Werbe-Versehen in China
Neuer Porsche Panamera für nur 16.800 Euro

Porsche-Panamera zum Sensations-Preis in China – Händler bekommt wegen Werbefehler viele Bestellungen. Und viel Ärger.

Porsche Panamera
Foto: Markenbaum

Ein Porsche-Händler aus der nordchinesischen Stadt Yinchuan hat Werbung für den Verkauf eines Panamera gemacht. Das Modell kostet 998.000 Yuan (aktuell umgerechnet 135.102 Euro). Aber durch ein Versehen stand ein Preis in Höhe von 124.000 Yuan in den Online-Anzeigen – das sind 16.800 Euro. Die Chance, für so einen schmalen Taler an einen neuen Panamera heranzukommen, wollten sich hunderte chinesische Schnäppchenjäger nicht entgehen lassen – sie haben das Auto bestellt und die Reservierungsgebühr in Höhe von 911 Yuan (123 Euro) überwiesen.

Unsere Highlights

Vom ungewöhnlich hohen Bestellansturm überrascht, hat der Händler seinen Irrtum bemerkt und mitgeteilt, dass der angegebene Verkaufspreis einen "schwerwiegenden Fehler" enthält. Sein Angebot hat er inzwischen zurückgezogen – die Beinahe-Porschekunden machen ihrem Ärger darüber auf dem chinesischen Kurznachrichtendienst Weibo Luft. Allerdings hat ein Porsche-Fan anscheinend Glück gehabt.

Ein Käufer bekommt anscheinend hohen Rabatt

Ein Porsche-Verantwortlicher hat der Nachrichtenagentur Bloomberg mitgeteilt, dass sich der Händler mit dem ersten Besteller geeinigt habe – man habe ein "sehr angenehmes Ergebnis" ausgehandelt. Welchen Rabatt der Händler dem Kunden gewährt, ist nicht bekannt. Alle anderen Besteller hat Porsche einzeln kontaktiert und sich dabei entschuldigt und die Situation erklärt. Ihre Reservierungsgebühr erhalten sie innerhalb von 48 Stunden zurück.

Pepsi nach Werbefehler mit Problemen

Fehler in Werbungen können für den Werbenden zu langwierigem Ärger führen. So machte Pepsi im Jahr 1996 im Zuge des Superbowl Werbung für sein Treueprogramm Pepsi Stuff. Die gesammelten Pepsi Points konnten Kunden gegen T-Shirts, Sonnenbrillen oder sogar ein Mountainbike eintauschen. Als Hauptpreis zeigte der Super-Bowl-Werbespot aber ein Harrier-Kampfjet, mit dem ein Schüler zur Schule flog. Für das Kampflugzeug waren laut Katalog sieben Millionen Pepsi Points nötig. Die Verantwortlichen hatten dabei die Einblendung vergessen, dass das Angebot mit dem Jet nur ein Scherz war. Der damals 20-jährige John Leonard kaufte sich einfach für 700.008,50 Dollar die sieben Millionen Pepsi-Punkte mithilfe eines vermögenden Freundes – nach 15 gesammelten Punkten konnten die Kunden die restlichen Punkte nämlich direkt bei Pepsi kaufen. Dann verlangte er vom Pepsi-Konzern den damals 23 Millionen Dollar teuren Kampfjet. Laut der Doku "Pepsi, wo ist mein Jet?" machten die Pepsi-Anwälte Leonard sogar ein Entschädigungs-Angebot in siebenstelliger Höhe – aber der junge Mann wollte den Jet. Es folgte ein sich über Jahre hinziehender Prozess, den John Leonard am Ende verlor.

China ist für Porsche der wichtigste Markt – im ersten Halbjahr 2022 hat der Hersteller dort umgerechnet 5,64 Milliarden Euro umgesetzt. 46.664 in China verkaufte Fahrzeuge entsprechen circa 30 Prozent des weltweiten Porsche-Absatzes.

Umfrage
Welche Porsche-Baureihe nehmen Sie?
4886 Mal abgestimmt
Porsche 911
Porsche 718
Porsche Macan
Porsche Cayenne
Porsche Panamera
Porsche Taycan
Keine gefällt mir!

Fazit

In China hat ein Porsche-Händler aus Versehen einen Panamera für umgerechnet 16.800 Euro angeboten, was hunderte Schnäppchenjäger angezogen hat. Der Händler hat inzwischen sein Angebot korrigiert und sich anscheinend mit dem ersten Besteller auf einen saftigen Rabatt geeinigt. Alle anderen Besteller bekommen einfach nur ihre Reservierungsgebühr zurück.

Fehler in Werbungen können für Konzerne weitreichende Folgen haben. Pepsi musste sich beispielsweise in den 1990er-Jahren in einem langwierigen Prozess gegen den Anspruch eines jungen Mannes wehren, der aufgrund einer fehlerhaften Werbeaussage von dem Getränkehersteller einen Kampfjet bekommen wollte. Die Gerichte entschieden am Ende aber zugunsten von Pepsi.