Renault/ Nissan
Auf dem Weg zur Elektro-Weltherrschaft

Das Elektroauto Nissan Leaf soll 2010 in Japan, den USA und in Europa auf den Markt kommen. Renault-Nissan hat bereits mit zahlreichen Städten und Regionen weltweit enge Kooperationen beschlossen, um den Ausbau der emissionsfreien Mobilität zu beschleunigen.

Auf dem Weg zur Elektro-Weltherrschaft
Foto: Renault

Mit dem Nissan Leaf will das Unternehmen ab 2010 in Japan, den USA und in Europa sein erstes rein batteriebetriebenes Fahrzeug auf den Markt bringen. In China soll der Leaf dann ab Frühjahr 2011 zu haben sein. Angetrieben wird der Nissan Leaf von einem 80 kW starken Elektromotor, der ab der ersten Umdrehung ein maximales Drehmoment von 280 Newtonmeter zur Verfügung stellt. Seine Lithium-Ionen-Batterien sollen eine Reichweite von bis zu 160 Kilometern ermöglichen.

Unsere Highlights

Renault-Nissan: Weltweites Netz an Elektro-Kooperationen

Weltweit hat Renault-Nissan nach eigenen Angaben derzeit weit mehr als 40 Vereinbarungen mit Städten und Ländern geschlossen, um die Einführung von Elektrofahrzeugen zu forcieren. Das Unternehmen strebt die Marktführerschaft bei Elektroautos an. Die jüngsten Vereinbarungen zur Ausweitung der Elektromobilität schloss Renault/Nissan mit dem französischen Département Yvelines (Großraum Paris) sowie mit der spanischen Metropole Madrid. Im Département Yvelines will Renault/ Nissan gemeinsam mit dem Stromkonzern EDF, Better Place und Schneider Electric rund 100 Elektroautos zu Testzwecken zur Verfügung stellen. Den Nutzern der Fahrzeuge soll die nötige Ladeinfrastruktur zur Verfügung gestellt werden. Die  Französischen Organisation für Umwelt- und Energiewirtschaft (ADEME) unterstützt das Vorhaben mit 6,5 Millionen Euro.

In Madrid will Renault-Nissan seine "Null-Emission-Strategie" ebenfalls vorantreiben. Unter anderem soll ein spezielles Carsharing-Projekt mit Elektroautos realisiert werden. Zudem sollen weitere Partner zum Aufbau der notwendigen Infrastruktur und der Umsetzung der Elektromobilität in Madrid akquiriert werden.

Mit der Regierung von Irland schloss Renault/ Nissan jüngst ebenfalls eine neue Vereinbarung. Demnach haben die irische Regierung und der Energieversorger Electricity Supply Board (ESB) mit Renault/ Nissan ein Abkommen zur Einführung von E-Fahrzeugen auf dem Inselstaat unterzeichnet. In ganz Irland sollen 3.500 Ladestationen und 30 Schnell-Ladezentren aufgebaut werden. Zudem fördert die Regierung den Kauf von Elektrofahrzeugen mit einem Zuschuss in Höhe von 5.000 Euro. Das Ziel: Bis zum Jahr 2020 sollen zehn Prozent der Fahrzeuge auf Irlands Straßen elektrisch fahren.

Renault/ Nissan: Kooperationen in Italien und Andalusien

Im März 2010 hatte Renault/ Nissan bereits eine weitere Kooperation mit der italienischen Region Lombardei verkündet. Gemeinsam mit dem Unternehmen A2A nimmt das Unternehmen das Pilotprojekt "E-Moving" in Angriff. Ab Juni 2010 werden in Mailand und Brescia während eines Zeitraums von einem Jahr 60 Renault Kangoo Express Z.E. und Renault Fluence Z.E. an Unternehmen und Privatpersonen vermietet und 270 Ladestationen installiert.

