Mercedes S-Klasse Cabrio vs. Rolls-Royce Dawn
From "S" till Dawn

Auf der IAA wurden das S-Klasse Cabrio und der Rolls-Royce Dawn vorgestellt. Wir haben beide unter die Lupe genommen und wagen den Vergleich. Welches Luxus-Cabrio ist der edlere Weggefährte?

Mercedes S63 AMG Cabrio Vergleich Rolls-Royce Dawn
Foto: Mercedes, Rolls-Royce, Patrick Lang

Das Fahren "oben ohne" hat viele Freunde und jede Menge Autos zur Auswahl. Aber offen Fahren ist nicht gleich offen Fahren - zwei Cabrios machen dieser Tage den Unterschied. Der Rolls-Royce Dawn und das Mercedes S-Klasse Cabrio wurden auf der diesjährigen IAA präsentiert und setzen den Maßstab für das luxuriöse Frischluft-Fahren.

Nun stellt sich für den solventen Autokäufer natürlich die Frage: Welches Luxus-Cabrio gleitet am edelsten? Zunächst die harten Fakten: Das S-Klasse Cabrio bringt in der S63 AMG-Version 585 PS mit. Der V8 Biturbo presst 900 Nm auf den Asphalt und schaltet in sieben Gängen bis an die Spitze von 250 km/h. Damit werden 2,1 Tonnen Kampfgewicht in 3,9 Sekunden von null auf hundert gewuchtet. Fragen nach dem Spritverbrauch tun hier eigentlich nichts zur Sache, für den investigativen Ermittler gibt es den Norm-Wert dennoch: 10,4 Liter werden pro 100 gefahrenen Kilometern fällig.

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Rolls-Royce Dawn bietet Luxus der Extraklasse

Und genau an dieser Stelle unterscheiden sich die beiden Kontrahenten bereits deutlich. Der Rolls verbittet sich derart triviale Fragen nach Daten und Zahlen von vorne weg. Ein paar Eckdaten geben wir trotzdem: Der 6,6-Liter-Biturbo-V12 leistet 570 PS und bringt 780 Nm mit. Mit einer Achtgang-Automatik geht es in dem Cabrio auf Basis des Rolls-Royce Ghost ans Ziel.

Wirklich interessant wird es allerdings im Innenraum. Hier werden Fahrer und Mitfahrer von feinsten Materialien umspielt. Leder, Holz und eine Teppichlandschaft, die jeglichen Kontakt zu schmutzigem Schuhwerk strikt untersagt. Jeder Regler und jeder Knopf hinter den wuchtigen "Suicide-Doors" sind ein kleines Kunstwerk. Sogar der Zigarettenanzünder hat Skulptur-Charakter.

Mercedes S-Klasse Cabrio in schlichten Chic

Da kommt es einem ja fast schon aberwitzig vor, im Zusammenhang mit einem S63 AMG Cabrio von schlichter Gestaltung zu sprechen und doch muss man es in diesem Vergleich tun. Der Mercedes ist exzellent verarbeitet und fühlt sich von jeder Sitzpostition aus hochwertig an. Vom Feeling her ist das S-Klasse Cabrio am Puls der Zeit. Ein modernes Auto für moderne Ansprüche.

Der vielleicht gravierendste Unterschied zwischen dem Rolls-Royce und dem Mercedes ergibt sich aus genau diesem Umstand. Der Nobel-Brite versprüht mit seiner Analoguhr auf dem Amaturenbrett und den ausgeformten Instrumenten einen gänzlich anderen Charme als der aktuelle Daimler. Der Mercedes verbreitet ein Gefühl von handwerklicher und technischer Perfektion, der Rolls eher von Luxus und Liebe zum Detail.

Am Ende liegt natürlich auch preislich eine nicht unerhebliche Kluft zwischen den beiden Luxus-Cabrios. Das S-Klasse Cabrio in der AMG-Ausführung wird vermutlich für rund 171.000 Euro beim Händler stehen. Das britische "Pendant" wird jenseits der 330.000 Euro zu Hause sein. Dass sich das Gefühl von Luxus da etwas unterscheidet ist dementsprechend wenig verwunderlich. Das Prädikat Luxus hingegen trifft zweifelsohne auf beide zu.