BMW X5 M50d und BMW X6 M50d
Monsterdiesel für die großen X-BMW

Powerdiesel: Mit 740 Newtonmeter werden X5 und X6 neue Rekorde setzen. Erstmals wagt sich die M-GmbH an einen Selbstzünder – und verpasst ihm gleich drei Turbolader.

01/2012, BMW X5 M50d
Foto: BMW

Ausgerechnet M: Unter diesem Kürzel kannte die Autowelt bislang hoch drehende und höchst potente Benziner-Sportwagen aus der Motorsport-Manufaktur von BMW. Schon der Einstieg bei den SUV mit dem X5 M und später dem X6 M war in den Augen mancher Sportwagen-Puristen ein Sakrileg. Und jetzt kommen die Diesel dran.

Neben dem 5er als Limousine und Touring werden die Bayern auf dem Autosalon in Genf auch die beiden Groß-SUV mit einem neuen Powerdiesel vorstellen, der so manche Grenze sprengt. Basierend auf dem ohnehin schon bis zu 306 PS starken Serien-Sechszylinder mit drei Liter Hubraum wird noch einmal kräftig an der Schraube gedreht - das ist durchaus wörtlich zu verstehen.

Unsere Highlights

X5 und X6 M50d mit drei Turbos

Gleich drei statt bislang "nur" zwei Turbolader kümmern sich um die Zwangsbeatmung des Reihenmotors, der es damit auf eine atemberaubende Literleistung bringt: maximal 381 PS quetscht BMW aus den drei Liter Hubraum, das Drehmoment von 740 Newtonmeter bürgt für unbarmherzigen Schub in jeder Lebenslage. Die Turbolader greifen als Staffel ein: wie bisher kümmert sich ein kleiner Lader im niedrigen Drehzahlbereich um die Leistungssteigerung, ab 1.500 Umdrehungen macht der große Hauptlader mit. Turbolader Nummer drei beteiligt sich ab 2.700 Umdrehungen an der Belüftung des Commonrail-Diesel. Die Höchstleistung liegt dann bei 4.000 Umdrehungen an, bereits ab 2.000 Touren das maximale Drehmoment.

Um den gewaltigen Kräften Stand zu halten – unter anderem wurde der Einspritzdruck auf maximal 2.200 bar erhöht – gibt es für den Kraftdiesel einen verstärkten Block und Zylinderkopf, Pleuel und Kurbelwelle wurden ebenfalls für die höhere Belastung neu konstruiert. Verheiratet ist der Power-Diesel mit einer achtstufigen Automatik, Start/Stopp ist serienmäßig an Bord. Speziell für den Diesel-M wurden auch Fahrwerk und Dynamik-Systeme neu abgestimmt, die 19-Zoll-Räder gibt es exklusiv für diese Modelle.

X6 M50d in 5,3 Sekunden auf 100

Die Fahrleistungen sind entsprechend ansehnlich: X5 M50d und X6 M50d erreichen jeweils 250 km/h, bevor sie der elektronische Begrenzer einfängt. Der Weg dahin gestaltet sich spektakulär: die Nullhundert-Werte von 5,4 (X5 M50d) respektive 5,3 (X6 M50d) Sekunden dürften manchen Sportwagenfahrer in Erklärungsnot bringen. Damit reiht sich BMW auch noch vor dem Erzrivalen aus Ingolstadt ein: stärkstes Diesel-SUV bleibt zwar der Audi Q7 V12 TDI, der seine Macht aus satten sechs Liter Hubraum generiert. Doch der schwere Zwölfzylinder aus Ingolstadt braucht mit 5,5 Sekunden auf Tempo 100 einen Wimpernschlag länger als die Münchner Kraftbolzen. Im Alltag völlig nebensächlich, am Stammtisch aber ein sicher vieldiskutierter Unterschied. Im Gegensatz zu den weiter verfügbaren, 555 PS starken Benziner-Versionen von X5 M und X6 M kann man sich an diesem Stammtisch allerdings auch frohen Mutes auf eine Öko-Diskussion einlassen. Der Normverbrauch des X5 M50d liegt bei 7,5, der des X6 M50d bei 7,7 Liter Diesel auf 100 Kilometer.

X5 und X6: Die Preise

Um die M-GmbH nicht gänzlich zur neuen Dieselschmiede geraten zu lassen, wurde für die neuen Modelle ein neues Label ersonnen: M Performance. Unter diesem Markennamen will BMW künftig noch weitere Modelle nachschieben, die deutlich überhalb den Serienfahrzeugen liegen, aber nicht den exklusiven Veredelungsgrad der Sportwagen-Manufaktur in Bedrängnis bringen soll. Auch preislich soll eine entsprechende Grenze gezogen werden, die unterhalb der jeweiligen "reinen" M-Baureihen liegt.

Der Einstandspreis der beiden Diesel liegt jeweils deutlich unter dem der Benziner-M-Versionen. Der BMW X5 M50d startet bei 82.300 Euro, der X6 M50d kostet ab 85.800 Euro. Verkaufsstart ist der 16. Juni 2012.