VW Golf R 333 Limited Edition Sondermodell
Trotz Megapreis in acht Minuten ausverkauft

Mutiert dieser Golf zum Sammlerstück? Der R 333 Limited Edition bietet nicht nur mehr Leistung, sondern auch sonst viele Optimierungen und besondere Details. Trotzdem stellt sich die Frage: Ist sein enormer Preis gerechtfertigt?

VW Golf R 333 Limited Edition
Foto: Volkswagen AG

Im vergangenen Jahr feierte Volkswagen das 20-jährige Jubiläum der Golf-R-Reihe mit einem Sondermodell. Auf die damals vorgestellte "20-Years-Edition" folgt nun die nächste exklusive Auflage: der Golf R 333 Limited Edition. Bereits im zuerst veröffentlichten 27-Sekunden-Video erkannte man neben den "R"- und "333"-Symbolen einige weitere optische und technische Besonderheiten, die VW nun offiziell bestätigt und konkretisiert hat.

Unter der Haube schlummert der gleiche Zweiliter-Turbobenziner (Baureihe: EA888), der auch im 20-Jahre-Sondermodell zum Einsatz kommt. Die Zahl 333 deutet auf den stärksten Serien-Golf aller bisheriger Zeiten hin: 245 kW/333 PS. Das maximale Drehmoment liegt bei 420 Newtonmetern. Für bessere Performance wird der Turbolader bei dieser Leistungsstufe auch im Teillastbereich stets auf Drehzahl gehalten. Die Drosselklappe bleibt in Schubphasen geöffnet, damit der Motor mit spontanerer Kraftentfaltung auf Gaspedalbefehle reagiert. Auf der Abgasseite schließt sich eine Akrapovič-Anlage mit Titan-Endschalldämpfern und vier Endrohren an.

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Volles Fahrdynamik-Equipment

Wird das DSG-Doppelkupplungsgetriebe in den Modi S oder S+ manuell per Schaltwippen betätigt, liefert es beim Hochschalten ein spürbares Feedback des Getriebes und Antriebsstranges in Form eines Rucks. Das für den Standard-R erhältliche Performance-Paket, das Torque Vectoring in Kombination mit dem Fahrdynamik-Manager sowie den zwei zusätzlichen Fahrprofilen "Special" und "Drift" beinhaltet, ist beim "333" serienmäßig an Bord. Die 19-Zoll-Felgen im "Estoril"-Design tragen Semi-Slick-Bereifung.

Was das Paket fahrdynamisch bringt, hat VW auf der Nürburgring-Nordschleife gezeigt. Der 20-Years-Golf schaffte die Eifelpiste in 7:47,31 Minuten und damit vier Sekunden schneller als der normale Golf R. Auch die Fahrleistungen profitieren: Bei beiden Sondermodellen fällt der Standard-Sprint von auf 100 km/h mit 4,6 Sekunden eine Zehntelsekunde kürzer aus als beim Serien-R (4,7 Sekunden). Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 270 km/h.

Exklusivfarbe Limonengelb-Metallic

Auffälligster Unterschied der beiden Sondermodelle: Der neue "333" kommt in der Metallic-Lackierung "Limonengelb" daher. Der Standard-Golf-R ist dagegen nur in Weiß, Schwarz und Blau zu haben. Volkswagen lässt dem Golf R 333 weitere optische Änderungen angedeihen. Das Dach zeigt sich schwarz abgesetzt, an den Flanken prangt eine schwarze Folierung mit 333-Grafik und die blauen Bremssättel präsentieren das R-Logo.

Der Golf R 20 Years war auch der erste Serien-VW, der innen Dekoreinlagen aus echtem Carbon erhielt, und zwar am Armaturenbrett und an den Türinnentafeln. In der 333 Limited Edition setzt der Golf R mit einer Plakette, welche die fortlaufende Seriennummer zeigt, noch einen drauf. Die Sitze, vorn natürlich in stark konturierter Sportausführung mit integrierten Kopfstützen und Klimatisierung, tragen Bezüge aus Nappaleder. Auf ihnen findet sich das blaue R-Logo ebenso wie auf dem Lenkrad und dem Autoschlüssel.

Preislich in Porsche-Sphären

In der 20 Years Edition startete der VW Golf R bei einem Basispreis von 61.980 Euro. Aufgrund seiner nochmals umfangreicheren Ausstattung (unter anderem mit Matrix-LED-Licht, großem Assistenzpaket und Harman-Kardon-Soundsystem) und seiner Limitierung auf 333 Exemplare ist er mit 76.410 Euro deutlich teurer als das 20-Jahre-Sondermodell. Trotzdem war das Interesse riesig: Als am 2. Juni den Bestellprozess startete, musste VW ihn direkt wieder beenden. "Okay, das ging schnell – selbst für einen Golf R. Das Sondermodell Golf R 333 war nach acht (!) Minuten ausverkauft", schrieb Stefan Voswinkel, Leiter der VW-Produktkommunikation, beim sozialen Netzwerk LinkedIn. Das Sondermodell ist also offiziell vergriffen – und dürfte einer von wenigen Golf-Varianten sein, die zum Sammlerstück mutieren könnten.

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Fazit

VW stellt mit der 333 Limited Edition das nächste Sondermodell auf Golf-R-Basis vor. Technisch ist er eng mit der im vergangenen Jahr präsentierten "20 Years Edition" verwandt, weshalb er deren Motorleistung von 333 PS reproduziert. War das Angebot beim Sondermodell-Vorgänger aufgrund einer zeitlichen Limitierung (ein Jahr) künstlich verknappt, so ist es beim 333er die Anzahl auf exakt so viele Exemplare. Entsprechend heftig fällt der Preis aus, der aufgrund der Tatsache, dass das Auto bereits nach kurzer Zeit offiziell vergriffen war, für einige Interessenten nochmals steigen dürfte.