Porsche 2018 ohne Diesel
Rückruf für Cayenne und Macan

Dieses Jahr wird Porsche keinen Diesel mehr anbieten. Das stellte Porsche-Chef Oliver Blume während einer Veranstaltung von auto motor und sport klar. Noch dieses Jahr würden Cayenne und Macan zurückgerufen.

Porsche Macan S Diesel
Foto: Achim Hartmann

Porsche wird dieses Jahr keinen Diesel ins Programm nehmen. Das erklärte Porsche-Chef Oliver Blume während des auto-motor-und-sport-Kongresses im Interview mit der Chefredaktion. Man rechne noch 2018 mit einem Rückruf für den Cayenne V8 Diesel und den Macan, erklärte Blume weiter. Aktuell hat Porsche keine Diesel im Angebot und das wird sich – zumindest für 2018 auch nicht ändern: „Wir probieren es dieses Jahr mal ohne Diesel“, sagt Blume während des Kongresses zur Mobilität der Zukunft in der Messe Stuttgart.

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Porsche-Chef: Diesel nur ein Aggregat von vielen

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Bei Porsche kann man aktuell keinen Diesel mehr bestellen.

Ende Februar hatte Porsche bestätigt, dass momentan keine Dieselmodelle bestellbar sind, dies jedoch als vorübergehenden Zustand bezeichnet. Laut Porsche-Chef Oliver Blume prüfe Porsche derzeit, ob ein Cayenne Diesel künftig noch sinnvoll sei. Grundsätzlich habe der Diesel als Antrieb für schwere Autos eine Berechtigung. Blume stellte klar: „Bei Porsche ist es grundsätzlich so: Der Diesel hat eine untergeordnete Bedeutung. Der Diesel ist ein Aggregat, aber eben nur eins von vielen.“ Fest stehen andere Antriebsarten: Künftig solle es in jeder Baureihe Hybrid, Elektroantrieb und Verbrenner geben. Der Sportwagenhersteller rechnet damit, dass 2022 jeder dritte neue Porsche ein Plug-in-Hybrid ist.

Diesel-Zukunft beim Panamera weiterhin unklar

Ob es den Panamera künftig wieder als Selbstzünder gibt, sei laut Porsche aktuell ebenfalls noch offen. Bereits im vergangenen August hatte Porsche den 4,0-Liter-V8-Biturbo für den Panamera 4S Diesel und den Panamera 4S Diesel Sport Turismo „vorübergehend“ aus dem Sortiment genommen.

Porsche erklärte damals gegenüber auto motor und sport: „Porsche steht für höchste Qualitätsansprüche. Um diese – auch im Interesse unserer Kunden – nicht nur sicherzustellen, sondern weiter auszubauen, werden derzeit zusätzliche Überprüfungen von Fahrzeugen des Typs Panamera 4S Diesel und Panamera 4S Diesel Sport Turismo durchgeführt. Da wir unverhältnismäßig lange Wartezeiten für unsere Kunden vermeiden wollen, hat sich Porsche entschieden, zunächst einmal keine neuen Bestellungen von diesen Modelltypen entgegenzunehmen.“

14 Prozent aller weltweit verkauften Porsche sind Diesel

Nach Angaben von Porsche liegt der Bestellanteil des Panamera als E-Hybrid in Europa bei 60 Prozent. Generell spielen die Dieselmodelle bei den Zuffenhausenern eine untergeordnete Rolle. Gerade einmal 14 Prozent der Autos, die Porsche weltweit verkauft, seien Diesel.

Ebenso wie beim Cayenne und beim Panamera ist aktuell auch der Macan nicht als Diesel erhältlich. Gegenüber der britischen Internetseite Auto Express bestätigte Porsche, dass das letzte Modell eines Macan S Diesel vergangene Woche vom Band lief. Doch hinsichtlich der künftigen Modellpallette des Kompakt-SUV muss das nichts bedeuten. Eine Antwort darauf könnte es in diesem Jahr aber noch geben. Denn in Anbetracht der gängigen Modellzyklen ist beim 2014 vorgestellten Macan nach vier Jahren eigentlich ein Facelift fällig. Dieses dürfte also 2018 anstehen. Spätestens dann dürfte es Klarheit dazu geben.

Porsche setzt künftig auf Elektrifizierung

Ob Diesel oder nicht, die Elektrifizierung der Porsche-Modelle scheint momentan so oder so im Vordergrund zu stehen. Neben den bekannten Hybrid-Modellen soll auch für das Flaggschiff 911 eine Hybridversion geplant sein. Im kommenden Jahr stellt Porsche außerdem den Mission E vor. Das reine Elektroauto soll eine Reichweite von über 500 Kilometern haben.

Generell sind die Autohersteller momentan sehr vorsichtig bei neuen Dieselmodellen. Der allgemeine Trend zeigt einen stückweisen Rückzug aus dem Selbstzünder-Segment, vor allem bei Kleinwagen. So gibt es beispielsweise den VW Polo und auch den Skoda Fabia nicht mehr als Diesel. Auch der japanische Autohersteller Toyota grenzt sein Dieselangebot sukzessive ein und konzentriert sich mehr auf Hybride und Plug-in-Hybride.