Im Rahmen des Konzernumbaus bei Renault in Richtung Elektromobilität muss sich auch die Sportwagentochter Alpine neu orientieren. Wohin die Reise in Sachen Design – für Serienautos und Rennsportmodelle – und auch Antriebstechnik gehen könnte, zeigen die Franzosen mit der Studie Alpine Alpenglow, die ihre Publikumspremiere auf dem Pariser Autosalon feiern wird. Der Name Alpenglow bezieht sich auf ein leuchtendes Phänomen, bei dem vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang ein horizontaler Streifen aus rot getöntem Licht über den Bergen erscheint.
Wenn Sie glauben, Sie haben den Alpenglow schon mal gesehen, liegen Sie nicht weit daneben. Bereits im März 2022 hatten die Franzosen in Zusammenarbeit mit der Turiner Design-Hochschule IED eine Sportwagenstudie mit Wasserstoffantrieb vorgestellt. Der Alpenglüher scheint direkt an das Concept Car A4810 anzuschließen.
Im Mittelpunkt des Alpenglow-Konzepts steht Wasser. Einerseits steht Wasser für die stromlinienförmige Optik des Alpenglow, andererseits soll grüner Wasserstoff als Treibstoff den Verbrennungsmotor im Alpine extrem sauber machen. Im einsitzigen Alpenglow sitzt der Fahrer eingebettet zwischen zwei flankierenden Wasserstofftanks, die den Treibstoff unter 700 bar Druck vorhalten. Mit diesem füttern die Franzosen einen herkömmlichen Verbrennungsmotor, zu dem allerdings keinerlei weitere Angaben gemacht werden.
Le-Mans-Prototypen-Optik
Die V-förmige Linienführung des über fünf Meter langen und zwei Meter breiten, dafür aber kaum einen Meter hohen Alpine lehnt sich stark an Langstrecken-Rennwagen an, wie sie in Le Mans in der Prototypen-Klasse gefahren werden. Kein Wunder, will Alpine doch selbst 2024 in der LMDh-Klasse antreten. Das Heck zeigt sich dabei extrem durchströmt, der anstellbare Heckspoiler ist transparent gestaltet. Durchsichtig sind auch die Pedale im Cockpit, die Schaltpaddel am Lenkrad und Teile der Motorabdeckung. Ansonsten wurde der Alpenglow ausschließlich aus recycelten Carbon-Fasern geformt.
Das Lichtkonzept setzt auf rote beleuchtete Konturen an der Front, die ihr Licht mit einer ebenfalls roten Mittellinie bis zum Heck durchziehen. Dabei wechselt die Beleuchtung die Farbe hin zu blau, was den mit Wasserstoff betriebenen Verbrenner und dessen saubere Abgase – es entsteht nur Wasserdampf – betonen soll.
Für die Serie hat Alpine bislang kein Wasserstoffmodell eingeplant. Angekündigt haben die Franzosen einen kompakten Sportwagen (B-Segment) auf Basis des neuen R5, einen GT-Crossover (C-Segment) und einen A110-Ersatz. Die werden aber alle einen rein batterieelektrischen Elektroantrieb tragen. Für den Einsatz im Motorsport dürfte der Wasserstoff-Verbrenner aber kommen.
Fazit
Alpine zeigt mit der Studie Alpenglow die künftige Design-Richtung für seine Sport- und Rennwagen. Wer genau hinschaut, erkennt bereits den Langstreckenrenner, der 2024 bei Le Mans antreten soll. Die Wasserstoff-Antriebstechnologie dürfte ebenfalls dem Rennsport vorbehalten bleiben.