Mercedes-AMG Roadster
Kommt ein elektrischer SL?

Mercedes-AMG hat auf der IAA mit dem EQS 53 4-Matic sein erstes rein elektrisches Modell präsentiert. Weitere Elektro-Derivate der EQ-Baureihe von Mercedes folgen als 43er- und 53er-Versionen. Denkbar sind hier AMG-Versionen vom EQA, EQC und dem neuen EQE. Und was ist mit einem elektrischen Roadster? Einem Spaßauto, ein möglicher Konkurrent zum Tesla-Roadster?

Mercedes-AMG EQS 53 4-Matic
Foto: Guido ten Brink

Schon vor einiger Zeit sagte der damalige AMG-Chef, dass an einem vollelektrischen AMG "irgendwann kein Weg vorbeiführe". Nun schürt Markus Schäfer, Daimler-Vorstand für Konzernforschung und COO von Mercedes gegenüber "Top Gear" weiter das Feuer um einen elektrischen Roadster, auch, "wenn wir erkennen, dass die Nachfrage nach Cabrios und Roadstern rückläufig ist". Schließlich sei China kein Cabrio-Markt und es gebe immer weniger Nachfrage aus Europa.

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Wir müssen einen Elektro-Roadster denken

Trotz allem: "Wenn man an AMG denkt und AMG zu einer Elektromarke macht, dann denken wir bestimmt auch an ein Cabriolet." Es wäre ein sehr attraktives und emotionales Produkt, dass auf die Marke einzahle. "Wir müssen nachdenken und ein Elektroauto als Roadster entwickeln", so Schäfer weiter. Auch, wenn ein "gutaussehendes Elektro-Cabrio gar nicht so einfach zu bauen ist".

Aber auf welcher Plattform basiert ein solches Elektro-Cabrio? Der kommende SL nutzt die MSA-Basis (Modulare Sportwagen Architektur), die auch vom nächsten AMG GT verwendet wird. Sie erlaubt es, den neuen E-Performance-Plug-in-Hybrid mit elektrischer Hinterachse zu implementieren und mit Vier- bzw. Achtzylindern zu koppeln. Es ist mehr als fraglich, dass AMG die MSA für einen rein elektrischen Antrieb adaptiert.

Gewicht vs Performance

Stattdessen könnte die 400-Volt-MEA-Plattform (Modulare Elektro Plattform) von EQS und Co. auch für den AMG SL Verwendung finden. So käme der elektrische Zwilling des SL mit einem AMG-spezifischen Ex- und Interieur daher, erhielte das AMG Ride Control+-Fahrwerk sowie einen kuratierten Sound.

Allerdings: Den Ingenieuren dürfte dann aber noch das Verhältnis zwischen Gewicht und Fahrdynamik zu schaffen machen. Der AMS-EQS wiegt inklusive der 107,8 kWh-Batterie und zwei E-Motoren rund 2,6 Tonnen, dazu müsste ein Roadster wegen des fehlenden Dachs noch zusätzlich versteift werden. Für ein geringeres Gewicht müsste sich AMG entweder von einem E-Motor oder aber von einer großen Batterie verabschieden.

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Fazit

Mercedes schürt die Spekulationen um eine elektrischen Roadster, ja vielleicht für einen elektrischen SL. Trotz sinkender Cabrio-Nachfrage wäre ein AMG-Konkurrent für den Tesla Roadster sicher ein Nischenprodukt, aber auch ein Auto, dass auf die Marke AMG in Sachen Prestige, Knowhow und Innovation einzahlt. Doch muss das Modell auch wirtschaftlich bleiben – dazu kann AMG nur die MEA-Plattform des Konzerns modifizieren und muss dazu noch das Gleichgewicht zwischen Performance und Gewicht finden.