Ford Mustang Mittelmotor-Studie (1966)
Der Mustang, der nie kam

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Ford baute 1966 einen Mustang mit Mittelmotor. Der Mach 2 blieb jedoch eine Studie. Dabei wäre es einer der ersten Mittelmotor-Sportwagen geworden.

Ford Mustang mid-engine Concept Mittelmotor-Studie 1966
Foto: Ford Motor Company

Mehrere Hersteller von Sportwagen dachten in den 1960er-Jahren über Mittelmotoren nach. So auch bei Ford: Passend zu den Erfolgen des GT40 in Le Mans 1966 dachte die Ingenieure in Dearborn nicht nur über einen Mittelmotor-Mustang nach, sondern stellten auch ein Chassis auf die Räder. Als kürzlich Fotos davon im Netz auftauchten, stand die Gemeinde vor einem Rätsel: Was hat es mit dem Mittelmotor-Mustang auf sich und warum kam er nie?

Mustang mit V8 in der Mitte

Ford Mustang mid-engine Concept Mittelmotor-Studie 1966
Ford Motor Company
Bei diesem Mustang sitzt der V8-Motor in der Mitte.

Nach ein paar Tagen Rätseln löste Jalopnik auf: Die Seite hatte einem ehemaligen Ford-Mitarbeiter die Fotos geschickt. Der hatte in seinen Erinnerungen gekramt und ehemalige Kollegen gefragt. Es kam heraus: Das Chassis war der Vorläufer einer Studie. Noch ohne Karosserie, war der Zweisitzer im Mai 1966 im Designstudio fotografiert worden. Gut zu erkennen ist, neben einigen Mustang-Designmerkmalen, dass der 289-cui-V8 hinter dem Passagierabteil sitzt. Den Raum dahinter nimmt ein vollwertiges Ersatzrad ein. Fahrer und Beifahrer sitzen tiefer als im Serien-Mustang, die vordere Schnauze ist deutlich flacher und der hintere Überhang kürzer. Markant ist der Überrollbügel – wie bei der 1967er Studie Mach 2, die in Detroit Premiere hatte.

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In Serie ging der Mach 2 nie

In Serie ging der Mittelmotor-Mustang nie. Die Gründe dafür sind unbekannt. Doch Ford wäre einer der ersten gewesen, die einen mutmaßlich bezahlbaren Mittelmotor-Sportwagen auf den Markt gebracht hätten, nachdem Lamborghini 1966 mit dem Miura für Aufsehen gesorgt hatte. Porsche brachte 1969 den 914 heraus – allerdings mit maximal sechs Zylindern. Im selben Jahr brachte Ferrari den Dino – der Mittelmotor-Mustang hätte sich also in einem exklusiven Umfeld bewegt.

Fazit

So gut sich der Mustang unterhalb des GT40 positioniert hätte und dessen Image womöglich auf das günstigere Modell abgestrahlt hätte – die Motorposition nahe am Rennsport hätte für den GT40 ihre Exklusivität verloren. Ziemlich sicher jedoch hätte ein Mittelmotor-Sportwagen wegen seines heikleren Fahrverhaltens eine aufwendigere – und damit teurere – Hinterachse benötigt als die Starrachse des Serien-Mustang.