Polo Treser GT von 1993 im Verkauf
Cabrio und Targa gleichzeitig

Mit einem Polo aus der Masse hervorzustechen ist nicht leicht, doch mit dem Treser GT funktioniert es unter Garantie. Aktuell steht einer bei Garage 11 in Hamburg zum Verkauf.

Treser Polo GT Oldtimer
Foto: Garage 11 / Patrick Lang

Rund 22.500 Mark kostet ab 1991 der Polo II als Coupé mit 75 PS und GT-Ausstattung. Damit hatte der Käufer dann zwar ein solides, aber sicherlich kein sonderlich exklusives Fahrzeug in der heimischen Garage stehen. Doch beide Attribute ließen sich mit der Hilfe von Walter Treser vereinen. Bei dem Namen wird es freilich hier und da in den Köpfen klingeln. Ab 1976 leitet Treser bei Audi die Fahrzeugkonzept-Entwicklung und ist mitverantwortlich für den Audi Quattro, dessen Name übrigens seine Idee ist. Ab 1982 baut sich der Ingenieur schließlich eine eigene Firma für Automobiltechnik auf und schnappt sich Mitte der 1980er den Quattro für einen Umbau. Nur ein paar Jahre später folgt das VW Polo Coupé für einen spektakulären Umbau.

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Treser Polo GT Oldtimer
Garage 11
Auch ein Treser Quattro Roadster (links) ging beim Spezialhändler Garage 11 schon über die Theke.

Fast so teuer wie ein SLK

Der Polo Treser GT entsteht insgesamt nur 290 Mal, zehn Exemplare davon direkt bei Treser in Ingolstadt, der Rest bei einem Partnerunternehmen in Österreich. Das Auto erhält eine raffinierte Dach-Kontruktion und ist damit als Targa und als Voll-Cabrio unterwegs. Doch so viel Extravaganz hat ihren Preis. Zuzüglich zu den Kosten für das Basisfahrzeug verlangt Treser 16.000 Mark für den Umbau. Zum Vergleich: Der erste Mercedes SLK startet 1996 nicht weit entfernt mit einem Listenpreis von rund 46.000 Mark. Gemessen daran ist der Polo Treser GT, der aktuell beim Klassiker-Experten Jens Seltrecht von Garage 11 zum Verkauf steht, fast ein Schnäppchen. 11.900 Euro möchte der Hamburger für das späte Modell von 1993 haben. Rund 92.000 Kilometer hat der 75-PS-Benziner auf seinen originalen Treser-Design-Felgen bislang zurückgelegt.

Treser Polo GT Oldtimer
Garage 11 / Patrick Lang
Der Polo Treser GT lässt sich geschlossen, als Targa oder als Voll-Cabrio fahren.

Es handelt sich also um das Topmodell, denn die Kunden hätten sich zwischen 1991 und 1993 auch für die 55-PS-Variante entscheiden können. Das allerdings ist selten geschehen, schließlich knausert man nicht bei den Spezifikationen, wenn schon der Umbau an sich derart teuer ist. Immerhin: Die vollständige Werksgarantie von Volkswagen blieb dem Polo Treser GT einst erhalten, was für eine gewisse Qualität der Konstruktion spricht. Weniger Erfolg hatte Walter Treser übrigens mit dem Bau seines eigenen Sportwagens TR 1, mit dem wir tatsächlich schonmal unterwegs waren.

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Fazit

Von den unlackierten Kotflügelverbreiterungen und der Zierspange im Kühlergrill kann man halten, was man möchte. Ein Hingucker ist der Polo Treser GT dennoch auf jeden Fall.