Steve McQueens Filmauto verkauft
Rekordpreis für Bullitts Ford Mustang GT

Der Ford Mustang, den Steve McQueen 1968 bei der legendären Verfolgungsjagd im Film Bullitt fuhr, wurde am 10. Januar 2020 in Florida (USA) versteigert. Er trägt noch immer die Spuren der harten Dreharbeiten.

Ford Mustang Bullitt Filmauto
Foto: Ford

Um bei der Hochgeschwindigkeits-Verfolgungsjagd im Film Bullitt durch die Straßen von San Francisco mit dem serienmäßig deutlich stärkeren Dodge Charger mithalten zu können, wurde dieser Ford Mustang GT 390 Fastback für die Dreharbeiten getunt. Lieutenant Frank Bullitt (gespielt von Steve McQueen) entkommt damit schließlich auch den auf ihn angesetzten Killern. Mit fast zehn Minuten Länge ist die Verfolgungsjagd eine der längsten der Filmgeschichte.

Unsere Highlights

Filmauto mit 16 Gängen

Sie machte außerdem mit einigen durch den Schnitt verursachten Seltsamkeiten auf sich aufmerksam. McQueen schaltet während der Sequenz 16 mal einen Gang höher und nicht einmal herunter. Wir gehen trotzdem davon aus, dass kein innovatives 16-Gang-Getriebe, sondern das standardmäßige Schaltgetriebe mit vier Fahrstufen verbaut ist.

Ford Mustang Fastback, Bullitt
Archiv
Der Mustang GTaus dem Film Bullitt wurde im Januar in Florida versteigert.

Der Dodge Charger von McQueens Verfolgern verliert in der gleichen Zeit übrigens mehr Radkappen als er Räder besitzt. Sie fehlen immer wieder an unterschiedlichen Stellen. Für den letzten Stunt sind alle vier übernatürlicherweise wieder vorhanden, um nochmal gesammelt davonzufliegen. Mustang und Charger überholen bei der Hatz (fast) unbemerkt dann noch vier mal denselben grünen VW Käfer an der gleichen Stelle.

Mustang war lange unverkäuflich

Im Anschluss an die Dreharbeiten ging der Bullitt-Mustang durch mehrere private Hände, bevor er bei Sammler Bob Kiernan landete. Einige Schauspieler versuchten über die Jahre erfolglos, das Auto zurückzukaufen. Kiernan restaurierte es absichtlich nicht, es trägt noch immer die meisten der beim Dreh entstandenen Kampfspuren. Nach Kiernans Tod führte dessen Sohn Sean ebenfalls nur mechanische Reparaturen durch. Lenkrad und Schaltknauf wurden zwischenzeitlich gestohlen und mussten durch Originalteile ersetzt werden. Die Familie besaß das Auto insgesamt 45 Jahre lang. Jetzt wurde es versteigert.

Gebote stiegen auf 3,4 Millionen Dollar

1968 Ford Mustang GT Bullitt Auktion
Mecum Auctions
In kurzer Zeit stiegen die Gebote auf über 3 Millionen US-Dollar.

Am 10. Januar kam Lieutenant Bullitts Mustang bei einer Mecum-Auktion in Florida, Kalifornien unter den Hammer. Die gesamte Halle, in der die Auktion stattfand, war voll. Verkäufer Sean Kiernan fuhr seinen Bullitt-Mustang durch ein Spalier von Zuschauern in die Halle. Die Zuschauer standen, hielten Handys hoch, filmten und fotografierten, während der Mustang vorfuhr. Während der Auktion stiegen die Gebote zeitweise im Sekundentakt in Hunderttausend-Dollar-Schritten. Eine Million, zwei Millionen, drei Millionen rappte der Auktionator herunter. Gebote aus der Halle und von Telefonbietern trieben den Preis weiter, der Hammer fiel bei 3,4 Millionen US-Dollar. Nach wenigen Minuten war die Auktion vorbei. Inklusive Aufschlägen kostete das Filmauto auf 3,74 Millionen US-Dollar, umgerechnet 3,36 Millionen Euro. Das ist ein neuer Rekord für einen Ford Mustang.

Fazit

Dieser Mustang ist wohl der einzige seiner Familie, dessen Dellen und Schrammen den Wert nicht mindern, sondern deutlich erhöhen. Der teuerste Mustang der Welt hat sicher kein 16-Gang Getriebe, aber eine besondere Geschichte, die nun durch das Auktionsergebnis ergänzt wird. Zuletzt gehörte das Auto 45 Jahre einer Familie.