Citroen C5 Aircross (2019) Mitfahrt
Kompakt-SUV mit Komfort-Fahrwerk

Citroën macht mit dem C5 Aircross Tiguan, Qashqai & Co. Konkurrenz. Der Kompakt-SUV kommt Ende 2018 auf den Markt. Allradantrieb gibt es nicht, dafür einen variablen Innenraum und ein besonders komfortables Fahrwerk. Ab sofort ist er ab 23.290 Euro bestellbar.

Citroen C5 Aircross (2018)
Foto: Citroen

Auch Citroën will vom weltweiten SUV-Boom profitieren. Als Beitrag zum Kompakt-SUV-Segment bringt die PSA-Marke Ende 2018 den neuen C5 Aircross nach Europa. In China hat Citroën den C5 schon im April 2017 auf der Automesse in Shanghai gezeigt und seither 40.000 Stück im Reich der Mitte verkauft. Der C5 folgt mit seiner Linienführung den bereits präsentierten Aircross-Modellen sowie dem 2017 in Genf präsentierten Concept Car Citroën C-Aircross. Der C5 Aircross nutzt den EMP2-Baukasten der Franzosen und wird für Europa im französischen Werk Rennes gebaut. Mit dem neuen Federungssystem mit hydraulischem Anschlag will Citroën mehr Komfort als die Konkurrenz bieten und sich von den Konzernmarken unterscheiden. Advanced Comfort ersetzt außerdem das hydropneumatische System früherer Citroën-Modelle.

Unsere Highlights

Abmessungen und Kofferraum

Die Abmessungen – 4,50 Meter Länge, 1,84 Meter Breite und 1,67 Meter Höhe – entsprechen fast exakt jenen des VW Tiguan. Dem Kompakt-SUV aus Wolfsburg setzt Citroën ein eigenständiges SUV entgegen, das mit variabler Rückbank, komfortablem Fahrwerk und selbstbewusstem Design Anhänger der Marke genauso überzeugen soll wie Neukunden.

Der Radstand des Citroën C5 Aircross streckt sich auf 2,73 Meter, die Überhänge an Front und Heck fallen kurz aus. Die Motorhaube ragt hoch auf. Die bullige Front setzt auf horizontale Linien und extrem schmale LED-Tagfahrleuchten und Blinker. Die Scheinwerfer sind im unteren Bereich in den Kühlergrill eingelassen. Seitliche Airbumps schützen die Schweller, die Radläufe sind verkleidet.

Der Laderaum, der sich per Fußkick öffnen lassen soll, bietet 580 bis 1.630 Liter Volumen. Die drei hinteren Einzelsitze haben neigungsverstellbare Lehnen, lassen sich verschieben und umklappen.

Beim neuen SUV setzen die Franzosen stark auf Individualisierung, die Außenfarben für Dach und Karosserie erlauben 30 Kombinationen. Die Basis steht auf 17-Zoll-Rädern, darüber hinaus gibt es 18 und 19 Zoll große Räder.

Sitzprobe im Citroën C5 Aircross

C5 Aircross Sitzprobe Shanghai Auto Show 2017
Patrick Lang
Die hinteren Mitfahrer reisen in großzügigen Platzverhältnissen. Da kann man nicht meckern.

Außen ulkig, innen eher aufgeräumt und erwachsen: Der Innenraum des Citroën C5 Aircross ist nicht ganz so verspielt wie das äußere Erscheinungsbild zunächst suggeriert. Denn die lustigen Airbumps, die stilprägend für die Ulknudel sind, werden nur in den Türverkleidungen dezent angedeutet. Die ordentlich gepolsterten Ledersitze in dunkelrot-schwarz wirken dagegen eher gesetzt als fröhlich und ausgeflippt. Besonders auffällig ist die mächtige Mittelkonsole, die Fahrer und Beifahrer deutlich voneinander separiert. Der darin enthaltene Stauraum, den die „Trennwand“ bereitstellt, bietet jedoch verhältnismäßig wenig Platz. Den horizontal angeordneten Touchscreen oberhalb der Mittelkonsole umrahmt eine schwarze Zierleiste in Klavierlack-Optik. Sieht auf der einen Seite schick aus, ist andererseits jedoch recht anfällig für Fingerabdrücke und Schmierflecken. Immerhin gibt’s im C5 weniger zu polieren als beispielsweise in einem vergleichbaren DS-Modell. Die übersichtlich angeordneten Menüknöpfe ergänzen und erleichtern die Bedienung des Touchscreens. Geschwindigkeitsanzeigen und Bordcomputer hinter dem Lenkrad sind im C5 vollständig digital und lassen Spielraum für Individualisierung.

