Willi Balz hat sich als Unternehmer im Bereich der Windkraft und Förderer von Elektromobilität einen Namen gemacht. Ein Blick auf seine Sammlung historischer Fahrzeuge lässt davon allerdings wenig durchblicken. Das Auktionshaus Bonhams versteigert noch bis zum 27. September bei der Koch Klassik Automobil GmbH in Heilbronn 21 Autos des ambitionierten Sammlers. Darunter sind Fahrzeuge für die Rennstrecke, für den Alltag und für den Acker.
Das Kronjuwel der Auswahl ist der Formel 1-Flitzer Ferrari F1-91. Auch wenn der Rennwagen mit V12-Motor in der Königsklasse für Alain Prost und Jean Alesi kaum durchschlagende Erfolge einfahren konnte, würde er sich in der heimischen Garage doch ganz gut machen. Das nötige Kleingeld vorausgesetzt. Die Preisspanne bewegt sich zwischen 300.000 und 600.000 Euro.
Rennsport pur von Maserati, Jaguar und British Racing Motors
Die Sammlung hält noch mehr Rennsport-Historie für potenzielle Bieter bereit. Der BRM P133 von 1968 wird ebenfalls von einem V12 vorangetrieben. Mit das angebotenen Exemplar wurde der Rennfahrer Pedro Rodriguez Zweiter beim Race of Champions in Brands Hatch. In der Folge ging der Wagen in Belgien, Kanada, den Niederlanden, Deutschland und Südafrika an den Start. Bis zu 400.000 Euro Erlös werden für den Renner mit Original-Lackierung erwartet.
Für nur ein Zehntel dieser Summe steht ein weiterer Brite in der Auktions-Liste. Dabei handelt es sich um den Jaguar R1-04, mit dem Eddie Irvine im Jahr 2000 den vierten Platz in Monaco belegte. Stellen Sie sich mal die Blicke vor, wenn Sie sich diese Raubkatze in die Auffahrt stellen! Sollten Sie italophiler unterwegs sein, gäbe es da noch den Cooper-Maserati T81 von 1966. Dieser Formel 1-Wagen wurde nach seiner aktiven Renn-Karriere für rund 40 Jahre in Tom Wheatcroft’s Donington Collection Museum in England ausgestellt.
Elegante Autos für den Alltag
Die Sammlung von Willi Balz umfasst aber nicht nur derart exotische Renner, sondern auch einige Straßen-Fahrzeuge. Darunter ein Jaguar XJ von 1970 mit 5,3-Liter-V12 und lediglich rund 48.000 Kilometern auf der Uhr. Die Gebots-Spanne gibt Bonhams mit 7.000 bis 10.000 Euro an. Wer zwar gerne in einem Jaguar, aber etwas näher an der Straße sitzen möchte, dürfte sich für den 1992er Proteus-Jaguar XJ13 interessieren. Zugegeben, die Alltagstauglichkeit wird sich in Grenzen halten, aber das Auto ist zu schön, um es unerwähnt zu lassen.
Wenn es doch lieber ein deutsches Fabrikat sein soll, gäbe es da noch ein Mercedes-Benz 280 SE Coupé von 1968. Mit an Bord: Das originale Scheckheft, gestempelt bis 1971. Knapp über 80.000 Kilometer hat der Oldie erst zurückgelegt. Preis: zwischen 10.000 und 15.000 Euro. Aus dem selben Baujahr wie der 280 SE stammt auch ein Lancia Fulvia 1.3 HF mit Rallye-Spezifikationen und TÜV, für den die Gebote bei 18.000 Euro starten.
Arbeitsgeräte für ambitionierte Landwirte
Wer mit seinem Fahrzeug nicht nur fahren, sondern arbeiten will, sollte sich die zwei Nutzfahrzeuge auf der Liste ansehen: Zum einen wäre da ein Mercedes-Benz Unimog Typ 411 von 1959. Bekanntermaßen ein Klettermax, der mit schwindelerregenden Steigungen fertig wird. Zum anderen wird ein Lanz Bulldog 3506 von 1940 veräußert. Reichlich Patina inklusive. Der Unimog startet bei 12.000, der Lanz bei 8.000 Euro. Dementsprechend sollten die Arbeitstiere eher auf Oldtimer-Treffen, als auf den Acker fahren.
Abseits der genannten Autos gibt es noch einige weitere historische Rennwagen und Oldtimer. Dazu kommen 21 Motorräder zwischen 2.000 und 60.000 Euro unter den Hammer. Die Auktion läuft noch bis 27. September.
