Neues Allradsystem BMW M xDrive (2017)
Dieser Vierradantrieb kann auch Heckantrieb pur

Mit dem neuen BMW M5 (F90) bringt der bayerische Autobauer erstmals einen von der M GmbH entwickelten Allradantrieb namens M xDrive. Er soll nicht nur Längs- und Querdynamik auf M-Niveau bringen, sondern beherrscht auch reinen Heckantrieb.

BMW M5 Predrive Miramas 2017
Foto: BMW

Den variablen Allradantrieb xDrive gibt es bei BMW schon lang. Für den neuen BMW M5 hat die M GmbH das Allradkonzept aber für maximalen Fahrspaß umgekrempelt. herausgekommen ist dabei der M xDrive, der mehr kann, als nur Traktion.

Integraler Bestandteil des M xDrive ist eine integrierte Regelung von Längs- und Querdynamik, die von einer Software nach M-Vorgaben gesteuert wird. Das System bringt die Vorderachse nur dann ins Spiel der Kräfte, wenn die Hinterräder die Grenzen der Kraftübertragung erreichen und zusätzliche Zugkraft gefordert ist. Das bringt die von der M GmbH gewünschte besonders heckbetonte Auslegung

Unsere Highlights

Dem Fahrer stehen fünf unterschiedliche Konfigurationen zur Verfügung, die auf Kombinationen aus den DSC-Modi (DSC on, MDM, DSC off) und den M xDrive Modi (4WD, 4WD Sport, 2WD) basieren. Puristen haben die Möglichkeit, das Allradsystem komplett zu deaktivieren und die gut 700 Nm allein auf die Hinterräder loszulassen (reiner Hinterradantrieb).

BMW M5 Predrive Miramas 2017
BMW
Die Sytemeinstellungen im Überblick.

Lamellenkupplung in der Mitte, akives Hinterachsgetrieb

Zu den wesentlichen Hardware-Komponenten des M xDrive zählen ein Verteilergetriebe mit elektronisch geregelter Lamellenkupplung, ein Hinterachsgetriebe mit integriertem aktivem Differenzial sowie ein Vorderachsgetriebe. Hinzu kommen zwei Gelenkwellen, die das Antriebsmoment vom Verteilergetriebe auf Vorder- und Hinterachsgetriebe übertragen. Von dort leiten Abtriebswellen die Antriebskräfte auf die Räder. Die Ansteuerung der Komponenten übernimmt die Fahrdynamikregelung, die unter anderem mit der Dynamischen StabilitätsControl (DSC) vernetzt ist. Die Kraftübertragung zwischen Motor und Antrieb erfolgt erstmals in einem M-Modell über eine neue Achtgangautomatik.

Zentrales Hardware-Element des M xDrive ist das aktive Differenzial. Während das normale Verteilergetriebe einen Teil des Antriebsmoments bei Bedarf stufenlos und vollvariabel zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt, übernimmt das aktive Differenzial die Verteilung des Antriebsmoments zwischen den Hinterrädern. Die Sperrwirkung variiert zwischen null und 100 Prozent. Stabilisierende DSC-Eingriffe erfolgen nur noch in Extremsituationen.

BMW M5 Predrive Miramas 2017
BMW
Zentrales Hardwareelement ist das aktive Differenzial

Nach dem Start agiert das System stets im Modus 4WD mit eingeschaltetem DSC. Im M Dynamic Mode (MDM) mit M xDrive Modus 4WD Sport fließt mehr Antriebsmoment an die Hinterachse und das System lässt mehr Radschlupf zu. Ambitionierte Fahrer können so einen kontrollierten Drift genießen.

Kein Rettunganker bei DSC off

Bei deaktiviertem DSC, was wirklich einem abgeschalteten ESP entspricht, stehen drei Modi (4WD, 4WD Sport und 2WD) zur Verfügung. Im 4WD Modus ist M xDrive neutral zugunsten optimaler Beherrschbarkeit und Traktion ausgelegt. Im 4WD Sport Modus, der für den Einsatz auf Rennstrecken bei trockenen Bedingungen optimiert ist, verschiebt sich die Auslegung des M xDrive weiter in Richtung Agilität und Sportlichkeit. Im 2WD Modus werden ausschließlich die Hinterräder angetrieben.

Über die DSC-Taste auf der Mittelkonsole gelangt der Fahrer in den M Dynamic Mode (MDM) und bei längerem Druck in den DSC-off-Modus. Bei Aktivierung des Modus DSC off wird zugleich das M xDrive Einstellungsmenü im Control Display eingeblendet. Mit dem iDrive Controller oder der Touchscreen-Funktion lassen sich nun die Modi 4WD, 4WD Sport und 2WD auswählen. Der jeweilige Modus wird in der Instrumentenkombi angezeigt und kann als Teil eines M Drive Setups gespeichert werden.