SUV Neuzulassungen 2016
Das waren 2016 die beliebtesten SUV in Deutschland

Mit einem neuerlichen Plus im Dezember stehen die Gewinner und Verlierer der SUV-Zulassungsstatistik 2016 fest. Ganz vorne stehen bezahlbare Kompakt-SUV. Wir haben die exakten Zahlen.

BMW-X3-Jaguar-F-Pace-Mercedes-GLC-Vergleichstest
Foto: Achim Hartmann

Eine Überraschung ist es nicht. Während es in den restlichen Segmenten allenfalls moderate Zuwächse gab, hat sich das SUV-Lager auch 2016 prächtig entwickelt. Das war bereits in den jeweiligen Monatsstatistiken ablesbar und manifestiert sich zum Jahresabschluss 2016 mit einer Traumquote: Plus 25,2 Prozent für die SUV. In Zahlen ausgedrückt: Von den 3.351.607 Pkw-Neuzulassungen im Jahr 2016 (das bedeutet einen Zuwachs um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr) entfielen 715.268 Neuwagen-Erstzulassungen auf die Geländewagen und SUV. Andersherum ausgedrückt haben die SUV den Markt gerettet.

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Das wissen natürlich auch die Hersteller, die sich nach Kräften mühen, immer mehr Modelle in dieses Segment zu schieben. 2016 verzeichnete trotz einigen Abgängen aus der Statistik eine neue Rekordzahl von 86 einzelnen Modellreihen, die sich bei den SUV tummeln. Hierbei sind einige SUV noch nicht einmal in der Statistik enthalten. Deren Hersteller haben sie in anderen Segmenten homologiert. So fehlen beispielsweise der Nissan Juke, der Mini Countryman oder der Fiat 500X in der Tabelle.

SUV Neuzulassungen 2016: Vernunft-Modelle vorne

Für einige Neueinsteiger, die erst später im Jahr debütierten, ist die Gesamtjahresstatistik natürlich kein Aushängeschild. Doch gerade hier waren besondere Impulsgeber neu auf den Markt gekommen, die dafür 2017 richtig rocken werden. Was generell als Trend auszumachen ist: Die kompakten SUV dominieren das Geschehen. Sie nehmen damit auch den notorischen SUV-Nörglern den Wind aus den Segeln. Denn die Plätze 1 bis 15 sind von leistbaren, sparsamen SUV belegt, die auch im Stadtverkehr kaum auftragen. Der erste große Brummer steht in Form des Mercedes GLE auf Rang 16.

Ein weiteres Indiz für die Volksnähe der SUV: In keinem anderen Segment liegt der Privatkundenanteil höher. Während bei den SUV nur jedes zweite Auto auf einen gewerblichen Halter angemeldet wurde (Rekord: Dacia Duster mit 83 Prozent Privatkäufern), liegen alle anderen Segmente zum Teil deutlich darüber. Der Grund dafür ist schnell erklärt, denn SUV verkaufen sich ohne große Fördermaßnahmen, während selbst bei den preiswerten Kleinstwagen im größeren Stil mit Tageszulassungen zur versteckten Rabattierung gearbeitet wird. Das führt, nebenbei, zu einem erheblich besseren Werterhalt von SUV gegenüber anderen Segmenten, auch das ein vernunftbetontes Kaufargument.

Blicken wir auf die Gewinner und Verlierer des Jahres. An der Spitze der Zuwachsraten-Könige stehen dabei drei Modelle, mit denen wahrscheinlich nur wenige gerechnet haben. Doch Honda HR-V (+368%), Lexus NX (+188%) und Ssangyong Tivoli (+130%) fanden eine stark wachsende Käuferschar.

Nachfrage übersteigt Angebot

Sieht man bei den Verlusten von den Modellen ab, die nur noch über freie Importe oder sporadische Aktionen in den Markt kamen (zum Beispiel der Opel Antara oder der Mazda CX-9), wird die Verlierer-Hitliste ausgerechnet von einem der letzten echten Geländewagen angeführt. Der Jeep Wrangler verbucht einen Zulassungsrückgang von minus 46 Prozent. An der Käuferzurückhaltung liegt das jedoch nicht, sondern an der Liefersituation – die Händler könnten erheblich mehr Wrangler „an den Mann“ bringen, wenn die an den Kapazitätsgrenzen laufende Produktion des Kult-Geländewagens nicht nahezu komplett auf dem US-Markt verdampfen würde.

Eine andere Traditionsmarke namens Land Rover kann hingegen liefern, mit einem Plus von über 25 Prozent zeichnen die Briten den Markt ziemlich genau nach. Und bei Toyota, ebenfalls seit Jahrzehnten im Offroad-Geschäft beheimatet, gibt es derzeit einen regelrechten SUV-Hype. Das liegt an einer Besonderheit der Japaner, ihrem Angebot an Hybridmodellen. Der Toyota RAV4 (+47 Prozent in 2016), aber auch der erst jüngst in den Markt eingeführte C-HR, profitieren von der nachlassenden Diesel-Euphorie in Deutschland. Jeweils rund 75 Prozent der beiden Modelle werden laut Toyota mit Hybridantrieb geordert.

Die exakten Verkaufszahlen und Platzierungen der SUV-Neuzulassungen im Dezember und für das Gesamtjahr 2016 zeigen wir Ihnen in unserer Fotoshow.

Hinweis: Bei der Zulassungsstatistik handelt es sich um die offiziellen Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg. Die Einteilung in die jeweiligen Klassen erfolgt per Schlüsselnummer über die Hersteller. In der Statistik können auch Modelle erscheinen, die es nicht auf den deutschen Markt gibt, oder nicht mehr gebaut werden. Diese Besonderheit kann bei der KBA-Statistik auftreten, wenn z.B. ausländische Fahrzeuge erstmals in Deutschland zugelassen werden oder Fahrzeuge eine neue Ident-Nr. erhalten.