Mit Andalusien wurde im Januar 2010 eine Absichtserklärung vereinbart. Ziel ist es, die Verbreitung von Elektrofahrzeugen in der südspanischen Region zu fördern. Zunächst sollen die Kooperationsmöglichkeiten für die Einführung von Elektrofahrzeugen analysiert werden. Im Rahmen eines ersten Pilotprojektes soll zudem der Bedarf an Ladestationen, Energie sowie der notwendigen Reichweite der E-Autos festgelegt werden. Im Rahmen dieser Vereinbarung soll die Stadt Malaga als erste sogenannte "Smartcity" ein Testprogramm mit Elektrofahrzeugen durchführen. Die weiteren Aktivitäten umfassen unter anderem eine Infokampagne für Fahrzeugnutzer, Kaufanreize für andalusische Institutionen sowie die Einrichtung von Ausbildungsplätzen für Elektrofahrzeug-Techniker.

50 Elektroautos für La Réunion

Ebenfalls im Januar unterzeichneten Renault, die französische Regierung unter Präsident Nicolas Sarkozy sowie fünf weitere Partner ein Abkommen für die Insel La Réunion. Dort sollen unter dem Projekttitel "Projet VERT" 50 Elektrofahrzeuge sowie die nötige Batterielade-Infrastruktur installiert werden. Der Strom für die E-Autos soll zum größten Teil aus regenerativen Energiequellen, etwa aus Photovoltaikanlagen gewonnen werden.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Renault-Nissan zahlreiche Kooperationen mit Regierungen und Städten geschmiedet, um die Elektromobilität zu forcieren. Hierzu zählt unter anderem die japanischen Stadt Saitama. Im Rahmen des Projektes "E-Kizuna" soll am Aufbau der Rahmenbedingungen für eine emissionsfreie Mobilität gearbeitet werden. Hierfür wurde eine Studie in Auftrag gegeben, welche die Bedingungen für die massenhafte Einführung von Elektrofahrzeugen untersuchen soll.

Durch die Kooperation soll der Aufbau einer Infrastruktur von Ladestationen sowie die Weiterentwicklung der Ladetechnik beschleunigt werden. Darüber hinaus will Renault-Nissan neue Möglichkeiten ausloten, um den Absatz von Elektroautos anzukurbeln. Hierzu zählen unter anderem spezielle Verkaufsanreize für Gewerbekunden sowie die Möglichkeit von Testfahrten mit Elektrofahrzeugen.

Zum Martkstart des Nissan Leaf soll die Infrastruktur stehen

Neben der Kooperation mit der japanischen Millionenstadt Saitama hat Renault-Nissan mittlerweile weltweit zahlreiche Abkommen mit Großstädten und Regionen unterzeichnet, die den Ausbau der Elektromobilität zum Ziel haben. Hiervon erhofft man sich, dass 2010 zum Marktstart des Nissan Leaf die Weichen für eine entsprechende Infrastruktur gestellt sind und das Interesse an E-Fahrzeugen innerhalb der Bevölkerung verstärkt wird.

Zu den Kooperationspartnern zählt unter anderem die spanische Metropole Barcelona. Hier wurde ein Abkommen zur Förderung der emissionsfreien Mobilität unterzeichnet. Die katalanische Hauptstadt hat bereits ein Programm zur nachhaltigen Mobilität aufgelegt, das den verstärkten Einsatz von Elektrofahrzeugen vorsieht. Bis zum Jahr 2011 sollen insgesamt 191 Ladestationen aufgebaut werden. Darüber hinaus locken beim Kauf eines Elektrofahrzeugs steuerliche Vergünstigungen.

In den vergangenen Monaten hat Renault-Nissan weiter am weltweiten Netz der Allianzen mit Städten und Regionen gestrickt. Unter anderem kooperiet das Unternehmen mit Reliant Energy of Houston, Texas, einer Tochterfirma des größten Stromanbieters der USA. Aktuell ist der Nissan Leaf auf einer Promotion-Tour durch  22 amerikanische Städte. Eine komplette Übersicht über alle Kooperationen von Renault-Nissan finden Sie in unserer Tabelle.

