Ram Rampage Pick-up (2023)
Das ist der neue Ram-Truck – mit 272 PS

Ram Trucks kommt mit einem neuen, kompakten Pick-up auf den Markt. Der Rampage setzt auf Jeep-Technik und ist designt wie der große Bruder Ram 1500.

Ram Rampage Pickup Brasilen 2023
Foto: Stellantis

Ram Trucks aus dem Stellantis-Konzern hat den neuen Pick-up Ram Rampage vorgestellt. Allerdings nicht in den USA, wo man die Ram Pick-ups üblicherweise verortet, sondern auf der gegenüberliegenden Seite des amerikanischen Kontinents, in Brasilien.

Start in Südamerika

Der zunächst nur für den südamerikanischen Markt geplante Rampage wurde komplett in Brasilien designt, entwickelt und wird auch dort gebaut: Im Werk Polo Automotivo Stellantis im brasilianischen Goiana wird der Rampage künftig vom Band laufen. Für Ram Trucks ist es der Einstieg in die Kompakt-Liga der Pick-ups, wo die Marke bislang nichts zu bieten hatte. Im Gegensatz zu den Wettbewerbern von Ford und General Motors ist Ram aktuell ausschließlich auf die Fullsize Pick-Ups vom Ram 1500 aufwärts abonniert, den per Badge-Engineering zum Ram 1000 umbenannten Fiat Toro (siehe unten) lassen wir da einmal außen vor.

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Das mit dem "Kompakt" muss allerdings ein bisschen relativiert werden, denn der neue Rampage ist alles andere als ein Kleinwagen. 5.028 mm Länge, 1.886 mm Breite, 1.780 mm Höhe und 2.994 mm Radstand ergeben einen ziemlich wuchtigen Auftritt, wenngleich andere "klassische" Midsize-Pick-up wie Ford Ranger oder Toyota Hilux noch rund 20 Zentimeter länger sind.

Über fünf Meter lang

Das Design setzt auf Marken-Identität und zitiert sehr deutlich den großen Ram 1500 – Kühlergrill, Scheinwerfer, Motorhaubenausformung sind unverkennbar Ram. Einen markanten Unterschied zum großen Bruder erkennt man jedoch in der Seitenansicht. Die Ladefläche ist kein abgetrenntes Element, sondern Teil der Gesamtkarosserie, was die Bauart ohne Leiterrahmen wie bei großen Pick-ups verrät. Tatsächlich basiert der neue Ram Rampage auf der sogenannten Small Wide 4x4-Plattform für lange Radstände aus dem Stellantis-Konzern, die unter anderem beim Jeep Compass und beim Jeep Commander zum Einsatz kommt. Daraus folgt auch die Einzelradaufhängung rundum, die dem Rampage einen für Pick-up-Verhältnisse hohen Fahrkomfort bescheren dürfte.

Ram Rampage Pickup Brasilen 2023
Stellantis
Unter anderem aus dem Jeep Wrangler kennen wir den "Hurricane" Turbobenziner mit 272, der (neben einem Diesel) den Ram Rampage antreibt.

Bekanntes von Jeep findet sich auch unter der Haube: Der Vierzylinder-Benziner ist unter anderem aus dem Jeep Wrangler bekannt und leistet aus zwei Liter Hubraum 272 PS. Das macht den Ram Rampage zu einem ziemlich flinken Truck: 6,9 Sekunden von Null auf 100 km/h bei einer abgeregelten Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h, da schaut die Diesel-Konkurrenz im Midsize-Segment in die Röhre. Einen Diesel hat Ram allerdings auch zu bieten, hier kommt der von Fiat entwickelte Multjet-Motor (zwei Liter Hubraum, 170 PS, 380 Nm) zum Einsatz. Dann sind die Fahrleistungen (0-100 10,9s; 186 km/h) schon eher auf dem Niveau, das man von den mittelgroßen Pick-ups kennt.

Innen nicht ganz markentypisch

Trotz der großen Widderkopf-Logos im Lenkrad und auf der Mittelkonsole ähnelt der Rampage im Innenraum eher dem Jeep Commander als dem großen Bruder Ram 1500. Bedienungselemente und Formgebung erinnern deutlich an den Jeep, was auch gar nicht so abwegig ist: Der Commander wird im selben brasilianischen Werk gebaut wie der neue Rampage und wird entsprechend dieselben Zulieferer nutzen.

