Künftig Alpine statt Renault Sport
Wir haben zu danken, Renault Sport

Zum Jahresende 2021 ist die Submarke Renault Sport in den Ruhestand gegangen. Künftig übernimmt Alpine die PS-lastige Arbeit im Konzern.

Renault Mégane Alpine R.S. Marke Retusche Logo
Foto: Renault / Patrick Lang

1976 hatte sich Renault Sport aus einem Zusammenschluss der Abteilungen Alpine und Gordini geformt. 45 Jahre lang prangte an den (renn-)sportlichen Fahrzeugen der Franzosen das Kürzel R.S., doch das ist jetzt Geschichte. Zum Jahreswechsel hat Alpine das Regiment übernommen und kümmert sich künftig nicht nur um das Formel-1-Engagement, sondern auch um die Straßensportwagen der Groupe Renault. Auf Twitter bedankt sich das R.S.-Team: "Es war ein wilder Ritt!" Da können wir mit Blick in die Vergangenheit nur zustimmen.Mégane, Clio und selbst der Twingo haben als R.S.-Modelle für reichlich gute Laune in der Redaktion gesorgt.

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Im Gespräch mit dem britischen "autoexpress" bestätigte Renault-Chef Luca de Meo schon früh im vergangenen Jahr, dass heiße Renaults künftig mit Alpine-Badge vorfahren. Das verrät uns einerseits, dass es überhaupt erstmal eine neue Generation von sportlichen Franzosen geben wird. Und zum anderen, dass die Bezeichnung Renault Sport – oder kurz R.S. – aus dem Portfolio verschwinden wird. Natürlich sollen die neuen sportlichen Insignien dann aber nicht am Heck eines Kangoos oder Espace landen, so de Meo weiter. Man wolle schließlich glaubwürdig bleiben.

De Meo hat auch Cupra entwickelt

Die Umsortierung der Sport-Modelle steht auch im Zeichen der unter dem Namen "Renaulution" herausgegebenen Elektro- und Zukunftsstrategie von Renault. Schon 2019 wurde über eine heiße Version des E-Kleinwagens Zoe als Ersatz für den Clio R.S. spekuliert, der bereits mit seinem letzten Modellwechsel das R.S.-Emblem eingebüßt hat. Luca de Meo, der zuvor die Geschicke von Seat geleitet hatte, kennt sich mit derlei Maßnahmen jedenfalls gut aus. Schließlich ist der 53-jährige Mailänder auch der Kopf hinter der Überführung von Cupra in eine eigene Marke. Alpine soll als neu gebündelte Business-Unit unter anderem einen rein elektrischen Kompaktsportwagen im B-Segment auf Basis der neuen CMF-B-EV-Plattform bringen, die aus der Allianz mit Nissan und Mitsubishi stammt. Dazu steht ein elektrischer Sports-Crossover im C-Segment zur Debatte. Bis 2025 muss Alpine inklusive der Investitionen in den Motorsport profitabel sein.

Renault 5 Alpine
Renault
Renault-Sportmodell mit Alpine-Badge? Gab's natürlich schon, zum Beispiel in Gestalt des R5.

Innerhalb des Renault-Konzerns soll Alpine eine Abteilung bleiben, in deren Zentrum der Formel 1-Rennstall steht. Ganz neu ist der Alpine-Schriftzug auf sportlichen Renault-Straßenmodellen übrigens nicht. Auch den R5 gab es als Alpine-Version. Wenn Sie jetzt aber nochmal Lust auf die volle Dosis Renault Sport haben, dann finden Sie in unserer Fotoshow das letzte Technik-Feuerwerk mit R.S.-Label: Den Mégane R.S.Trophy-R Record.

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Fazit

Dass Renault die traditionsreiche Sport-Abteilung in den Ruhestand schickt, macht uns schon etwas wehmütig. Allerdings ist ja auch Alpine innerhalb des Konzerns kein unbeschriebenes Blatt. Mit der Neuauflage der A110 hat man längst bewiesen, dass Sportwagen eine Kernkompetenz sind. Vielleicht feiert R.S. ja irgendwann in der Zukunft eine Renaissance – so wie Alpine eben jetzt.