McLaren F1 GTR Longtail No. 1
Die Nummer 1 ist auf dem Markt

Dieser McLaren F1 GTR Longtail betört nicht nur wegen seiner psychedelischen Lackierung. Vermögende Sammler werden sich um ihn reißen, denn dieses Angebot ist eine einmalige Gelegenheit.

McLaren F1 GTR Longtail No. 1
Foto: Tom Hartley Jnr

McLaren stellte im vergangenen Jahr einen Rekord auf: RM Sotheby's versteigerte in Monterey einen F1 für 15,6 Millionen US-Dollar inklusive Aufgeld, umgerechnet also 17,8 Millionen Euro (mehr zu diesem Auto lesen Sie hier). Teurer war 2019 kein weiteres bei einer Auktion veräußertes Auto. Aber warum holte gerade dieses noch relativ junge Modell den Rekord? Nun ja, es handelt sich um einen McLaren F1, mithin ein Auto von exzellentem Ruf. Und zudem um eines von nur zwei Exemplaren, das nachträglich die sportliche LM Spec erhielt. Exklusivität weckt Begehrlichkeiten – und treibt die Preise nach oben.

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Renndebüt bei den 1.000 KIlometern von Suzuka 1997

In normalen Zeiten hätte der hier vorgestellte McLaren F1 mit der Chassis-Nummer 19R exzellente Chancen, seinen Modellbruder preislich zu toppen – auch ohne Bieter-Wettstreit bei einer offiziellen Auktion. Bei diesem 1997 beim 1.000-Kilometer-Rennen in Suzuka in rot-schwarzer Lark-Lackierung erstmals eingesetzten Auto handelt es sich ebenfalls um ein spezielles Exemplar: einen GTR Longtail, also die Rennversion mit langem Heck. Von dieser McLaren F1-Variante wurden insgesamt nur zehn Autos produziert. Sie stammt also aus der kleinsten Serie der Baureihe, was für sich gesehen schon einen hohen Preis garantieren würde.

McLaren F1 GTR Longtail No. 1
Tom Hartley Jnr
Wie die aktuellen McLaren-Modelle verfügt der F1 GTR Longtail über Scherentüren.

Aber hier geht es um den allerersten je gebauten F1 GTR Longtail, der aktuell vom britischen Händler Tom Hartley Jnr angeboten wird. Und um einen von nur zwei Prototypen in Privatbesitz. Das andere gehört keinem Geringeren als Nick Mason; der Pink Floyd-Schlagzeuger ist einer der berühmtesten Autosammler der Welt. Die weiteren acht regulären Langheck-GTR befinden sich in anderen Sammlungen oder in den Händen unterschiedlicher Insitutionen. Und es handelt sich im den ersten GTR Longtail, der auf eine Straßen-Spezifikation umgerüstet wurde. Und zwar von Gordon Murray Design, der Firma des F1-Entwicklers, und den McLaren-Spezialisten von Lanzante.

Länger, breiter und leichter als der Kurzheck-GTR

Nun, da wir geklärt haben, was diesen McLaren F1 so besonders macht, lohnt sich ein Blick auf seine technischen Dreingaben. Zuerst fällt das um 64 Zentimeter verlängerte Heck samt größerem Flügelwerk auf, das sich Gordon Murray ausdachte, um den Anpressdruck im Heckbereich und damit die Fahrstabilität zu erhöhen. Zudem wuchs das Auto in der langen Version um zehn Zentimeter in die Breite. Gleichzeitig sank das Gewicht: Brachte der Kurzheck-GTR noch über eine Tonne auf die Waage, waren es beim Longtail nur noch 915 Kilogramm.

Im langen Hinterteil macht sich der BMW-V12 in seiner Sechsliter-Version breit. Der leistet in dieser Konfiguration mit Luftmengenbegrenzer 600 PS und bringt es auf höchstens 527 Newtonmeter, ist also etwas schwächer als die 6,1-Liter-Variante des Serienautos. Im Chassis 19R sitzt zudem ein sequenzielles X-Trac-Getriebe, das die Kraft auf die Hinterräder überträgt. Von Null auf Hundert beschleunigt der Longtail in gut drei, auf 200 km/h in etwa acht Sekunden. Als Höchstgeschwindigkeit werden 333 km/h genannt.

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Legendäre Rennschlachten mit CLK GTR und 911 GT1

Tom Hartley Junior bescheinigt seinem McLaren F1 GTR Longtail eine lange Rennhistorie in Japan. Generell war dem Langheck-F1 aber nicht jener Mega-Erfolg im Motorsport vergönnt wie dem Pendant mit kurzem Hintern, das bekanntermaßen 1995 die 24 Stunden von Le Mans gewann. Aber sowohl bei den Langstrecken-Klassikern als auch in der FIA-GT-Meisterschaft lieferte sich der F1 GTR Longtail legendäre Rennschlachten mit Boliden wie dem Mercedes CLK GTR oder dem Porsche 911 GT1.

Das angebotene Auto lässt sich übrigens in seinen Rennzustand zurückrüsten: Tom Hartley liefert das entsprechende Ersatzteilpaket direkt mit. Ein Buch von Gordon Murray Design, das die Geschichte des Autos und seinen Umbau auf die Straßenspezifikation dokumentiert, ist im Kaufpreis ebenfalls inbegriffen. Man darf gespannt sein, ob man diesen je erfahren wird.

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Fazit

Sie haben die finanziellen Möglichkeiten, irgendwas im Dunstkreis von 20 Millionen Euro für ein Auto auszugeben? Dann bietet sich Ihnen hier eine einmalige Gelegenheit. Was der McLaren F1 GTR Longtail kann und wie er klingt, hat er in jüngerer Vergangenheit immer wieder bewiesen: Bei Events wie dem Goodwood Festival of Speed oder bei diversen Rennstrecken-Events wurde er immer mal wieder seiner wahren Bestimmung zugeführt. Bleibt zu hoffen, dass der neue Besitzer das ähnlich handhabt.

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