Lithium-Ionen-Batterien aus Elektroautos werden recycelt

Darüber hinaus hat Nissan ein weiteres Joint Venture mit der Sumitomo Corporation gegründet, um die ausrangierten Lithium-Ionen-Batterien von Elektrofahrzeugen einer neuen Bestimmung zuzuführen. Nach dem so genannte "4R-Prinzip"  - Reuse (Wiederverwendung), Resell (Wiederverkauf), Refabricate (Aufbereitung), Recycle (Wiederverwertung) - sollen die Akkus beispielsweise als Stromspeicher für Photovoltaikanlagen genutzt werden. Die Restleistung der so genannten "Second-Life-Batterien" nach einem Autoleben soll dabei zwischen 70 und 80 Prozent liegen.

Kooperationspartner Renault-Nissan beim Thema "Elektromobilität"
PartnerHerstellerWeitere PartnerRealisierung geplant für
Département Yvelines (Frankreich)Renault/ NissanEDF, Better Place, Schneider Electric, ADEMEkeine Angabe
MadridRenault/ Nissanneinkeine Angabe
IrlandRenault-NissanElectricity Supply Board (ESB)2011
Lombardei (Italien)RenaultA2A2010
Andalusien (Spanien)Renault-Nissannein
La Réunion (Frankreich)RenaultEDF, Gruppe Bernard Hayot, Total Réunion, GE Money, Umweltagentur GERRI
IsraelRenaultBetter Place2011
DänemarkRenaultBetter Place2011
Kanagawa (Japan)Nissannein2010
PortugalNissannein2011
Tennessee (USA)NissanTVA2010
EDF (France)Renaultnein2011
Yokohama (Japan)Nissannein2010
Oregon (USA)NissanPGE2010
MonacoNissannein2011
Sonoma County (USA)Nissannein2010
EOS (Schweiz)Nissan2011
Greentomatocars (GB)Nissanneinkeine Angabe
Elektromotive (GB)Nissanneinkeine Angabe
EWZ (Schweiz)Nissanneinkeine Angabe
One North East (GB)Nissanneinkeine Angabe
San Diego Gas & Electric (USA)Nissanneinkeine Angabe
Ministry of Industry and Information Technology (China)Nissankeine Angabe
LeasePlanNissankeine Angabe
Phoenix (USA)ECOtalitykeine Angabe
Oak Ridge National Labortory (USA)Nissanneinkeine Angabe
Hong KongNissanneinkeine Angabe
Seattle (USA)Nissanneinkeine Angabe
Raleigh (USA)Nissanneinkeine Angabe
SingapurRenaultneinkeine Angabe
Washington D.C. (USA)Nissanneinkeine Angabe
A2A (Italien)Renault2011
NiederlandeRenaultkeine Angabe
State of Victoria (Australien)Nissanneinkeine Angabe
RWE (Deutschland)Renaultneinkeine Angabe
Vancouver (Canada)Nissanneinkeine Angabe
Barcelona (Spanien)Nissanneinkeine Angabe
Mexico-City (Mexiko)Nissanneinkeine Angabe
GuangDong Province (China)Nissanneinkeine Angabe
Saitama (Japan)Nissanneinkeine Angabe
Präfektur Myiazaki (Japan)Nissanneinkeine Angabe
Houston (USA)Nissanneinkeine Angabe
Umfrage
Was halten Sie von dem Nissan Leaf-Projekt?
141 Mal abgestimmt
Nissan macht es richtig, das ist die Auto-Zukunft!
Gut, nur warum schaffen es die deutschen Autobauer nicht?
Das Projekt ist doch zum Scheitern verurteilt!
Habe keine Meinung!