Der Rampage verfügt über volldigitale Instrumente, die sich mit individueller Darstellung programmieren lassen, 10,3 Zoll misst das Display in der Diagonale. Zwei Zoll mehr sind es beim Querformat-Monitor des Multimediasystems, der separat über der Mittelkonsole steht. Hier kommt das aktuelle U-Connect System samt drahtloser Android Auto/Apple CarPlay-Koppelung. Die Sicherheits-Assistenzsysteme sind bis hin zum Querverkehrswarner und dem Notbremsassistent mit Fußgängererkennung auf dem aktuellen Stand.

Ram Rampage Pickup Brasilen 2023
Stellantis
Volldigitale und individualisierbare Instrumente sind Serie.

Den Rampage wird es in drei Ausstattungslinien geben: Laramie, R/T und Rebel. Der Laramie wendet sich in Styling und Ausstattung an Straßenfahrer mit Freude an Chrom, der Rebel ist die offroadmäßig angehauchte Version mit geschwärzten Anbauteilen und All Terrain Bereifung. Der R/T (für "Road and Track") ist schließlich der Sportler in der Familie, kommt mit einer strafferen Fahrwerksabstimmung und Tieferlegung um 10 mm sowie 235/55-R19-Bereifung. Alle Modelle sind mit automatischem Allradantrieb und einem Neungang-Automatikgetriebe ausgerüstet. Der R/T ist ausschließlich mit dem Benzinmotor zu haben.

Preise gibt es auch schon für den neuen Rampage (Euro-Umrechnung nach aktuellem Kurs jeweils in Klammern): Günstigste Variante ist der Rebel mit Turbodiesel für 239.990 R$ (ca. 45.862 €), der Benzinmotor kostet 10.000 R$ (ca. 1.911 EUR) Aufpreis. Dieser Aufpreis gilt auch für den Rampage Laramie, der mit Turbodiesel bei 249.990 R$ (ca. 47.773 €) startet. Das Sportmodell R/T, wie erwähnt nur mit Benziner erhältlich, verlangt in Brasilien nach einem Investment von 269.990 R$ (ca. 51.595 €).

Beim Preis wird es happig

Diese speziell für Südamerika sehr stattlichen Tarife (der artverwandte Fiat Toro aus demselben Werk kostet nicht einmal die Hälfte) legen nahe, dass Ram den Rampage nicht ausschließlich in diesem Teil des Kontinents vermarkten wird, auch wenn über mögliche Exportmärkte noch nicht gesprochen wird. Kategorisch verneint wird bislang der Export nach Nordamerika auf den US-Markt, wo die Absatzzahlen in diesem Segment ungleich höher sind.

Neue Gerüchte aus den USA sprechen jedoch eine andere Sprache. Unter anderem wurden sehr stark getarnte Prototypen des Rampage bei Testfahrten in Colorado gesichtet, andererseits gibt es eine bis heute unwidersprochene Ankündigung aus dem Marken-Management, dass intensiv über ein Modell als Antwort auf den kompakten Ford Maverick Pick-up nachgedacht wird. Den Rampage für USA könnte Ram dann allerdings kaum aus Südamerika in die USA bringen, da auf solche Importautos eine Strafsteuer von 25 Prozent erhoben wird. Allerdings hat das Stellantis-Werk Toluca in Mexiko noch vorhandene Kapazität, von dort aus würde diese Strafsteuer entfallen. Zudem wird in Toluca der Jeep Compass produziert – und auf dessen Plattform steht schließlich auch der Rampage.

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Fazit

Der Ram Rampage ist der erste Midsize Pick-up der Marke seit dem 2011 eingestellten Dodge/Ram Dakota. Plattform und Motoren teilt er sich mit Jeep-Modellen, wird deshalb für einen Pick-up sehr fahraktiv ausfallen. Komplett in Brasilien entwickelt und gebaut stößt der Rampage preislich für dortige Verhältnisse allerdings ins Luxus-Segment vor. Ob er für mehr Verkaufsvolumen deshalb auch in den USA sein Glück versuchen darf, ist jedoch weiterhin offen. Allerdings häufen sich die Gerüchte, dass es noch in diesem Jahr auch in den USA soweit sein könnte – dafür müsste Ram das Modell jedoch vermutlich aus steuerlichen Gründen in Mexiko produzieren.