Gute Verarbeitung, viel Platz im Innenraum

Citroen C5 Aircross
Citroen
Zwei große Bildschirme in C5 Aircross-Cockpit.

Die übrigen Materialen im Aircross glänzen zwar weniger als Klavierlack, sind dafür aber nicht minder glanzvoll: Sie wirken gut verarbeitet und die einzelnen Details und Muster auf den Sitzen und im Armaturenbrett ergeben ein stimmiges Gesamtbild. Das Zierelement oberhalb des Handschuhfachs erinnert ein wenig an den Innenraum des C3 Cactus. Das Cockpit des C5 Aircross setzt ebenfalls auf eine horizontale Ausrichtung. Ein Panoramadach sorgt für Licht, die Vordersitze sind beheizbar und mit Massagefunktion ausgestattet, die hinteren Passagiere genießen eine große Beinfreiheit. Zentrales Anzeigeinstrument vor dem Fahrer ist ein 12,3 Zoll großer TFT-Bildschirm. Mitten auf der Armaturentafel sitzt ein 8-Zoll-Touchscreen zur Bedienung der Bordsysteme.

Mitfahrt: Advanced Comfort überzeugt

Die Erwartungen an den C5 Aircross sind etwa so hoch wie die Dachlinie des SUV: Citroën will vom SUV-Boom profitieren und ein markentypisches Angebot machen. Was markentypisch heißt, kann Entwicklungs-Ingenieur Frédéric Girardey schnell erklären: „Komfort ist für unsere Marke sehr wichtig: Sitz-, Federungs- und Geräuschkomfort.“ Darum bekommt der C5 wie jüngst der C4 Cactus die Stoßdämpfer und Sitzpolster aus dem „Advanced Comfort“-Paket. Stoßdämpfer mit hydraulischen Anschlägen sollen harte Ein- und Ausfederbewegungen vermeiden, der Schaumstoff im Sitz Vibrationen schlucken. Liest sich banal, ist clever konstruiert und funktioniert verblüffend gut. Das Fahrwerk schluckt kurze Stöße und lange Bodenwellen ohne unangenehm nachzuschaukeln. Adaptive Dämpfer, wie sie andere Hersteller verwende, wären übrigens teurer als jene mit den hydraulisch-progressiven Anschlägen. Theoretisch ist der Einsatz der Technik auch bei anderen Citroën möglich, erklären die Entwickler. Die Seitenneigung in Kurven bleibt gering. Die breiten Sitzpolster spenden Komfort, aber wenig Seitenhalt.

Citroën C5 Aircross mit 300-PS-Hybridantrieb

Zur Sicherheitsausstattung des Citroën C5 Aircross zählen unter anderem ein Notbremsassistent, ein Toter-Winkel-Assistent und ein adaptiver Tempomat. Allradantrieb gibt es für den C5 Aircross nicht, dafür aber das regelbare Grip Control-System, das die Traktion an den angetriebenen Vorderrädern optimieren soll, sowie einen Bergabfahrassistenten.

Ende 2018 kommt der Kompakt-SUV zu uns. Die zwei Benzin- und Dieselmotoren leisten 130 bis 180 PS. Ein Plug-in-Hybrid mit 60 Kilometern elektrischer Reichweite folgt 2019. Der C5 Aircross soll damit der erste Plug-in-Hybrid der Marke werden. Der Hybridantrieb kombiniert einen 200 PS starken Benziner mit zwei Elektromotoren an der Vorder- und Hinterachse. Mit einer Systemleistung von 300 PS soll er den C5 Aircross zum schnellsten Citroën aller Zeiten machen. Der C5 kann damit aber nicht nur schnell, sondern auch rein elektrisch fahren, und zwar bis zu 60 km weit. Die Preise für das neue Modell, das ab sofort bestellt werden kann, starten ab 23.290 Euro für den 130-PS-Benziner. Der 130-PS-Selbstzünder ist ab 28.090 Euro zu haben und der Diesel mit 180 PS kostet ab 32.890 Euro. Die Markteinführung in Deutschland findet Anfang Februar 2019 statt.

Fazit

Mit dem C5 Aircross bietet Citroën ab Ende 2018 ein eigenständiges SUV an, das mit Komfort, Variabilität und selbstbewusster Optik genügend Kunden ansprechen dürfte, um Anteil am anhaltenden Erfolg der Kompakt-SUV zu haben.