Tops und Flops der Redaktion zur Auto China 2018
Messe-Highlights aus Elektroautos, SUV und mehr

VW, Daimler und BMW verkauften 2017 jedes dritte Auto nach China. Doch die chinesischen Automobilhersteller machen etablierten Playern zunehmend Konkurrenz vor allem in Sachen Elektromobilität. Auf der Auto China gab es spannende und vielversprechende Modelle – und manch skurriles Exponat. Unsere Tops und Flops der Messe.

Tops und Flops  Peking 2086
Foto: Gerd Stegmaier

Wer sich in den vergangenen Jahren auf einer chinesischen Automobilmesse herumgetrieben hat, sammelte dort oft schmeichelhafte, erheiternde und teils auch beruhigende Eindrücke. Die Chinesen waren lange dafür bekannt, sich vom Design erfolgreicher Volumenmodelle inspirieren zu lassen oder salopp gesagt: sie zu kopieren.

Unsere Highlights

Die Deutschen lächelten dann oft heimlich in sich hinein, wenn sie durch einen vermeintlichen Porsche Cayenne, Land Rover Discovery oder VW Passat krochen und dabei die minderwertige Verarbeitungsqualität mokierten. Da roch es dann unangenehm nach Kunststoffen, die Plastikknöpfe waren locker, die Spaltmaße miserabel und die Stoffbezüge schlecht verarbeitet.

Doch diese Zeiten neigen sich dem Ende zu. Chinesische Autohersteller sind inzwischen ernstzunehmende Konkurrenten für die bisherigen Platzhirsche. Vor allem bei der Elektromobilität geben die Chinesen Gas – eine Technologie, die deutsche Autohersteller in den Augen vieler Kritiker lange vernachlässigt haben – prompt kann von Vorsprung oft keine Rede mehr sein.

Marktanteil von Elektroautos und Co. steigt

Der Marktanteil von NEVs (New Energy Vehicles) stieg 2017 in China auf 2,7 Prozent, was in etwa 660.000 Fahrzeugen entspricht. Grund dafür waren rigorose Vorgaben der chinesischen Regierung, die dafür sorgten, dass der E-Auto-Anteil binnen eines Jahres um mehr als 50 Prozent zulegte. Das neue Ziel lautet: mindestens fünf Millionen Elektrofahrzeuge bis 2020.

Die chinesischen Autobauer wie Dongfeng, Geely, Nio, BYD und Co. sehen diese Vorgaben offenbar auch als Chance, sich auf einem bislang weniger erschlossenen Weltmarkt gut zu positionieren. Wer in China nach neuen Autos sucht, kommt daher kaum an NEVs vorbei.

Auch auf der diesjährigen Messe Auto China in Peking wimmelte es nur so vor Elektroautos: groß, klein, sportlich, wendig, rosa, silber, schlicht oder schillernd – kaum eine Modellvariante fehlte. Ein weiterer Trend: Neben den nach wie vor beliebten Limousinen-Langversionen ist China voll im SUV-Fieber. Schon für 2020 erwarten Marktbeobachter einen Anteil von SUV an den Neuzulassungen von 60 Prozent.

SUV-Boom in China: an jedem Stand vertreten

Die auch in Deutschland so beliebten Fahrzeugtypen mit dem bequemen Einstieg und der höheren Sitzpositionen waren so ziemlich an jedem Messestand vertreten. Mit einem entscheidenden Unterschied zu den vergangenen Jahren: Die Eigenständigkeit im Fahrzeugdesign hat sich deutlich gesteigert. Und auch die Qualitätsanmutung hat sich bei vielen Modellen verbessert.

Doch natürlich gab es auch in diesem Jahr einige Hingucker und Kuriositäten: Auffällige Kühlergrills oder Spoiler. Von interessanten Rückleuchten über polarisierende Farbkombinationen bis hin zu innovativen Antriebstechniken verwöhnte Peking die Messebesucher mit all seinen Reizen. Außerdem selbstverständlich wieder mit dabei: eine Riesen-Auswahl an Zukunftsstudien von schön bis schräg. Und auch die etablierten Autohersteller zauberten so manch ein Modell-Derivat aus dem Hut, das selbst kundige Kenner staunen lässt.

Alle Tops und Flops der Auto Peking finden Sie in unserer Bildergalerie.

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