Kaufberatung MGC GT
British Heavy Metal: MGC GT

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Leistung, Sound und Exklusivität – der C bewegt sich klar in einer höheren Liga als der B. Die meisten MGC stammen heutzutage aus den USA und haben oftmals ein hartes Leben hinter sich. Originale oder gut restaurierte MGC GT (beziehungsweise Roadster) sind dagegen sehr rar.

MGC GT
Foto: Hardy Mutschler

Karosserie-Check

Ein MGC verfügt generell über eine robuste Natur. Doch vier Jahrzehnte sind an diesem Fahrzeug nicht spurlos vorbeigegangen. Da der MGC wenig gefragt war (und ist), wurden Reparaturen an der Karosserie (Unfallschäden) oder gar Restaurierungsarbeiten kaum oder nur sehr grobschlächtig durchgeführt. Im Bereich des Vorderwagens gleicht der MGC nur äußerlich einem MGB. Der Einbau des Sechszylinders erforderte massive Änderungen an Radhäusern, Front- und Stehblechen. Und eine neu konstruierte, Platz sparende Vorderachse (siehe Technik-Check). Schlechter Korrosionsschutz sorgt beim C besonders im Bereich der kompliziert aufgebauten Schweller, in denen sich mehrere gefalzte Bleche überlappen, für massiven Rostfraß. Der wahre Zustand lässt sich von außen nur schwer ermitteln. Die Türböden sind wie die vorderen Radhäuser und Kotflügel ebenfalls oft vergammelt. Gleiches gilt für die A-Säule und die Partie unter dem Windschutzscheibenrahmen. Im Heckbereich bieten die Radläufe oft Grund zur Sorge. Ebenso die Falze über den Rücklichtern. Als überaus rostempfindlich zeigt sich der Tank, der ungeschützt dem Spritzwasser der Hinterräder ausgesetzt ist. Benzindämpfe im Inneren deuten auf einen undichten Tank hin. Die Aufnahmen der hinteren Blattfedern verdienen ebenfalls einen genauen Blick. Sollte eine Komplettrestaurieung fällig sein, lohnt es sich zu überlegen, ob eine Bodengruppe als Neuteil nicht günstiger ist als der Betrag, der für sämtliche erforderlichen Blecharbeiten anfallen würde.

Technik-Check

Der MGC verfügt über eine relativ simple Technik. Der Sechszylinder gilt zudem als langlebig und robust – er schafft Laufleistungen von 200.000 Kilometern. Ist der Ölverbrauch jedoch auf über zwei Liter auf 1000 Kilometer angestiegen, wird eine Überholung unumgänglich. Tipp: kein allzu dünnflüssiges Öl einfüllen (Fachleute raten zu 20 W 60 oder 20 W 50). Eine falsch eingestellte Zündung kann Klingelgeräusche zur Folge haben. Ablagerungen in den Kühlkanälen können bei hohen Außentemperaturen zur Überhitzung des eng verpackten Triebwerks führen.

Das Getriebe verursacht kaum Probleme. Ebenso die Elektrik – sofern sie nicht verbastelt wurde. Die komplex aufgebaute Vorderachse mit Torsionsstäben gilt als sehr verschleißfreudig – und eine Überholung als überaus kostspielig. Sämtliche Komponenten auf Spiel und korrekte Schmierung überprüfen. Letzteres wurde bei Autos aus den USA gern unterlassen. Die Folge sind ausgeschlagene Achsschenkel.

Ersatzteile

Die Ersatzteilsituation ist hervorragend und wird sogar kontinuierlich verbessert– nur wenige klassische Fahrzeuge genießen so ein komplettes Angebot an Teilen. Nahezu alles ist bei den Spezialisten per (online-)Katalog zu ordern. Das gilt auch für die vom B abweichenden Technikteile. Dass man für einige wenige Parts bisweilen eine längere Lieferzeit in Kauf nehmen muss, lässt sich getrost verschmerzen. Denn das Preisgefüge liegt generell sogar unter dem von jüngeren oder billigeren Autos.

Bei Bedarf können sogar komplette Rohkarossen geordert werden. Die Qualität ist dagegen nicht immer optimal. Oft sind Nacharbeiten erforderlich. Beim Kauf sowie in puncto Beratung wendet sich der Interessent am besten an einen erfahrenen (und in der Szene) bekannten Spezialisten.

Preise

Die Preise für einen MGC liegen etwa um ein Drittel höher als für die weit verbreiteten MGB-Modelle. Obwohl der C längst über eine treue Fangemeinde verfügt, ist die Nachfrage trotz des deutlich höheren Antriebskomforts des Sechszylinders vergleichsweise gering: Der C hat sich (unverständlicherweise) nie richtig von seinem schlechten Ruf erholt.

Die meisten verfügbaren MGC stammen aus den USA. Für einen gepflegten GT im Zustand 2 sind mit rund 25.000 Euro zu kalkulieren. Unter 8.000 Euro wird es dagegen kaum ein brauchbares Fahrzeug geben. Die C-Roadster sind gefragter als der Coupé-Typ und kosten in der Regel rund 3.000 bis 5.000 Euro mehr.

Bei Einführung 1967
12.865 Mark
Bei Produktionsende 1969 MGC GT
13.900 Mark

Schwachpunkte

  1. Lampentöpfe und Stehbleche
  2. A-Säule und Längsträger
  3. Türschweller und Radhäuser
  4. Ausgeschlagene Vorderachse
  5. Blattfederaufnahme
  6. Hintere Radläufe
  7. Tank
  8. Ölverlust am Motor/Antrieb
  9. Overdrive
  10. Hoher Ölverbrauch
  11. Vorderachsaufnahme
  12. Kofferraumboden
MGC GT
Hardy Mutschler

Wertungen

Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage

Fazit

Leistung, Sound und Exklusivität – der C bewegt sich klar in einer höheren Liga als der B. Die meisten MGC stammen heutzutage aus den USA und haben oftmals ein hartes Leben hinter sich. Originale oder gut restaurierte MGC GT (beziehungsweise Roadster) sind dagegen sehr rar.