soll die Elise bis auf 898 Kilogramm abmagern.

Elise Cup 250 ab 64.000 Euro

Das Cup-Modell, das jetzt durch die Final Edition ergänzt wird, besticht durch die Aerodynamik-Komponenten: Frontsplitter, Heckflügel, Diffusor und Seitenschweller sind so ausgelegt, dass der Abtrieb im Vergleich zur Elise Sport 240 steigt. Laut Lotus sind es 66 Kilogramm bei 161 km/h und 155 Kilogramm bei Topspeed 248 km/h. Für eine verbesserte Performance auf der Rennstrecke werden Bilstein-Dämpfer und verstellbare Stabilisatoren eingepflanzt.

Die 248 PS starke Elise soll in 4,3 Sekunden auf 100 km/h sprinten. Zum Ausstattungspaket gehört bereits die Lithium-Ionen-Batterie und das Polycarbonat-Heckfenster. Mit den bereits bei der Elise Sport 240 erwähnten Karbon-Optionsteilen fällt das Leergewicht auf 931 Kilogramm.

Lotus Exige Sport 390 - Final Edition - Sportwagen - 2/2021
Lotus
Lotus Exige Sport 390: Ende des Jahres wird die Exige- wie auch die Elise- und Evora-Baureihe eingestellt.

Exige Sport 390 ab 79.910 Euro

Die Exige Sport 350 fällt der Exige Sport 390 zum Opfer. Neue Nomenklatur, mehr Leistung: Lotus überarbeitet für 47 Zusatz-PS den Edelbrock-Kompressor. Mit 402 PS und 420 Nm soll die Final Edition den 0-100-Sprint in 3,8 Sekunden abwickeln. Bei Topspeed 277 km/h würden die Front 45 und das Heck 70 Kilogramm auf die Straße pressen. Das Leergewicht für den Sportwagen mit aufgeladenem 3,5-Liter-V6 beträgt 1.138 Kilogramm.

Lotus Exige Sport 420 ab 99.500 Euro

Die Sport 410 werden Sie nicht mehr im Aufgebot finden. Dafür aber die Exige Sport 420, deren Sechszylinder ein bisschen mehr leistet. Diese Final Edition rennt in 3,4 Sekunden auf Landstraßentempo. Die Tachonadel verharrt erst bei 290 km/h. Schneller ist keine der Final Editions.

426 PS, 427 Nm und ein Leergewicht von 1.110 Kilo: Um die Performance auch auf den Asphalt zu bringen, kümmern sich auf der Fahrwerksseite Eibach-Stabis an Vorder- und Hinterachse. Einstellbare Nitron-Dämpfer, Aluminium-Räder, Reifen vom Typ Michelin Pilot Sport Cup 2 sowie Sportbremsen von AP Racing gehören zum Paket.

Lotus Exige Cup 430 ab 129.000 Euro

Sie ist bereits bekannt, kommt als Final Edition aber in den Genuss der erweiterten Ausstattung. Die Exige Cup 430 soll der Sportwagen für Straße und Rennstrecke sein. Der V6-Kompressor-Motor leistet 436 PS und schüttet 440 Nm an der Hinterachse aus. Der Standardsprint soll in 3,3 Sekunden gelingen, der Topspeed bei 280 km/h liegen.

Die geringere Höchstgeschwindigkeit ist der Aerodynamik geschuldet. Die Cup-Version generiere bei 161 km/h so viel Anpressdruck wie die Exige Sport 390 bei 273 km/h. Die Außenhaut wird durch zahlreiche Karbon-Teile erleichtert. Titanauspuff, verstellbare Dämpfer und Stabis, Sportbremse, Semi-Slicks und Traktionskontrolle: Die Exige Cup 430 ist das schnellste der Sondermodelle auf der Rennstrecke.

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AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024
AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024

Erscheinungsdatum 08.05.2024

148 Seiten