Seat Ateca und Skoda Kodiaq mit langer Lieferzeit
Ein Jahr Wartezeit für Kompakt-SUV

Kunden, die die neuen SUV-Modelle Skoda Kodiaq und Seat Ateca bestellen, müssen mit erheblichen Lieferzeiten rechnen. Zudem sind, trotz der Diesel-Krise, vor allem Modelle mit TDI gefragt.

Audi Q2, Seat Ateca Vergleich, AMS1317
Foto: Achim Hartmann

Lange hatte Seat mit seinem eigenen SUV gezögert, nun ist der Ateca seit einem Jahr auf dem Markt und erfreut sich großer Nachfrage. Käufer müssen nämlich zwischen zehn bis zwölf Monate auf ihren Neuwagen warten. Ähnlich viel Geduld haben Skoda-Kunden beim Kodiaq aufzubringen, der zusammen mit dem Ateca im tschechischen Skoda-Werk Kvasiny gebaut wird: "Im Idealfall erfolgt die Auslieferung noch im November, in der Regel im zweiten Quartal 2018", erklärt der Importeur auf Nachfrage.

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Diesel-Motoren mit DSG sind beliebt

Besonders gefragt sind starke TDI mit DSG, doch die Wahl einer anderen Variante verkürzt die Wartezeit kaum. Eher schon hilft es, bei mehreren Händlern nach der Lieferzeit zu fragen. Oder bei VW vorbeizuschauen: Der Tiguan wird in Wolfsburg gebaut und steht nach drei bis vier Monaten vor der Tür. Der Allspace als siebensitzige Alternative zum Kodiaq kommt im September auf den Markt.

Kvasiny steigert Kapazität

Kleiner Trost: 2018 soll die Produktionskapazität in Kvasiny um etwa ein Drittel steigen, dann können 290.000 Ateca und Kodiaq gebaut werden. Doch der nächste Engpass steht schon bevor: Zur IAA präsentiert Skoda den Yeti-Nachfolger Karoq. Auch der soll in Kvasiny vom Fließband klettern.

SUV und Geländewagen fast so beliebt wie Kompakte

Gestiegen sind im ersten Halbjahr 2017 wieder einmal die Zulassungszahlen für SUV und Geländewagen: Von Januar bis Juni bekamen 255.255 SUV und 156.838 Geländewagen ihre Erstzulassung. Weil in der einen Klasse (Geländewagen) zum Beispiel der VW Tiguan einsortiert ist, in der anderen (SUV) aber zum Beispiel der prinzipiell baugleiche Seat Ateca, liegt es nahe, beide Segmente zu addieren. Das macht zusammen 412.093 SUV und Geländewagen und Platz zwei nach der Kompaktklasse. Golf & Co. wurden im ersten Halbjahr 2017 genau 418.506-mal neu zugelassen. Während die Kompaktklasse leicht schrumpfte, legten die SUV um 20 und die Geländewagen um 10 Prozent zu.

Vielleicht ein Benziner?

Der SUV-Boom lässt sich offenbar auch nicht von der Aufregung um Feinstaub und Stickoxide ausbremsen. Der Kodiaq zum Beispiel wird bevorzugt mit großem TDI und Diesel bestellt. Dabei wäre der 1.4 TSI gar keine schlechte Wahl, wie ein direkter Vergleich mit dem 2.0 TDI ergab: "Im Test erwies sich der TSI-Antrieb als sehr sparsam, der Verbrauchsvorteil des Diesel betrug bei den Testmessungen 0,7 bis 0,9 Liter je 100 km. Da braucht es schon lange, die 2.700 Euro Mehrpreis zum TDI herauszufahren. Nämlich genau 2,5 Jahre bei einer Jahresfahrleistung von 15.000 Kilometern.

NOx-Emission um Faktor drei über Grenzwert

Im Emissionstest von auto motor und sport fiel der mit einem SCR-System ausgerüstete Skoda Kodiaq TDI außerdem mit erhöhten Stickoxidwerten auf: Die auf der Straße ermittelten 264 mg NOx/km liegen um den Faktor 3,3 über dem Labor-Grenzwert von 80 Milligramm für Euro-6-Diesel. Für Euro 6c, die ab 1. September 2019 für neue Autos verbindliche Abgasnorm, reicht das noch nicht.