Subaru BRZ erhält Sportversion tS
Überall geschärft, nur beim Motor nicht

Subaru bringt eine Sportversion des BRZ, die sich sowohl optisch als auch technisch verändert zeigt. Sie bleibt jedoch vorerst dem US-Markt vorbehalten.

Subaru BRZ tS
Foto: Subaru of America, Inc.

2012 kam die erste Generation des Subaru BRZ und des fast baugleichen Toyota GT86 auf den Markt. Die kompakten 2+2-Sitzer bauten auf der modifizierten Subaru-Impreza-Plattform AS1 auf. Mit der zweiten Generation wechselte der Subaru BRZ – wie auch der Toyota-Zwilling, der seine Modellbezeichnung in GR86 änderte – auf die New Global Architecture von Toyota.

Anfangs hieß es, der BRZ werde nur auf Übersee-Märkten wie USA und Japan angeboten und es bleibe dem Toyota GR86 vorbehalten, europäische Kundinnen und Kunden vom Fahrspaßpotenzial der Architektur zu überzeugen. Dann hatte sich Subaru doch dazu durchgerungen, den BRZ zu uns zu bringen. Im Frühjahr 2023 war es so weit; seither stehen die Vertreter des Modelljahres 2023 bei den europäischen Subaru-Händlern.

Unsere Highlights

Konzept und Design

Die Linienführung und das Gesamtkonzept bleiben erhalten. Der neue BRZ legt aber beim Radstand um knapp fünf Millimeter zu, die Gesamtlänge wächst um rund drei Zentimeter. In der Höhe zeigt er sich etwa einen Zentimeter reduziert. Satte 50 Prozent mehr Verwindungssteifigkeit verspricht Subaru für die neue Karosserie. Dach, Kotflügel und Motorhaube werden aus Aluminium gefertigt. Das hilft, das Leergewicht auf 1.275 Kilogramm zu drücken.

Die neue Nase duckt sich tiefer auf die Straße, der Kühlergrill wurde breiter und flacher. Flankierend setzen neue Lufteinlässe Akzente. Die Motorhaube kommt weniger konturiert daher. Ohne Tränensäcke und dafür schlitzförmiger sind die Scheinwerfer gestaltet. Neu sind die Entlüftungskiemen hinter den vorderen Radläufen, die in die modifizierten Seitenschweller-Verkleidungen auslaufen. Das neue Heck ersetzt den aufgesetzten Spoiler durch einen Heckdeckel mit Entenbürzel. Die Rückleuchten ahmen den Aston Martin-Stil nach, das Kennzeichen wandert von der Heckklappe runter in die Schürze. Rechts und links vom Diffusor sitzen weiter zwei große runde Auspuffendrohre. Aufpreisfrei rollt der Kompaktsportler auf 17-Zoll-Rädern in dunkelgrauem Finish.

Antrieb

Im Sinne eines extrem niedrigen Schwerpunkts, und der liegt hier noch tiefer als im Vorgänger, sitzt im Bug des neuen BRZ wieder ein Vierzylinder-Boxermotor. Der bietet zwar mehr Leistung als bisher, der erhoffte Turbo-Punch bleibt jedoch aus. Der Boxer von Subaru kommt mit 2,4 Litern Hubraum als Sauger. 234 PS bei 7.000 Touren und maximal 250 Nm Drehmoment bei 3.700/min lauten seine Eckdaten. Ein aktives Sound-Kontrollsystem überträgt den Motorklang über die Lautsprecher ins Interieur und verstärkt ihn dort in Abhängigkeit von der Drehzahl. Fahrleistungsdaten nennt Subaru bisher nicht.

Subaru BRZ 2021 USA
Subaru
Neuer Subaru-Boxer: Mehr Dampf, aber immer noch kein Turbo.

Das Antriebsmoment fließt weiter ausschließlich an die Hinterräder, wo es von einem serienmäßigen Torsen-Sperrdifferenzial portioniert wird. ESP und Traktionskontrolle lassen sich einstellen und abschalten. Geschaltet wird wahlweise per manuellem Sechsgang-Getriebe oder einer Sechsgang-Automatik mit Sportmodus und Schaltpaddels am Lenkrad.

Innenraum

Der neue BRZ will sportlich und obendrein praktisch sein. Die Rücksitzbank ist umlegbar – so soll sogar ein Fahrrad in den Kofferraum passen. Im Cockpit entfällt die mittlere Hutze auf der Armaturentafel. Der acht Zoll große Touchscreen für das modernisierte Infotainment-System wird größer und bietet Digitalradio via DAB+ sowie Smartphone-Konnektivität per Apple Carplay und Android Auto. Die Analog-Anzeigen müssen einem umfassend konfigurierbaren Sieben-Zoll-Digitaldisplay weichen.

