Maserati Quattroporte
Maserati mit STLA-Large-Plattform unzufrieden

Der Maserati Quattoporte sollte eigentlich die erste vollelektrische Limousine des italienischen Sportwagenherstellers werden, doch es kommt anders.

Maserati Ghibli Trofeo
Foto: Maserati

Ursprünglich für das kommende Jahr geplant, kündigte Maserati an, dass sich der Launch des Maserati Quattroporte voraussichtlich bis 2028 verzögert. Das berichtet Automotive News Europe. Bisher sollte der Quattroporte auf der STLA-Large-Plattform aufbauen, die mit dem Dodge Charger Daytona ihre Premiere feierte. Mit dieser Plattform sind eine Reichweite von etwa 500 Meilen (805 Kilometer) und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in zwei Sekunden möglich.

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Neue Plattform

Doch Maserati ist sich nicht mehr sicher und zieht die Verwendung einer anderen Plattform in Betracht. Etwa die des Maserati GranTurismo Folgore. Chefingenieur Davide Danesin erklärt gegenüber Autocar, dass diese potenziell für den Quattroporte infrage käme. Er nennt dabei zwei Vorteile. Zum einen die bessere Agilität im Vergleich zur STLA-Large-Plattform, zum anderen die Sitzposition. Sie sei eher mit der eines Verbrenner-Sportwagens zu vergleichen. Grund für diese Vorteile sei das Batterie-Layout des GranTurismo.

Die Zellen sind in einer T-Form durch das Rückgrat des Fahrzeugs angeordnet. Das bedeutet, dass die Vordersitze neben der Batterie und nicht über der Batterie eingebaut sind. Das senkt die Sitzposition im Vergleich zu einem herkömmlichen Elektroauto ab. Zusätzlich soll diese Anordnung das Wanken der Karosserie verringern, so Danesin. Er betont außerdem, dass die bisherige Leistung des Quattroporte nicht ausreichte und sich negativ auf die Reichweite auswirkte.

Perfektion statt baldiger Marktstart

Danesin erklärt: "Der Quattroporte ist ein wichtiges Problem für Maserati. Er muss in jeder Hinsicht herausragend sein – Stil, Architektur, Leistung. Auch bei der elektrischen Entwicklung wird es in Zukunft noch viele Verbesserungen geben.” Außer der Reichweite spielte das Gewicht eine ausschlaggebende Rolle bei der Entscheidung, den Start des Quattroporte zu verschieben. "Moderne Elektroautos werden immer schwerer, und wir müssen diese Tendenz stoppen", betont Danesin.

Die Verschiebung der Markteinführung des Quattroporte bedeutet, dass das nächste Elektroauto von Maserati der MC20 Folgore sein wird, der im Jahr 2025 erscheint. Ihm wird 2027 ein großer Luxus-SUV folgen, der den Levante ersetzen soll. Maserati gab bereits bekannt, dass das Unternehmen seine Produktpalette im Jahr 2028 komplett auf Elektrofahrzeuge umstellen möchte.

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Fazit

Maserati verschiebt den Marktstart der vollelektrischen Limousine Quattroporte um drei Jahre. Außerdem möchte der Hersteller den Sportwagen angeblich nicht mehr auf der bisherigen STLA-Large-Plattform aufbauen. Die Ingenieure erwägen stattdessen, die Basis des GranTurismo Folgore zu verwenden. Eine endgültige Entscheidung ist bisher nicht gefallen.

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