Rolls-Royce Phantom Facelift (2023)
Die Opulenz kennt keine Grenzen

Rolls-Royce überarbeitet den Phantom für das Jahr 2023. Das Modell erhält leichte optische und technische Retuschen sowie ein neues Sondermodell mit besonders eingerichtetem Innenraum.

Rolls-Royce Phantom Extendet Series II Facelift Platino
Foto: Rolls-Royce Motor Cars

Seit 2018 ist die aktuell achte Generation als RR11 beziehungsweise RR12 (Langversion) am Start. Nun gönnt Rolls-Royce seinem Limousinen-Flaggschiff eine Modellpflege, die – typisch für den Edelhersteller – optisch dezent ausfällt. Das hätten sich auch die Kunden so gewünscht, heißt es aus Goodwood. Nach Rolls-Royce-Logik handelt es sich trotzdem um ein Facelift; die Briten nennen das Modell nun Phantom Series II.

Die größten ästhetischen Änderungen präsentiert der Kühlergrill: Er ist nun nicht nur beleuchtet, sondern weist auch eine abgewandelte Geometrie auf, sodass die von Rolls-Royce nun etwas windschlüpfiger gestaltete Kühlerfigur Spirit of Ecstasy und das "RR"-Emblem stärker hervortreten. Die Einfassungen des Grills bestehen auf Wunsch aus dunklem Chrom. Neu ist zudem die horizontale Leiste, die den Kühlergrill oben abschließt und als optische Verbindung der Tagfahrlicht-Stege dient. Die Scheinwerfer weisen nun lasergeschnittene Sternenlichter auf und schaffen damit eine visuelle Verbindung zum bekannten "Starlight"-Dachhimmel im Interieur.

Unsere Highlights

Zwei neue Felgen-Designs

In der Seitenansicht fallen vor allem die neuen Raddesigns auf. So ist für den Phantom Series II mit normalem und verlängertem Radstand ein 3D-gefrästes Edelstahlrad mit dreieckigen Facetten in voll- oder teilpolierter Ausführung erhältlich. Alternativ kann die Luxuslimousine mit einer Felge in flächiger Optik ausgestattet werden, das an die Scheibenräder der Rolls-Royce Automobile der 1920er-Jahre erinnert. Das Rad wird sowohl in poliertem Edelstahl als auch mit schwarzer Lackierung angeboten. In der dunkelsten aller Farben lassen sich nun auch die Rahmen der Windschutzscheibe und Seitenfenster ordern. Neuerdings bietet Rolls-Royce auch schwarze Streifen für die Motorhaube an.

Innen bleibt – von einem dickeren Lenkradkranz angesehen – alles beim Alten. Allerdings wird der Phantom nun etwas digitaler – aber nicht zu viel. Die Briten führen für ihre Top-Limousine Rolls-Royce Connected ein: Der Dienst dient als Schnittstelle zu "Whispers", der hochgradig diskreten und exklusiven Marken-App für Rolls-Royce-Kunden. Damit lassen sich beispielsweise Navigationsziele vom Smartphone ins Auto-Navi senden. Genauso können die Phantom-Besitzer aus der Ferne den Zustand des Autos überprüfen.

Neues Bespoke-Sondermodell Phantom Platino

Gleichzeitig mit dem Facelift debütiert mit dem Phantom Platino ein neues Sondermodell aus der "Bespoke-Abteilung", die selbst die abgefahrensten Sonderwünsche der anspruchsvollen Kundschaft umsetzt. Der Beiname deutet zwar an, dass es hier um Platin geht. Allerdings nicht um das Edelmetall an sich, sondern um dessen silberweiße Farbgebung.

Rolls-Royce Phantom Extendet Series II Facelift Platino
Rolls-Royce Motor Cars
Der Fond ist das Highlight des neuen Bespoke-Sondermodells Phantom Platino.

Eigenheiten finden sich im Innenraum, der einen besonderen Materialmix präsentiert: Vorne sind die Sitze mit Leder bezogen, hinten tragen sie Stoffhüllen. Eine italienische Weberei fertigt das Ton in Ton gehaltene Material im Fond aus einem einerseits mattem Stoff, in den als Kontrast glänzende Bambusfasern eingearbeitet werden. Als durchgängiges Muster begegnet den Insassen an vielen Stellen eine abstrahierte Spirit of Ecstasy in mehreren Größen. Das Motiv findet sich ebenfalls an der Uhr, die aus 3D-gedruckter Keramik gefertigt wird und in gefrostetem Holz sitzt. Auch der Sternen-Dachhimmel trägt hier ein eigenständiges Muster, in dem nach hinten gerichtete Sternschnuppen den Blick in den Fond lenken.

Weiterhin mit 6,75-Liter-V12

Am Antrieb ändert sich im Zuge der Modellpflege nichts. Im Phantom sorgt weiterhin der 6,75 Liter große V12 mit zwei Turboladern für Vortrieb. Der Motor leistet unverändert 571 PS und liefert ein maximales Drehmoment von 900 Newtonmetern. Er erfüllt die Abgasnorm Euro 6d und schiebt den Phantom in 5,3 Sekunden auf Tempo 100 – die Langversion ist um 0,1 Sekunden langsamer. Den Vortrieb beendet ein elektronischer Riegel bei 250 km/h.

Über den Zeitpunkt der Markteinführung – wahrscheinlich nicht allzu spät im Jahr 2023 – verrät Rolls-Royce bislang ebenso wenig wie über die Preise. Fest steht dagegen: Dies wird der letzte Phantom mit V12-Antrieb – oder überhaupt mit Verbrennungsmotor – sein. Bis 2030 will Rolls-Royce ausschließlich rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge anbieten. Das erste Modell ist das Coupé Spectre; es folgen der Cullinan, der Ghost und der Phantom. Für letzteren ist ein zwölf Jahre langer Produktzyklus nicht ungewöhnlich.

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Fazit

Rolls-Royce verpasst dem Phantom nach fünf Jahren ein kleines Facelift mit minimalen optischen und technischen Änderungen. Auch der V12 bleibt erhalten, und ein neues Sondermodell mit interessantem Interieur-Konzept gibt es obendrein.