Porsche 911 Targa (992)
Klassiker mit Hybrid-Dach

Im August 2020 rollt der 992 als Targa an. Und folgt dem Prinzip des "gebügelten Cabrios" wie das Original von 1965. Neue Features gibt es aber auch. Zum Beispiel den Smart-Lift.

Porsche 911 992 Targa 4 Targa 4S (2020)
Foto: Porsche

Zunächst ist der neue Targa stärker als zuvor: Als Targa 4 leistet er 385 PS und damit 15 mehr als der Vorgänger. Beim Targa 4S sind es 450 PS, 30 mehr als vorher. Das reicht für 289 (plus 2) km/h und 304 km/h Spitze (4S, plus 3 km/h). Allradantrieb und Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe sind serienmäßig. Immerhin: Den 4S können Kunden auch als Handschalter bestellen – mit sieben Gängen, mechanischer Hinterachssperre und Sport-Chrono-Paket. Und zum selben Preis von 143.965 Euro. Auch beim Schalten sind die Zeiten vorbei, als Handarbeit günstiger war.

Unsere Highlights
Porsche 911 992 Targa 4 Targa 4S (2020)
Porsche
Der neue Targa 4S sprintet in weniger als vier Sekunden auf 100.

"S" kostet gut 16.500 Euro Aufpreis

Apropos günstiger: Der Targa 4 kostet 128.486 Euro; ihm fehlen aber nicht nur 65 PS und 80 Nm zum "S", sondern auch das Porsche Torque Vectoring Plus (PTV plus) inklusive der elektronisch geregelten Hinterachs-Quersperre mit vollvariabler Momentenverteilung.

Dass die Preise die gleichen sind wie beim Cabrio war auch beim Vorgänger schon so. Genau wie der Bügel mit dem Schriftzug. Beides zitiert das Urmodell von 1965.

Aufwendige Dachkonstruktion optimiert

Das Dach bewegen aber beim Neuen kräftigere Aktuatoren. Dennoch dauert es nach wie vor 19 Sekunden, bis sich diese spezielle Konstruktion geöffnet oder geschlossen hat. Eine technisch hochkomplexe Angelegenheit: Erst hebt sich die 12,9 Kilogramm schwere Glasheckscheibe, kippt und fährt nach hinten. Das Softtop wird entriegelt, z-förmig gefaltet und hinter die Rücksitze gelegt. Jetzt fährt die Scheibe zurück an ihren Platz. Weil die Fondscheibe zuvor über das Heck hinausschwenkt, überwacht der serienmäßige Park-Assistent beim Öffnen oder Schließen des Dachs den Bereich hinter dem Fahrzeug zum Schutz vor Beschädigungen. Erkennt das System im Bereich von rund 50 Zentimetern hinter dem Fahrzeug ein Hindernis, beispielsweise eine Wand oder ein anderes Fahrzeug, bricht es den Vorgang ab und verhindert so eine Kollision. In diesem Fall wird zusätzlich die Rückfahrkamera aktiviert und eine Meldung im Kombiinstrument angezeigt. Das klingt noch mal eine Spur aufwendiger als beim Cabrio und lässt die Preisgleichheit mit ihm gleich freundlicher erscheinen.

Porsche 911 992 Targa 4 Targa 4S (2020)
Porsche
Offen Fahren dürfte auf den Fahrer optisch so wirken, wie im Cabrio.

Frontlift mit Memory-Funktion und prädiktiver Tempomat

Neue Option bei allen 911: Die Smartlift-Funktion. Sie ermöglicht es, den Vorderwagen an regelmäßig befahrenen unebenen Stellen automatisch um rund vier Zentimeter anzuheben. Dabei speichert das System auf Knopfdruck die GPS-Koordinaten der aktuellen Position. Steuert der Fahrer die Stelle erneut aus der gleichen Richtung kommend an, hebt sich der Vorderwagen automatisch an. Und: InnoDrive. So nennt Porsche den erweiterten Funktionsumfang des Abstandsregeltempostats um eine vorausschauende Geschwindigkeitsregelung von bis zu drei Kilometern. Basierend auf den Navigationsdaten errechnet das System die optimalen Beschleunigungs- und Verzögerungswerte. Dabei berücksichtigt die Elektronik Kurven, Steigungen, Kreisverkehre sowie Stopp-Stellen und Vorfahrt gewähren, erkennt Abbiegungen und Abfahrten auf Basis der Zielführung oder durch Setzen des Blinkers. Auf Wunsch berücksichtigt es zudem zulässige Geschwindigkeiten automatisch. Aber in einem Porsche hat der Fahrer dabei natürlich jederzeit die Möglichkeit, die Maximalgeschwindigkeit individuell festzulegen. Das aktuelle Verkehrsgeschehen erfasst eine Radar- und Video-Sensorik.

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Fazit

Auch beim 992 Targa hat Porsche das Prinzip beibehalten, aber verfeinert. Beim Fahren profitieren Targa-Kunden von der Mehrleistung zum Generationswechsel und können weiter die Vorteile der ausgeklügelten, optimierten Dachkonstruktion genießen, die dank Kollissionsüberwachung immer ein Auge auf sich selbst hat. Im Alltag könnte speziell der Smart-Lift helfen, die Nase des mindestens 128.486 Euro teuren Stücks zu schützen – auch wenn der Kunde zuvor in seine Anschaffung investieren muss.