VW Lavida (2018)
Stufenheck-Limousine ist der neue China-Golf

In Deutschland spielt er keine Rolle, in China wurde der VW Lavida dagegen über 453.000 Mal verkauft. Damit ist er in der Volksrepublik das absatzstärkste Modell der Marke. Von der Stufenheck-Limousine auf Jetta-Basis folgt nun die dritte Generation.

Die hierzulande vor allem unter dem Namen Jetta bekannte Stufenheck-Limousine hat in China gleich zwei Schwestermodelle. Grund dafür sind die zwei verschiedenen Joint Ventures, mit denen Volkswagen in China seine Autos verkauft: So wird der Sagitar bei FAW gebaut und vor allem im Norden des Landes angeboten. Im Süden heißt er dagegen Lavida und wird bei SAIC gefertigt. Von ihm gibt es nun eine neue Generation, die auf VWs MQB-Plattform basiert.

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Warum eigentlich nicht gleich Jetta? Weil die Chinesen das erste Modell, das uns aus den Achtzigern bekannt ist, einfach bis 2013 weitergebaut haben. Während in Europa die neueren Generationen namens Bora und Vento erschienen, produzierten die Chinesen den alten Jetta munter weiter. Schließlich folgte 2008 eine Neuauflage mit zwei neuen Namen.

Chinesischer Jetta basiert auf VW Polo

Parallel baut Volkswagen in China übrigens auch wieder ein neueres Modell namens Jetta – diese Stufenhecklimousine basiert Plattform-technisch auf dem Polo und nicht wie beim Ursprungs-Jetta auf dem Golf.

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger hat der aktuelle Lavida um 6,5 Zentimeter zugelegt und kommt damit auf eine Gesamtlänge von 4,67 Meter. Er ist 1,81 Meter breit (plus 4,1 Zentimeter) und 1,47 Meter hoch (plus 1,4 Zentimeter). Der Radstand vergrößert sich um 7,8 Zentimeter auf 2,69 Meter.

Damit soll er vor allem mehr Beinfreiheit im Fond bieten – ein Privileg, das den Chinesen besonders wichtig ist. Das Smartphone lässt sich nun via Apple Carplay oder MirrorLink koppeln. Als Motoren stehen ein 110 kW starker 1.4 Liter TSI sowie das Basismodell mit 85 kW in Form eines 1.5-Liter-MPI-Motors zur Verfügung. Dieselvarianten des Lavida werden in China nicht angeboten.

VW-Stufenheck-Limousine floppte in Europa

Die Stufenhecklimousinen sind vor allem in China und Nordamerika beliebte Modellvarianten. Der Jetta verkaufte sich 2017 weltweit über 800.000 Mal. In Europa dagegen erfreute sich das kantige Fahrzeug dagegen keiner großen Beliebtheit: Nachdem er sich 2015 nur noch 11.000 Mal verkaufte hat Volkswagen ihn schließlich vom Markt genommen. Weltweit betrachtet ist nach wie vor der Golf auf Platz 1 der VW-Hitparade. Er verkauft sich jährlich im Durchschnitt eine Millionen Mal und führt in Deutschland seit Jahren die Zulassungsstatistik an.

Der SAIC Volkswagen Lavida soll im Juni auf den chinesischen Markt kommen. Preise stehen noch nicht fest. Die Stufenhecklimousine lässt sich der unteren Mittelklasse zuordnen und dürfte zwischen 15.000 und 20.000 Euro kosten.

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