Ansonsten bleibt es bei tief montierten, mit der Materialkombination Leder/Ultrasuede bezogenen Sportsitzen, einem Multifunktions-Lederlenkrad und einem vorwiegend schwarz gehaltenen Ambiente mit roten Kontrastnähten. Sitzheizung vorn und eine Zwei-Zonen-Klimaanlage gehören zur Serienausstattung.

Fahrassistenz

Das Eyesight-Assistenzpaket umfasst aufpreisfrei einen Totwinkel-, Spurwechsel- und Querverkehrassistent. Optional kommen ein Notbremssystem mit Kollisionswarner, ein Spurhalte- und Spurleitassistent sowie eine adaptive Abstands- und Geschwindigkeitsregelung hinzu. Im serienmäßigen Reifendruck-Kontrollsystem können zwei verschiedene Einstellungen hinterlegt werden. Das ist beispielsweise dann praktisch, wenn das Auto oft auf der Rennstrecke – und dort mit speziellen Reifen – zum Einsatz kommt.

Sportversion tS

Im ersten Quartal 2024 bringt Subaru in den USA eine Sportversion des BRZ auf den Markt. Sie trägt das Kürzel "tS" und erhält ein Fahrwerk, dessen Hitachi-Dämpfer von Subarus Haustuner STI neu abgestimmt werden. Hinzu kommt eine optimierte Bremsanlage, deren Vier- (vorne) und Zwei-Kolben-Sättel (hinten) jeweils gold lackiert sind und die mit größeren Scheiben sowie bissfesteren Belägen arbeitet. Die Brembo-Komponenten sitzen hinter dunkelgrauen 18-Zoll-Felgen, die rundum Michelin-Pilot-Sport-4-Reifen der Dimension 215/40 R18 tragen.

Antriebsseitig ändert sich nichts beim Subaru BRZ tS. Es bleibt also beim frei saugenden 2,4-Liter-Vierzylinder-Boxer, der in der US-Spezifikation 231 PS leistet und beim tS stets mit einem manuellen Sechs-Gang-Getriebe kombiniert ist. Als Vorbote des Modelljahres 2024 erhält der BRZ tS als erster handgeschalteter Subaru überhaupt das Eyesight-Fahrassistenzsystem mit adaptivem Tempomaten, Notbremsassistent, Spurhalte- sowie Spurverlassenswarner und mehr.

Optische Eigenheiten sind die Außenspiegel und Antenne in glänzendem Schwarz sowie die tS-Schriftzüge am Kühlergrill und auf der Heckklappe. Innen tut sich mehr: Die stets schwarzen Polster erhalten blaue Kontrastnähte am Lederlenkrad, an den Manschetten des Schalthebels und Handbremshebels sowie an den Wangen der vorderen Performance-Sitze. Letztere tragen zudem einen blauen Lederakzent. Auf dem Armaturenbrett und an den Türverkleidungen trägt der Subaru BRZ tS ein Material, das Nubukleder ähnelt, und das digitale Kombiinstrument weist angepasste Anzeigen auf. Obendrein bringt der tS aufpreisfrei die höherwertige Limited-Ausstattung mit.

Preise

Die Produktion des Subaru BRZ erfolgt im Montagewerk von Subaru in Gunma, Japan. Die Preise in Deutschland starten bei 38.990 Euro; die Einstiegsversion des Toyota GR86 kostet lediglich 35.490 Euro. Mit Automatikgetriebe ist der Subaru ebenfalls teurer als sein japanischer Zwilling (41.990 statt 40.380 Euro). Deutlich billiger als hierzulande ist der BRZ des Modelljahres 2023 in den USA, wo es derzeit bei 28.595 Dollar (aktuell umgerechnet fast 25.800 Euro) losgeht. Der Preis für die tS-Version ist noch nicht bekannt.

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Fazit

Subaru ist immer wieder für eine Überraschung gut: Anders als ursprünglich geplant und kommuniziert, ist die zweite BRZ-Generation doch offiziell in Europa erhältlich. Besser spät als nie, dürften sich die deutschen Fans des Autos denken, obwohl sie bei Subaru höhere Preise bezahlen müssen als beim Kooperationspartner Toyota. Die neue tS-Sportversion bleibt vorerst allerdings dem US-Markt vorbehalten.